Microsoft Office 2016 Das müssen Sie über Microsofts neues Office wissen

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Was das neue Office für Microsoft für eine Rolle spielt

Was kostet es?

Als klassisches Paket wird Office 2016 in zwei Varianten angeboten: Home & Student und Home & Business. Erstere wird von Händlern derzeit für rund 130 Euro gelistet, letztere gibt es für etwa 230 Euro. Besitzer eines Office-365-Abonnements können ohne zusätzliche Kosten auf Office 2016 aktualisieren.

Kostenlos kann Office 2016 auf Mobilgeräten genutzt werden, die eine Bildschirmdiagonale von höchstens 10,1 Zoll haben, für größere Tablets braucht es einen Office-365-Account. Outlook aber fehlt zum Beispiel bei den Umsonst-Versionen. Wirklich konsequent ist Microsoft dabei nicht. Zumindest Android und iOS-Nutzer können sich Outlook als eigenständige, kostenfreie App auf ihre Smartphones und Tablets laden.

Office Word Quelle: Screenshot

Und: Eine Vorschauversion bietet Microsoft derzeit ebenfalls noch gratis an.

Was muss man bei der Installation beachten?

An das System stellt Office 2016 moderate Anforderungen. Es sollte auf den meisten einigermaßen aktuellen Computern laufen. Für die Vorschauversion sind mindestens ein Prozessor mit 1 Ghz, Arbeitsspeicher mit 1 GB RAM und 3 GB Speicherplatz erforderlich.
Für Office 365 wird ein kostenloses Upgrade bereitgestellt. Nutzer von älteren Office-Versionen müssen diese deinstallieren und die 2016er-Version neu aufspielen.

Braucht man dafür noch Windows?

Nein. Für Mac-Rechner hat Microsoft seit Jahren eine eigene Office-Variante produziert. Die jüngste Version, Office Mac 2016 für Apple-Computer ist seit Juli verfügbar. Daneben hat der neue Microsoft-Chef Satya Nadella auch bei den anderen Plattformen und Gerätetypen eine strategische Wende vollzogen.

Word, Excel und PowerPoint finden sich – in den Grundfunktionen zum Anzeigen, Erstellen und Bearbeiten – auch in den App-Stores von iOS und Android. Lauffähig sind die Programme allerdings nur auf Geräten bis 10,1 Zoll Bildschirmgröße. Auf Apples neuem iPad Pro mit 12,9-Zoll-Display wären die Office-Programme also nicht kostenfrei nutzbar.
Für Gerätegrößen oberhalb von 10,1, und auch für den vollen Funktionsumfang der Apps braucht es ein kostenpflichtiges Abonnement von Microsofts Programmvariante „Office 365“ zu Preisen ab zehn Euro im Monat oder 99 Euro im Jahr.

Hassobjekt, Marktbeherrscher, Nachahmer
Die Belegschaft von Microsoft im Jahr 1978 Quelle: AP
Im Jahr 1981 posieren Bill Gates (rechts) und Paul Allen. Bill Gates hat sich mittlerweile auf eine Beraterrolle im Unternehmen zurückgezogen und ist als Philanthrop tätig. Paul Allen hat ebenfalls Milliarden mit Microsoft gemacht, spendet einen Teil seines Vermögens. Er investiert aber auch etwa in Sport-Mannschaften. Ihm gehören die Seattle Seahawks (American Football) und die Portland Trail Blazers (Basketball). Quelle: dpa/picture-alliance
Bill Gates stellt Microsoft XP vor Quelle: AP
Die Packung der ersten Version des Betriebssystems Microsoft Windows. Das damals als Erweiterung zu MS-DOS veröffentlichte Programm kam erstmals 1985 auf den Markt. In den Folgejahren sollte Windows das Fundament für ein Milliardenimperium werden. Es war allerdings nicht das erste Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche – IBM und Apple hatten bereits vorher die Idee umgesetzt. (Foto: Szilveszter Farkas) Quelle: Creative Commons
Ein undatiertes Foto zeigt den jungen Bill Gates in seinem Arbeitszimmer. Zum Start von Windows 1.0 gab es weltweit lediglich sechs Millionen Personal Computer. Erst rund fünf Jahre später, im Jahr 1990, gelang dem Software-Entwickler aus Redmond ein durchschlagender Erfolg mit Windows 3.0. Quelle: picture-Alliance/dpa
Bill Gates stellt die Version 95 des Betriebssystems vor. Quelle: dpa
 Ein Finger zeigt auf die Office Apps von Microsoft: Exel (l-r), Powerpoint und Word, die auf einem iPad Air zu sehen sind. Quelle: dpa

Warum ist Office 2016 für Microsoft wichtig?

Weil der Konzern damit Geld verdient - und zwar direkt, mit jeder verkauften, vollwertigen Softwareversion. Windows 10 gibt der Konzern seit wenigen Wochen gratis aus, in der Hoffnung, das Betriebssystem breit zu streuen und Zusatzangebote zu verkaufen. Office aber soll direkt Umsätze in die Kasse spülen. Mit den konventionellen Softwareboxen aber gelingt das schlechter. Im April meldete Microsoft etwa, dass das Lizenzgeschäft mit den Endkundenversionen von Office im Jahresvergleich um dramatische 41 Prozent eingebrochen ist.

Dass Microsoft in dieser Situation Office-Versionen kostenlos unters Volk bringt, hat gute Gründe. Zum einen hofft der Konzern, dass die Nutzer irgendwann doch auf die kostenpflichtige Vollversion oder das Abo umsteigen, um alle Funktionen zu nutzen. Zum anderen muss Microsoft dafür sorgen, dass seine Bürosoftware die Nummer eins am Markt bleibt. Deshalb setzt der Konzern viel daran, auch auf Smartphones vertreten zu sein, und verschenkt das Programm für kleine Bildschirme. Dass Office stärker in die Cloud wandert, zeichnet sich seit Jahren ab und hilft Microsoft dabei, den eigenen Online-Speicher OneDrive zu vermarkten.

Optisch hat sich beim neuen Office wenig getan. Wer neues will, kann die Menüfarben ändern und zum Beispiel Sterne als Hintergrund wählen (hier Excel). Quelle: Screenshot

Die Strategie scheint aufzugehen. Zeitgleich mit dem Absatz-Einbruch bei den Office-Paketen für Endkunden meldete Microsoft-Chef Nadella einen neuen Nutzerrekord für die Cloud- und Abo-Variante Office 365. Im ersten Quartal dieses Jahres habe alleine die Endkunden-Version des Abo-Office drei Millionen zusätzliche Nutzer gewonnen – und so die Gesamtzahl der Nutzer auf mehr als 15 Millionen Abonnenten gesteigert.

Bröselnden Umsätzen mit Software-Boxen steht also offenbar wirklich wachsendes Geschäft mit monatlichen oder jährlichen Mietzahlungen statt einmaliger Käufe gegenüber.

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