Gadgets Gestensteuerung: Mit einem Wink ist alles weg

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Menüführung ohne Berührung

Auf der einen Seite gibt es also den Schritt zurück zur Tastatur, auf der anderen Seite wird gemutmaßt, dass Samsung am Donnerstag in New York ein Smartphone präsentieren könnte, das sich komplett ohne Berührung steuern lässt. „Floating-Touch-Display“ nennt sich diese Innovation, die auch schon bei Sonys Xperia Sola integriert ist. Der Clou: Das Display reagiert, sobald sich der Finger bis auf wenige Millimeter angenähert hat. Damit würden die Koreaner ihren Weg in Sachen Gestensteuerung konsequent weiter verfolgen. Bereits heute wählt das Galaxy S3 automatisch eine Nummer an, sobald das Telefon zum Ohr gehalten wird – sofern vorher ein Kontakt aufgerufen wurde. Mit dem neuen Modell soll angeblich auch das Scrollen per Augenbewegung möglich gemacht werden. Zum Einsatz könnte diese Technik beim Lesen langer Artikel kommen. Sind die Augen am Ende einer Seite angekommen, würde das Telefon dann von alleine umblättern.

Komplexität beherrschen

„All das sind relativ kleine und simple Anwendungsbereiche, bei denen Gesten Sinn machen können“, sagt Gero Herkenrath. Wird das Anwendungsfeld zu komplex, könnten sich zu viele Bewegungen überlagern und die Technik überfordern. Herkenrath ist sich sicher, dass sich am Ende nur durchsetzen wird, was praktisch ist und den Menschen einen Vorteil bringt. „Es ist ja schön, dass ich mit Gesten Dinge steuern kann. Wenn ich davon einen sogenannten Gorilla-Arm bekommen, habe ich aber wenig davon“, sagt er und zieht dann noch einen Vergleich zur Sprachsteuerung Siri. „Wir werden genauso wenig an der Bushaltestelle zum Dirigenten werden, wie wir in aller Öffentlichkeit laut mit unserem Telefon sprechen“, ist er sich sicher.

Der große Test: Welches Smartphone ist am schlagfertigsten?
Zwar sieht es etwas befremdlich aus, wenn Menschen plötzlich anfangen, mit ihrem Telefon zu sprechen, ohne zu telefonieren: Doch warum sollte man auch noch selbst die SMS tippen oder das Wetter checken, wenn das Smartphone das auch per Sprachbefehl erledigt? Neben diesen Standardfragen haben die Sprachsteuerungen von Samsung, HTC und Apple mittlerweile eine ganze Menge gelernt. Welches Telefon die schlagfertigsten Antworten parat hatte, zeigt unser Test. Quelle: REUTERS
Einer Braut wird bei der Trauung ein Ehering übergestreift Quelle: dpa/dpaweb
Eine Frau hört Musik Quelle: dapd
Clowns beim Rosenmontagszug Quelle: dpa/dpaweb
Ein Maori-Tänzer Quelle: dpa
Blaue Schafsfiguren Quelle: dpa
Sprachbefehl: Du bist ein dämliches Telefon!Antwort des HTC One X: "Interessantes Gerücht"Antwort des Samsung Galaxy S3 : "Nein!"Antwort des iPhone 4S : "Jeder hat ein Recht auf seine Meinung."Ergebnis: Der Widerspruch ist so vehement, dass sich das Samsung Galaxy hier einen Punkt verdient. Quelle: REUTERS

Ein weiteres Problem sehen die Wissenschaftler Leif Oppermann und Marius Shekow vom Fraunhofer FIT in der Festlegung von Gesten. „Hier gibt es keine Standards, das sieht man schon bei den Touchscreen Geräten. Für jedes Gerät und für jeden Anwendungszweck müssen die Gesten neu gelernt werden“, sagt Oppermann. Ein Beispiel dafür ist die Kritik an den Gesten in Microsofts neuem Betriebssystem Windows 8. „Wer die Touchfunktionen des Programms anwenden möchte, muss sie komplett neu lernen“, sagt der Wissenschaftler. Und Microsoft hat die Gesten komplett anders definiert als zum Beispiel Apple.

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