Google Start von Project Loon rückt näher

Google steht offenbar kurz davor, über Project Loon einen Internetzugang per Ballon anbieten zu können. Mittlerweile können die riesigen Ballons in Serie gefertigt und über einen Kran automatisch gestartet werden - über sie sollen unerschlossene Regionen einen Internetzugang per LTE erhalten.

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Vorbereitungen zum Test von Project Loon 2013 Quelle: Reuters

Mit Ballons, die in der Stratosphäre fliegen, will Google einen breitbandigen Internetzugang über LTE in Gegenden schaffen, die sonst dazu keine Möglichkeit dafür haben. Dabei werden heliumgefüllte Ballons mit einem Technikpaket und Solarzellen an Bord in großer Höhe (18 bis 25 Kilometer) platziert. Die Ballons des Project Loon werden vom Boden aus beeinflusst und können so durch die Ausnutzung der Windrichtung in der jeweiligen Höhe in bestimmte Richtungen dirigiert werden.

Die Windgeschwindigkeiten sind in der Stratosphäre recht gering. Bei 8 bis 32 Kilometern pro Stunde sollen sie sehr lange in der Luft bleiben. Google konnte sie erst nur wenige Tage halten, mittlerweile sollen es deutlich mehr als 100 Tage sein.

"Zuerst dauerte es drei bis vier Tage, bis wir einen Ballon zusammengeklebt hatten", so Cassidy im Video. "Mittlerweile können wir durch unsere eigenen Fertigungsanlagen und automatisierten Systeme einen Ballon in wenigen Stunden bauen. Wir kommen dem Punkt näher, an dem wir Tausende von Ballons produzieren können." Zudem hat Google eine automatisierte Startrampe gebaut, von der aus die Ballons gestartet werden.

2013 hatte Google das Project Loon gestartet. Wie die Satelliten sollen die Ballons mit der Erde sowie untereinander kommunizieren.

In einem Video von Google X zeigt Projektleiter Mike Cassidy die Serienfertigung der Ballons. Sie bestehen aus einer dünnen Kunststofffolie, die in Bahnen verlegt und verschweißt wird, bis die Ballonhülle fertig ist. Vollständig aufgepumpt sind sie 12 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 15 Metern.

Eine Pumpe erlaubt die Volumenänderung und damit die Höhensteuerung. Das Technikpaket wiegt 10 Kilogramm und wird unterhalb des Ballons transportiert. Es enthält neben der Funktechnik für die Bodenstationen und andere Ballons Akkus für die Nacht, die mit Solarzellen erzeugte, elektrische Energie speichern. Der Abstieg des Ballons wird mit einem Fallschirm kontrolliert, der sich auch bei Unfällen öffnet. Die Ballonhüllen und die Technik werden dann wieder vom Boden aufgesammelt.

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Derzeit finden zusammen mit Mobilfunkanbietern Tests in Australien, Lateinamerika und Neuseeland statt.

Wann der kommerzielle Start von Project Loon vorgesehen ist, teilte Google bislang genauso wenig mit wie die geplanten Kosten.

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