Vor allem die Ebay-Tochter Paypal hat sich hier als wohl bekannteste Möglichkeit bei den Kunden durchgesetzt. Dafür geben Nutzer ihre Kontodaten in ein virtuelles Konto ein und können somit dann auf allen Seiten, die die Paypal-Zahlung ermöglichen, ihre Rechnungen zahlen. Paypal bucht das Geld des Käufers vor der Überweisung an den Händler auf ein Zwischenkonto. Weil das viel bequemer ist, als die langen Ziffern immer wieder von vorne einzugeben, haben viele Konsumenten das Angebot dankend angenommen. Inzwischen verfügt das Unternehmen über weit mehr als 15 Millionen Kundenkonten.
Der praktische Service gerät immer wieder in das Visier der Verbraucherschützer. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Bundesverband der Verbraucherzentralen das Unternehmen derzeit verklagt. Angeblich müsse die Zulässigkeit von insgesamt zehn Klauseln in den Paypal-Verträgen geprüft werden, hieß es in der Berliner Zeitung. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verband 20 Klauseln kritisiert, allerdings habe das Unternehmen nur für die Hälfte der Unterlassungen eine Erklärung abgegeben. Nun soll Paypal nachlegen.
Angeblich seien immer wieder Kundenkonten geschlossen worden, ohne dass es dafür eine Erklärung gegeben habe. Außerdem kritisieren die Verbraucherschützer „sehr offene und intransparente“ Klauseln, die für Verbraucher nur schwer abzuschätzen sind. Die Nutzer wissen eigentlich nie, wann und wie sie von dem Unternehmen überprüft werden – geschweige denn wann ihre ausstehende Rechnung tatsächlich beglichen wird.
Die Klage der Verbraucherschützer kommt für Paypal zu einem äußersten schlechten Zeitpunkt. Aktuell läuft hierzulande eine große Werbeaktion, mit der das Unternehmen die letzten „Überweiser“ von ihrer Funktion überzeugen will.
Die vier Typen von Internet-Shoppern
Der Typ des Entdeckers ist besonders emotional involviert. Bei ihm stehen Online-Einkaufsvergnügen und Vorfreude auf die Lieferung im Vordergrund. Information und Angebotsvielfalt schätzt der Entdecker besonders, weniger wichtig sind ihm Convenience und Zeitersparnis. Mit dem Thema Datensicherheit haben sie häufiger Probleme. 32 Prozent der deutschen Käufer gehören dieser Gruppe an.
Der souveräne Online-Shopper sieht klare Vorteile hinsichtlich Convenience, Zeitersparnis und infolgedessen auch Lebensqualität. Er schätzt den einfachen und schnellen Zugang zu allen relevanten Informationen und die Effizienz und Schnelligkeit des Kaufaktes. Emotional ist der Souveräne mehr involviert als der Durchschnitt, wegen Datenschutz hat er kaum Bedenken. Er fühlt sich als „Herr des Geschehens“ und hat kaum Nutzungsprobleme. 26 Prozent der deutschen Käufer gehören dieser Gruppe an.
Von allen Shopper-Typen ist der Berechnende am wenigsten emotional involviert. Er schätzt den Informationsvorteil und die Angebotsvielfalt, auf Lebensqualität oder Convenience sieht er aber kaum Auswirkungen. Ein Erlebnis ist der Online-Einkauf für den Berechnenden nur selten. Er äußert außerdem überdurchschnittlich häufig Nutzungsprobleme und Bedenken wegen Datenunsicherheiten. 15 Prozent der deutschen Käufer gehören dieser Gruppe an.
Für ihn persönlich hat Online-Shopping kaum Vorteile - weder in Bezug auf Informations- und Angebotsvielfalt, noch hinsichtlich Convenience oder Lebensqualität. Er bewertet den stationären Handel zum Teil positiver als den Online-Einkauf, beispielsweise hinsichtlich des Zugangs zu benötigten Informationen, und der Schnelligkeit, mit der man das gesuchte Produkt findet. 28 Prozent der deutschen Käufer gehören dieser Gruppe an.
Diese vier Käufergruppen gibt es sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz. Allerdings ist ihr Verhältnis in den drei Ländern unterschiedlich gewichtet. In Deutschland ist die Gruppe der Souveränen besonders groß, in Österreich gibt es dagegen überdurchschnittlich viele Berechnende. In der Schweiz ist der Anteil der Traditionalisten überdurchschnittlich hoch.
Quelle: Studie im Auftrag der Deutschen Post: Einkaufen 4.0 - der Einfluss von E-Commerce auf Lebensqualität und Einkaufsverhalten
Chaos beim mobilen Zahlen
Sowohl die Vielzahl der Angebote als auch die immer wieder auftauchende Kritik an einzelnen Micro-Bezahlsystemen zeichnen ein chaotisches Bild. Dabei wollen die Kunden nur bequem, schnell und einfach bezahlen. Und auch die Händler glauben daran, dass sie von mobilen Zahlsystem profitieren können. Das bestätigen aktuelle Initiativen deutscher Lebensmittelhändler. Immerhin sehen 45 Prozent der Handelsunternehmen in Deutschland mobile Bezahlfunktionen mit Smartphone oder Tablet-Computer als größten Innovationstreiber an - deutlich mehr als in anderen Branchen. Ergeben hat das die Studie „Managementkompass Neue Geschäftsmodelle“.