Es habe zwei Großangriffe gegeben - einen im Dezember 2012 mit fünf Millionen Dollar Beute und einen im Februar 2013. Im Februar seien mehr als 36.000 Transaktionen weltweit getätigt worden und rund 40 Millionen Dollar gestohlen worden. Ziel seien Geldautomaten in Japan, Russland, Rumänien, Ägypten, Kolumbien, Großbritannien, Sri Lanka, Kanad und etlichen anderen Ländern gewesen.
Lynch sagte nicht, wer global die Drahtzieher des Raubzugs gewesen seien. Auch über die Hacker und ihre Standorte wurden mit Ausnahme der US-Zelle keine Angaben gemacht. Begründet wurde das mit noch laufenden Ermittlungen.
Eine Sicherheitsanalystin für Gartner Inc., Aviva Litan, sagte, derartige Raubzüge an Geldautomaten seien nicht ungewöhnlich, aber die 45-Millionen-Beute von diesem sei mindestens das Doppelte von vorher bekannten Fällen. Banken im Nahen und Mittleren Osten seien „ein wenig zurück“ mit ihren Sicherheitsmaßnahmen, mit denen solche Manipulationen zu erschweren oder zu verhindern sind, sagte sie. „Es ist wirklich einfach, Zahlen in Cash zu verwandeln“, sagte Litan.
Sorge vor Nachahmern ist groß
Ein Schwachpunkt sind die Magnetstreifen auf der Rückseite der Karten. In vielen Teilen der Welt sind diese Modelle von Karten mit Chips abgelöst worden, die fast unmöglich zu kopieren sind. Da aber US-Banken und Händler an Karten mit Magnetstreifen festhalten, werden sie weiterhin weltweit in vielen Ländern akzeptiert.
Ein Analyst von CORE Security, einer legalen Hackerfirma, die Unternehmen Sicherheitsprogramme anbietet, sagte, der Schaden durch Geldautomaten-Diebstahl sei allein in den USA bis 2008 auf eine Milliarde Dollar im Jahr gestiegen. Der jüngste Coup werde Nachahmer inspirieren, sagte Ken Pickering. „Wenn man erst einmal einen so großen Angriff hat, dass sie 45 Millionen Dollar Beute machten, dann ist das wie ein Weckruf für de Cybercrime-Community“, sagte Pickering.
Bei dem „Lufthansa-Raub“ 1978 wurden aus einem Tresor der Fluggesellschaft auf dem New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen 5,8 Millionen Dollar erbeutet. Der Raub würde von Jimmy Burke geplant, der Scorsese zu der von Robert de Niro gespielten Figur im Film „Goodfellas“ inspirierte.