Robinhood-App Mobiles Spekulieren für lau

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Ohne Moos noch nix los

Ganz kostenfrei, wie bei Robinhood, geht es hierzulande aber noch nicht: Ihre Depotgebühren und vor allem Provisionen bei der Bank müssen Anleger über Quotrix weiterhin berappen. Und die sind nicht unerheblich: Die Sparkassen berechnen etwa, je nach Modell, Transaktionsgebühren von bis zu 50 Euro zuzüglich eines Abschlags von maximal 0,75 Prozent auf den Kurswert der gehandelten Aktie.

Neben den Sparkassen sollen bald auch Genossenschaftsbanken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz den Quotrixhandel für ihre Kunden anbieten. Auch Privatbanken haben an dem kostenfreien Handelssystem Interesse bekundet. Andere Vorschriften als in den USA dürften eine Zulassung der Smartphone-App Robinhood in Deutschland aber erneut sehr zeitaufwendig machen. In diesem Jahr ist keinesfalls mit dem Gratishandeln über deutsche Smartphones zu rechnen.

Spät-Starter

Selbst der US-Start hatte sich verschoben, eigentlich sollte die neue Handels-App schon zum Jahreswechsel verfügbar sein. Das Unternehmen Robinhood Financial Services, das hinter der App steht, ist auch schon längere Zeit als Broker registriert, benötigte aber noch die Zulassung in den 50 US-Staaten. Das dauerte länger als von den beiden Gründern ursprünglich erwartet und der Start verschob sich mehrfach.

Doch diese Registrierungen waren essenziell. Als Finanzdienstleister ist Robinhood nun bei der SEC, der US-amerikanischen Börsenaufsicht, registriert und Mitglied der Finanzaufsicht FINRA.

Robinhood wird von Venture Capital-Größen wie Google Ventures und Andreesen Horowitz unterstützt, im vergangenen Jahr erhielten sie eine Kapitalspritze von drei Millionen US-Dollar. Das ermöglicht den Robinhood-Gründern, wie anderen US-Start-Ups auch, vorrangig auf Wachstum statt auf die Kosten ihrer App zu schauen.

Denn Geld verdienen muss langfristig auch Robinhood. Das soll über Profifunktionen laufen. Das sogenannte Freemium-Modell ist in den Grundfunktionen für Otto Normalanleger kostenlos. Margin Trades, mit finanziellen Vorschüssen des Brokers für Termingeschäfte werden nur gegen Gebühr zu nutzen sein. Auch andere App-Entwickler, die die Programmschnittstelle (API) von Robinhood für eigene Programme nutzen wollen, sollen zahlen.

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