Gemeinsam soll das nun auch in Deutschland gelingen. „Die langjährige Expertise von Deezer vereint mit unserer Marketing-Power bilden die besten Voraussetzungen, Platz 1 in Deutschland, zu erklimmen“, sagt Wegner. „Und das ist das gemeinsame Ziel“.
Der Plan ist ambitioniert. Nutzerzahlen für den deutschen Markt nennen weder Deezer noch Ampya – was dafür spricht, dass sie so beeindruckend nicht sind. Weltweit haben die Franzosen 16 Millionen aktive Nutzer und fünf Millionen zahlende Abonnenten, Deezer bezeichnet sich als „globale Nummer Zwei im Markt“. Spotify hat nach eigenen Angaben 40 Millionen aktive Nutzer, davon 10 Millionen zahlende Kunden.
Markstart in den USA
Zudem gibt es neue, starke Konkurrenten. Nachdem Start-ups die virtuellen Jukeboxen populär gemacht haben, bieten inzwischen auch Internet-Riesen wie Apple, Google oder Sony eigene Musikstreaming-Dienste.
Noch tun sie sich schwer, doch vor allem Apple dürfte seine Aktivitäten steigern, je mehr Nutzer ihre Musik im Abo erwerben statt einzelne Titel oder Alben bei iTunes zu kaufen. So zielte die mit drei Milliarden Dollar teuerste Übernahme des Kopfhörerherstellers Beats auch stark auf deren kürzlich gestarteten Streamingdienst.
Doch Schumann schrecken die mächtigen Wettbewerber nicht: „Was Beats angeht, bin ich ziemlich entspannt“. Er sieht die unabhängigen Anbieter im Vorteil, da Unternehmen wie Apple oder Google immer versuchen ihre Dienste als festen Teil des eigenen Ökosystems zu integrieren.
Als Vorteil auch gegenüber Spotify sieht er zudem die Empfehlungsfunktion von Deezer, die Nutzern auf ihren Vorlieben basierende Musikvorschläge macht. Das bieten zwar alle Wettbewerber, doch die Lösung von Deezer sei besser, da sie automatisch per Algorithmus generierte Vorschläge mit Empfehlungen die von Menschen kuratiert sind kombiniert. „Wir konnten damit den Anteil neu gehörter Musik verdoppeln“, sagt Schumann.
Damit will Deezer auch in den USA angreifen, der Marktstart dort ist für dieses Jahr geplant. Die Zusammenführung von Deezer und Ampya wird in der zweiten Jahreshälfte erfolgen und möglichst bei Jahresende abgeschlossen sein.