Mac OS X 10.8 Was Apples "Mountain Lion" Neues bietet

Apples kommender Windows-8-Konkurrent "Mountain Lion" bietet mehr als rein kosmetische Veränderungen gegenüber der derzeit aktuellen Version "Lion". Wir zeigen, was Mac OS X 10.8 alles kann.

Mac-Inhalte kommen groß rausMit dem kommenden Mac-Betriebssystem setzt Apple fort, was bereits mit Mac OS X Lion zu beobachten war: Funktionen aus dem mobilen Betriebssystem iOS für iPhone und iPad kommen nach auch auf den Mac. Dazu gehört bei OS X „Mountain Lion“ die Funktion Airplay Mirroring, die derzeit nur vom iPad beherrscht wird. Dabei kann mit Hilfe eines Apple TVs (119 Euro) der Bildschirminhalt des Macs in 720p-Auflösung auf einen Fernseher via WLAN gestreamt werden. Somit kann beispielsweise ein auf dem Mac vorhandener Film auf dem größeren TV-Gerät angesehen werden. Noch gibt es keine Apple-TV-Geräte, die Videos im zeitgemäßen Full-HD (1080p) unterstützen. Alle folgenden Screenshots des neuen Mac-Betriebssystems stammen von Apple.
Gemeinsam spielenAuch das von iPhone, iPad und iPod touch bekannte Game Center erhält Einzug auf dem Mac. In Spielen, die das Game Center unterstützen, können die Spieler via Internet gegeneinander antreten. Wie in einem sozialen Netzwerk gibt es im Game Center, Freunde. Somit lässt sich nicht nur gegen zufällige Gegner antreten, sondern auch gezielt gegen Freunde, die gerade online sind. Auch die Punktestände in verschiedenen Spielen von Freunden macht das Game Center transparent und fordert so zum Wettkampf heraus.
Speichern in der DatenwolkeApples Datenwolke iCloud ist bereits mit dem derzeit aktuellen Mac-Betriebssystem „Lion“ auf dem Mac eingezogen. Nachfolger „Mountain Lion“ soll sie noch besser integrieren. Die Idee der iCloud: Dokumente, Lesezeichen und Einstellungen werden nicht mehr lokal, sondern im Internet gespeichert - und sind somit immer überall auf jedem Gerät verfügbar, auch bei Verlust oder Zerstörung des Geräts. Nach wie vor ist die iCloud aber auch bei „Mountain Lion“ nur eine Option. Dokumente lassen sich auch weiterhin ganz normal auf die Festplatte speichern.
Speichern in der DatenwolkeApple verspricht, die iCloud lasse sich mit der kommenden Version leichter auf dem Mac einrichten. Es reicht, die Apple-ID einzutragen, die jeder Nutzer von iPad und iPhone bereits hat, um auf die auf anderen Apple-Geräten vorhandenen Kalender, Kontakte und Nachrichten zuzugreifen. Programme, die iCloud Documents unterstützen, speichern Dokumente auf Wunsch automatisch in verschiedenen Versionen im Internet statt auf der Festplatte. In der Datenwolke gespeicherte Dokumente sind auf allen Apple-Geräten vom Mac bis zum iPhone auf demselben Stand. Ältere Versionen lassen sich ebenfalls wiederherstellen. So soll nie wieder ein Dokument verloren gehen. Die Schnittstelle ist für alle Entwickler offen dokumentiert, sodass künftig viele Mac-Programme das Speichern in der Cloud unterstützen sollten.
Apples TorwächterNoch ist der Mac praktisch virenfrei. Schadsoftware gibt es trotz der steigenden Popularität des Apple-Betriebssystems bislang nur im Labor, nicht aber in freier Wildbahn. Dennoch arbeitet Apple weiter an der Verbesserung der Systemsicherheit - immerhin sagen Experten in schöner Regelmäßigkeit das Ende der virenfreien Zeit für den Mac voraus. Das mit „Mountain Lion“ neue eingeführte Programm Gatekeeper soll die Systemsicherheit des Macs erhöhen. Die Anwendung gibt dem Administrator eines Macs Kontrolle darüber, welcher Benutzer am Rechner das Rechte hat, welche Art von Programm zu installieren. Nutzer können so beispielsweise daran gehindert werden überhaupt Anwendungen zu installieren oder ihrem Account ist nur erlaubt, zertifizierte Anwendungen aus Apples App Store herunterzuladen. In jedem Fall werden mit der neuen Version des Mac-Betriebssystems alle Anwendungen vor der Installation auf bekannte Schadroutinen überprüft. Wird der eingebaute Virenscanner fündig, landet die Anwendung im Müll statt im Programme-Ordner.
