Kommunikation Die E-Mail bleibt unverwüstlich

Der E-Mail wird immer häufiger das baldige Ende prognostiziert. Doch in Extremsituationen zeigt sich, dass sie ihren Social-Media-Alternativen noch immer überlegen ist.

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E-Mail-Symbol Quelle: dpa

E-Mail steht vor der Ablösung. Social Networks und mobile Chatdienste laufen der E-Mail den Rang ab. Firmen wollen die Mail als internes Kommunikationsmittel abschaffen… egal wohin man schaut – überall wird der guten alten E-Mail das Ende prognostiziert. Und wahrscheinlich ist es Realität, dass durch die veränderten Nutzungsmuster junger Generationen die Mail als privates Kommunikationsmittel sukzessive an Bedeutung verliert.

Dennoch gibt es einen Vorzug des E-Mail-Protokolls, der gerne ignoriert wird, aber so lange Wertschätzung verdient, bis rund um den Globus in sowohl städtischen als auch ländlichen Regionen blitzschnelle, omnipräsente mobile Breitbandverbindungen existieren. Und bis dahin dürften noch einige Jährchen vergehen: E-Mail funktioniert als eines der wenigen datenbasierten Kommunikationstools auch dann noch zuverlässig, wenn eine Überlastung des Netzes oder eine schlechte mobile Abdeckung alle anderen Arten des digitalen Austausch unmöglich macht.

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Was das in der Praxis bedeutet, konnte ich jüngst in Berlin auf der re:publica erleben: Das Konferenz-WLAN funktionierte fast schon traditionell ohnehin nicht, und aufgrund der Konzentration von 4000 Netzbürgern an einem Ort gerieten auch die mobilen Datenverbindungen der Provider schnell an ihre Kapazitätsgrenze. Die Folge: Weder das Aufrufen von Websites noch der Zugriff auf Twitter, Facebook oder Chatdienste wie Kik beziehungsweise WhatsApp klappte reibungslos. Besonders in den zwei großen Konferenzsälen waren mein iPhone und Rechner sozusagen von der Außenwelt abgeschnitten – bis auf eine Ausnahme: Der Versand und Empfang von E-Mails funktionierte nämlich trotzdem – wenn auch mit Verzögerungen und einigen fehlgeschlagenen Versuchen.

So saß ich im Publikum und versuchte vergeblich, TweetDecks iPhone-App zum Anzeigen neuer Tweets und Direktnachrichten zu bewegen. Die dafür zu übermittelnde Datenmenge wird nicht gerade außerordentliche Ausmaße besessen haben, war jedoch bereits zu umfangreich, um sich durch die überlasteten Zellen der Mobilfunker zu quetschen. Während ich beim zehnten Versuch des TweetDeck-Reloads war, präsentierte mir mein iPhone den Eingang einer neuen Benachrichtigungs-E-Mail von Twitter – mit einer darin enthaltenen Direktnachricht.

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