Holodeck VR Wie Start-ups am Durchbruch von Virtual Reality arbeiten

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Der erste große VR-Hype ist verpufft

Noch ist Holodeck VR wie seine Inhalte virtuell. Das Unternehmen befindet sich noch in Gründung. Welche Gesellschaftsform gewählt wird und wo sich der Hauptsitz befindet, soll gemeinsam mit dem ersten Investor entschieden werden. Derzeit sprechen die Gründer mit Wagniskapitalgebern aus dem Silicon Valley und aus Europa.

Die VR-Branche ist ein Wachstumsmarkt, allerdings heiß umkämpft von sowohl Start-ups als auch bekannten Grössen wie Facebook, Sony, HTC, Samsung, Google oder Microsoft. Der Markteintritt von Apple wird erwartet. Die Großen sind nicht auf Gewinne aus dem Geschäft angewiesen, sondern sehen es als Erweiterung ihrer bestehenden Produktpalette. Das hat die Preise für die Hardware sinken lassen, erschwert allerdings auch den Wettbewerb.

Die Kunst ist, die Konsumenten langfristig für virtuelle Realität zu begeistern. Der erste große Hype vor zwei Jahren, als Facebook das VR-Startup Oculus für zwei Milliarden Dollar erwarb, erzeugte zwar viel Aufmerksamkeit. Die Produkte von Oculus aber auch von Sony verkauften sich dann allerdings doch weit weniger als erwartet.

EA-Gründer Burton glaubt an die Holodeck-VR-Idee

Im vergangenen Jahr steckten Investoren laut der Beratungsfirma Digi Capital rund 2,3 Milliarden Dollar weltweit in Start-ups für erweiterte und virtuelle Realität, etwa dreimal so viel wie im Jahr zuvor. Doch knapp 800 Milliarden Dollar davon gingen allein an das von Google unterstützte Unternehmen Magic Leap, dessen große öffentliche Präsentation immer noch aussteht. Im ersten Halbjahr flossen rund eine Milliarde Dollar in die noch junge Branche.

Burton glaubt, dass Holodeck VR einen großen Vorteil hat, da die Technologie unabhängig von der verwendeten Hardware funktioniert und so jedes System aufwerten kann.

„Das gemeinsame Erfahren mit anderen macht den Reiz aus“, behauptet er. Denn um durch die Scheinwelten zu wandern, muss man kein Meister im Computerspiel sein und komplexe Tastenkombinationen beherrschen. Laufen und Tasten kann jeder, vom Kleinkind bis zum Greis.

Burton setzt zunächst auf den Einsatz in Freizeitparks. „So hat die Videospielbranche ja auch mal in den frühen achtziger Jahren begonnen, man ging mit Freunden in die Arkade und spielte dort stundenlang Pac-Man“, sagt er. Später gelangte die Technologie dann in die heimischen Wohnzimmer.

Die Idee ist, Freizeitparks die nötige Hardware bereitzustellen und dann gemeinsam mit VR-Programmierern und Designern je nach Thema des Parks Inhalte zu entwickeln. Später sollen Franchise-Modelle hinzukommen, beispielweise für Laser Tag Studios, die so ihre Parcours virtuell aufrüsten können. Noch sind das alles nur Pläne, derzeit wird mit Interessenten wie Sixflags und Lego gesprochen. Bei einem ist sich Burton schon heute sicher. „Wir werden eine Menge Spaß haben“, sagt er. „Das ist im Leben doch wichtig, oder?“

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