Twitter an BordSchon für die aktuelle Version „Lion“ gab es Gerüchte über eine Integration von Facebook und Twitter. Beim „Mountain Lion“ ist der Kurznachrichtendienst mit an Bord und in andere Programm integriert. Wer in den Systemeinstellungen seinen Twitter-Account angibt, kann so beispielsweise ein Foto direkt aus einem Bild-Programm twittern.
Grenzenlos chattenMit der derzeit aktuellen Version von iOS hat Apple Messages eingeführt - auf deutsch Nachrichten. Es ist der zentrale Ort für alle Art von kurzen Textnachrichten. Neben SMS können zwischen mobilen Apple-Geräten iPhone, iPad und iPod touch unbegrenzt und kostenlos Textnachrichten, Bilder und Videos ausgetauscht werden. Mit „Mountain Lion“ kommt auch der Mac dazu, wo das Programm Nachrichten iChat ersetzt. Auf dem Mac werden allerdings auch weiterhin die Konkurrenz-Formate AIM, Jabber, Yahoo Messenger und Google Talk unterstützt, die iChat bislang unterstützte.
Große VereinheitlichungAuch andere Anwendungen wurden umbenannt und umgestaltet, um für mehr Konsistenz über die verschiedenen Apple-Systeme hinweg zu sorgen. Auch hier gibt iOS die Richtung für den Mac vor. Die Apps Erinnerungen (englisch Reminder) und Notizen (Foto, englisch Notes) kommen von dem iPhone-System auf den Mac.
Mit Erinnerungen lassen sich Aufgaben über alle Geräte hinweg verwalten.
Mitteilungsfreudige ProgrammeAuch Benachrichtigungen des Systems und von Programmen zeigt OS X 10.8 auf neue Weise an. So lässt sich nun zentral im Notification Center einstellen, wie die System-Anwendungen Mail, Kalender, Nachrichten und Erinnerungen sowie Anwendungen von Dritt-Herstellern ihre Hinweise einblenden.
Die Art wie das Notification Center in diesem Screenshot von Apple die Hinweise wie einen Termin oder eine neue Nachricht einblendet, ähnelt sehr stark dem unter Mac-Nutzern beliebten Programm Growl.
Go east!Besonderen Wert legt Apple auch auf den am stärksten wachsenden Markt für das Unternehmen. OS X „Mountain Lion“ enthält zahlreiche Anpassungen und Verbesserungen für chinesische Nutzer. Die Eingabe chinesischer Schriftzeichen soll besser unterstützt werden. Zudem lässt sich nun auch die in China populäre Suchmaschine Baidu als Standardsuche für Apples Browser Safari einstellen. E-Mail-Programm und Kalender sollen außerdem besser mit den in China führenden Anbietern von Mails und Online-Kalender funktionieren.
Alte Zöpfe werden abgeschnittenApple geht traditionell nicht zimperlich mit Altlasten um. Schon die aktuelle Mac-OS-X-Version Lion unterstützt die erste Generation der Intel-Macs nicht mehr. Mit OS X Mountain Lion werden noch mehr ältere Intel-Rechner inkompatibel. Betroffen sind Macs mit bestimmten Intel-Grafikchips ohne eigenständige Grafikkarte. Macbooks, die von Ende 2007 bis Ende 2008 mit Intel Core 2 Duo verkauft wurden, werden nicht mehr unterstützt (Modellnummern MB061*/B, MB062*/B, MB063*/B, MB402*/A MB403*/A MB404*/A und MB402*/B). Ebenso wird „Mountain Lion“ Mac Minis nicht mehr unterstützen, die Mitte 2007 gebaut wurden (Modellnummern MB138*/A, MB139*/A) sowie den iMac von Ende 2006 (MA710xx/A) und die allererste Variante des inzwischen mehrfach überarbeiteten Macbook Air von Anfang 2008 (MB003LL/A). Das Foto zeigt den damaligen Apple-Chef Steve Jobs bei der Vorstellung des Mac Minis 2005. Quelle: AFP
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