Im Jahr 1977 stellten ARD und ZDF auf der Internationalen Funkausstellung offiziell ihren Videotext vor. Um Verwechselungen mit dem Teletex-Telekommunikationsdienst zu vermeiden, wurde der Teletext allerdings als Videotext bezeichnet. Im Juni 1980 feierte der Dienst offiziell seine Premiere und ging in die Testphase. Der Regelbetrieb startete allerdings erst im Jahr 1990. Nach und nach hatten sich fast alle regionalen und überregionalen Sender einen Teletext aufgebaut, sowohl öffentlich-rechtliche als private Sender.
Bei den meisten Sendern hat sich eine Standardaufteilung der Inhalte durchgesetzt. Während sich auf den ersten 100 Seiten Nachrichten finden, ist der Bereich ab 200 für Sportthemen reserviert. Das Fernsehprogramm findet sich ab Seite 300. Viele Sender bieten außerdem Untertitel für Hörgeschädigte an.
Nutzungszahlen immer noch hoch
Obwohl man vermuten könnte, dass eine alte Technologie wie der Teletext durch Internet und Digitalfernsehen keine Daseinsberechtigung hat, besagen die Nutzungszahlen etwas anderes. Im Jahr 2013 zählte die GfK im ARD-Text knapp 44 Millionen verschiedene Besucher, täglich nutzen 12,37 Millionen Zuschauer verschiedene Teletextangebote.
Dies lassen sich die Sender etwas kosten. Allein für den ARD-Text arbeiten 18 Redakteure, die meisten davon in freier Anstellung. Um rund um die Uhr aktuell sein zu können, liefert die Redaktion von tagesschau.de Inhalte zu. Die Kosten, die der Teletext im Jahr verursacht, sind allerdings gering: Laut Angaben des Senders kostet der Betrieb im Jahr etwa 1,7 Millionen Euro.
"Nach wie vor werden Nachrichten, Sportinformationen und Informationen zum Fernsehprogramm am meisten abgerufen", so Frauke Langguth, Leiterin des ARD-Textes. Die Einführung elektronischer Programmführer wie EPG macht sich allerdings bemerkbar. So wird die Seite 333, auf der es auf allen Sendern aktuelle Informationen zur laufenden Sendung gibt, deutlich weniger frequentiert. „Diese Information bekommen die Zuschauerinnen und Zuschauer jetzt schon beim Umschalten.“
Ein Dienst wird vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern häufig beansprucht: Untertitel. Diese werden für Gehörlose und Schwerhörige angeboten und beinhalten neben dem gesprochenen Wort auch Informationen über die Geräuschkulisse eines Films oder einer Sendung. Sender wie der WDR streben je nach Format eine komplette Untertitelung der Informationsformate an. Seit 2013 werden außerdem die Morgenformate von ARD und ZDF untertitelt.