Ihr Image ist anscheinend nicht so gut. Gab es in der Vergangenheit doch zu viele illegale Inhalte bei Rapidshare?
Als Rapidshare angefangen hat, war unser Modell einzigartig. Daher gab es allerdings auch niemanden, der einem sagen konnte was man gegen Missbrauch machen kann. Auch von den Rechteinhabern kamen keine Vorschläge. Trotzdem ist es dummerweise sicher so, dass da alte Sachen hängen geblieben sind. Wir haben aber im Laufe der Zeit gelernt und unsere Maßnahmen gegen Missbrauch verbessert. Wir tun alles, was getan werden kann.
Das müssen sie aber auch nur, weil es weiterhin Raubkopierer gibt, die Rapidshare nutzen.
Bei Millionen Nutzern ist das nicht ganz zu vermeiden aber es gibt sicher auch Raubkopierer, die Google nutzen.
Welchen Anteil machen denn die illegalen Inhalte?
Die liegt nach unseren Schätzungen im einstelligen Prozentbereich. Bei einer Gesamtzahl von über 100 Millionen Dateien, die auf Rapidshare liegen ist die absolute Zahl natürlich trotzdem relativ hoch.
Wie kommen sie denn auf diese Zahl?
Wir haben uns angeschaut, wie viele Dateien wir löschen. Im Vergleich zu den Dateien, die wir bekommen, bewegt sich die Zahl im Promillebereich. Natürlich muss man eine Dunkelziffer an Raubkopien unterstellen, die nicht entdeckt und gelöscht werden. Doch auch wenn man die gelöschten Dateien mit dem Faktor zehn multipliziert, liegt die Zahl im einstelligen Prozentbereich. Dafür spricht auch, dass mehr als die Hälfte aller Dateien, nie heruntergeladen werden, also vermutlich reine, legale Sicherungskopien sind.
Um effektiv gegen Raubkopien vorzugehen, müssten sie sich also eigentlich nur die Dateien anschauen, die am meisten heruntergeladen werden?
Generell ist es so, dass wir aus Datenschutzgründen gar nicht in Dateien schauen können, solange sie nicht irgendwo veröffentlicht sind. Aber auch wenn wir Dateien analysieren, die besonders oft heruntergeladen werden, sind das überraschenderweise oft keine urheberrechtlich geschützten Inhalte. Es sind oft ganz kleine Dateien, bei denen wir nicht wissen worum es sich handelt. Eine hohe Zahl von Downloads lässt zwar vermuten, dass nichts Gutes darin ist. Es könnte also etwas anderes aus dem Hackerbereich sein.