Netzwirtschaft Die 100 wichtigsten Internet-Köpfe in Deutschland

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Platz 8 und 9

Heiko Hubertz Quelle: Pressebild

8: Heiko Hubertz (Bigpoint)

Hätten sich der Programmierer Heiko Hubertz und ein Freund nicht für Fußball interessiert, gäbe es das heute 900 Mitarbeiter große Online-Spielehaus Bigpoint wohl nicht. Weil die beiden in verschiedenen Städten wohnten, schrieb Hubertz vor zehn Jahren ein Online-Fußballspiel, mit dem beide gegeneinander antreten konnten. Sie blieben nicht lange unter sich. Freunde kamen hinzu, deren Freunde und wiederum deren Freunde. Um die wachsenden Kosten für den Server aufbringen zu können, begann Hubertz, Geld zu verlangen. Das Geschäftsmodell war geboren.

Inzwischen spielen 250 Millionen Menschen weltweit Online-Spiele wie Seafight, Mummy oder Pirate Storm. Das Unternehmen erwirtschaftet seit Jahren Gewinne und entwickelt inzwischen auch Spiele für Smartphones und neue vernetzte Fernsehgeräte. „Wir probieren da einiges aus“, sagt Hubertz. Parallel zu Bigpoint betreibt er seine Beteiligungsgesellschaft Digital Pioneers.

Die investiert zurzeit in deutsche Internet-Startups wie die Datingplattform MeetOne oder die Kommunikationsplattform AppMee. AppMee tut sich zwar in der deutschen Online-Gemeinde noch schwer. Dafür aber ist der Dienst in Taiwan und Singapur umso erfolgreicher.

„Ich unterstütze gern andere, habe aber auch Spaß am operativen Geschäft“, sagt Hubertz. Deshalb werde er auch künftig nicht nur die Beraterrolle einnehmen. Nur programmieren werde er selbst nicht mehr. „Da sind andere inzwischen besser.

9: René Obermann (Deutsche Telekom)

René Obermann Quelle: dpa

Wie rasch und zu welchen Kosten Bürger und Unternehmen in Deutschland auf Web-Angebote zugreifen können, darüber entscheidet Telekom-Chef René Obermann maßgeblich mit. Denn der politisch bestens vernetzte 49-jährige Chef des deutschen Kommunikationsriesen rüttelt vehement an den Grundfesten der Datenübertragung im weltumspannenden Netz.

Statt es – wie von den Erfindern des Internets konzipiert – dem Zufall zu überlassen, wann Bits und Bytes beim Empfänger ankommen, wollen Netzbetreiber wie die Telekom neue Verkehrsregeln für die Datenautobahnen festlegen. Die Unternehmen, die Milliarden in Infrastrukturen stecken, wollen einen Aufschlag berechnen, wenn Unternehmen ihre Daten mit Priorität verschicken möchten. Gelingt es, das Konzept bei Politik und Aufsichtsbehörden durchzusetzen, könnte Obermann bei datenhungrigen Online-Angeboten wie YouTube für den bevorzugten Datentransport Zuschlag kassieren. Weniger anspruchsvolle Dienste kämen billiger weg.

Doch gegen die Internet-Maut läuft eine Koalition von Internet-Riesen bis zur Web-Gründerszene Sturm. Sie fordern Netzneutralität und fürchten steigende Kosten für ihre Dienste sowie einen Dämpfer für die Innovationskraft der digitalen Wirtschaft.

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