Kultige TV-Funktion Warum der Videotext nicht totzukriegen ist

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Neue Technologien beeinflussen Zugriffe

Im Jahr 1977 stellten ARD und ZDF auf der Internationalen Funkausstellung offiziell ihren Videotext vor. Um Verwechselungen mit dem Teletex-Telekommunikationsdienst zu vermeiden, wurde der Teletext allerdings als Videotext bezeichnet. Im Juni 1980 feierte der Dienst offiziell seine Premiere und ging in die Testphase. Der Regelbetrieb startete allerdings erst im Jahr 1990. Nach und nach hatten sich fast alle regionalen und überregionalen Sender einen Teletext aufgebaut, sowohl öffentlich-rechtliche als private Sender.

Bei den meisten Sendern hat sich eine Standardaufteilung der Inhalte durchgesetzt. Während sich auf den ersten 100 Seiten Nachrichten finden, ist der Bereich ab 200 für Sportthemen reserviert. Das Fernsehprogramm findet sich ab Seite 300. Viele Sender bieten außerdem Untertitel für Hörgeschädigte an.

Was im Fernsehen alles nervt
Platz 20: Große Hintergrundbilder in der TagesschauZehn Prozent der Befragten stört das neue Studio der Tagesschau. Die großen Hintergrundbilder sorgen hier für Ärgernis. Gegen Angelina Jolies Synchronsprecherin, die um Punkt 20 Uhr die Tagesschau einläutet, haben die Befragten allerdings nichts einzuwenden.Im Auftrag der Programmzeitschrift „Auf einen Blick“ hat TNS Emnid die Umfrage durchgeführt. 1004 Teilnehmer wurden befragt. Quelle: dpa
Platz 19: Jedes Fußballspiel wird live übertragenWährend Fußballfans darüber wahrscheinlich jubeln, stört es 20 Prozent der Befragten, dass jedes Fußballspiel kompromisslos übertragen wird und damit andere Sendungen zur gewohnten Sendezeit verdrängen. Quelle: dpa
Platz 18: Kurzfristige Programmänderungen27 Prozent der Befragten ärgern sich darüber, dass Fernsehprogramme gerne kurzfristig geändert werden. Man wolle wohl lieber ein Programm, auf das man sich verlassen könne. Quelle: dpa
Platz 17: Oft ähnliche Tatort-FälleDer „Tatort“ hat viele Fans – das steht fest. Doch 30 Prozent der Befragten ärgert es, dass sich die Kriminalfälle anscheinend zu sehr ähneln. Quelle: dpa
Platz 16: Programmtipps im FernsehbildIm Fernsehen läuft ein Film und mitten drin verdeckt plötzlich eine bewegte Programm-Werbung fast die Hälfte der Mattscheibe: Das empfinden 34 Prozent der Befragten als störend. Quelle: dpa
15. Platz: Gerede der FußballkommentatorenGanze 40 Prozent stört das penetrante Gequassel der Fußballkommentatoren. Manch einer wünscht sich, einfach nur das Spiel zu sehen, ohne sich wissenschaftliche Analysen und Streitdiskussionen anhören zu müssen. Quelle: dpa
Platz 14: Geklatsche in Shows41 Prozent der Befragten regen sich über Klatscheinsätze des Publikums auf. Die inszenierte Euphorie bei Witzen seitens des Moderators nervt sie ganz schön. Quelle: AP

Nutzungszahlen immer noch hoch

Obwohl man vermuten könnte, dass eine alte Technologie wie der Teletext durch Internet und Digitalfernsehen keine Daseinsberechtigung hat, besagen die Nutzungszahlen etwas anderes. Im Jahr 2013 zählte die GfK im ARD-Text knapp 44 Millionen verschiedene Besucher, täglich nutzen 12,37 Millionen Zuschauer verschiedene Teletextangebote.

Dies lassen sich die Sender etwas kosten. Allein für den ARD-Text arbeiten 18 Redakteure, die meisten davon in freier Anstellung. Um rund um die Uhr aktuell sein zu können, liefert die Redaktion von tagesschau.de Inhalte zu. Die Kosten, die der Teletext im Jahr verursacht, sind allerdings gering: Laut Angaben des Senders kostet der Betrieb im Jahr etwa 1,7 Millionen Euro.

"Nach wie vor werden Nachrichten, Sportinformationen und Informationen zum Fernsehprogramm am meisten abgerufen", so Frauke Langguth, Leiterin des ARD-Textes. Die Einführung elektronischer Programmführer wie EPG macht sich allerdings bemerkbar. So wird die Seite 333, auf der es auf allen Sendern aktuelle Informationen zur laufenden Sendung gibt, deutlich weniger frequentiert. „Diese Information bekommen die Zuschauerinnen und Zuschauer jetzt schon beim Umschalten.“

Ein Dienst wird vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern häufig beansprucht: Untertitel. Diese werden für Gehörlose und Schwerhörige angeboten und beinhalten neben dem gesprochenen Wort auch Informationen über die Geräuschkulisse eines Films oder einer Sendung. Sender wie der WDR streben je nach Format eine komplette Untertitelung der Informationsformate an. Seit 2013 werden außerdem die Morgenformate von ARD und ZDF untertitelt.

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