RSS-Tool wird eingestellt Das Ende des Google Reader ist kein Grund zur Panik

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Alternative RSS-Dienste

Wie Google seine Suche geändert hat
Die radikale Änderung der Google-Suche Quelle: Screenshot
Das Zuckerberg-Beispiel Quelle: Screenshot
Zuckerberg-Suche bisher Quelle: Screenshot
Unbrauchbare Vorschlagsfunktion Quelle: Screenshot
Beispiel Twitter Quelle: Screenshot
Neue Twitter-Ergebnisse Quelle: Screenshot
Beispiel Wulff Quelle: Screenshot

Das würde beispielsweise bedeuten, dass Reeder - die sehr beliebte RSS-App für iOS und Mac und mein absoluter Favorit - anstelle des Google Readers künftig den persönlichen Feedly-Account eines Nutzers als Basis für die Feeds verwenden könnte. Auf Anfrage, was der Tod des Google Reader für Reeder bedeutet, erklärte Macher Silvio Rizzi, dass er künftig entweder mehr externe RSS-Tools für die Synchronisation zulassen (also beispielsweise Feedly) oder einen internen RSS-Sync anbieten wird. "Mit Reeder 3.0 für iPhone habe ich mich zum Glück schon darauf vorbereitet, mehr RSS-Dienste zu unterstützen", so Rizzi, der noch kein Datum für die Veröffentlichung der neuen Reeder-Version nennt. Schon heute bietet die iPhone-App neben dem Google Reader auch Fever als alternative RSS-Feed-Quelle an. Bei Fever handelt es sich um eine selbstgehostete RSS-Software, die für bisherige Google-Reader-Freunde mit eigenem Webspace oder Server eventuell auch einen näheren Blick wert ist. Spiegel-Online-Redakteur Konrad Lischka zeigte sich jüngst sehr angetan von Fever.

Kein Grund zur Panik

Da bis zum 1. Juli noch etwas Zeit ist, gibt es keinen Grund zu übereilten Entscheidungen. Instapaper-Macher Marco Arment vermutet, dass mit dem Ende des Google Reader endlich wieder Innovation in den RSS-Sektor einkehrt. Erste Anzeichen dafür gibt es schon. Auch wenn kein RSS-Reader jemals das Next Big Thing werden dürfte, so zeigt die breite Resonanz auf die Reader-Hiobsbotschaft innerhalb der Blogger- und Digitalszene, dass sich hier durchaus Spielraum für neue Projekte und Erlösquellen auftut. Ich bin garantiert nicht der einzige, der für einen leistungsfähigen, modernen RSS-Reader Geld auf den Tisch legen würde. Jemand müsse für den Google Reader ganz einfach das machen, was Pinboard für Delicious-Anwender tat, als sie eine Schließung durch Yahoo befürchteten, so der Wunsch dieses App.net-Users. Pinboard, ein Ein-Personen-Startup, ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich eine Nische im Netz in ein lukratives Geschäftsmodell verwandeln lässt. Gleiches ließe sich im RSS-Segment realisieren.

Ich werde die nächsten Wochen also erst einmal abwarten, wie sich die existierenden Anbieter positionieren, einige ausprobieren und schauen, welche Neulinge auf der Bildfläche erscheinen. Angesichts der durchaus beeindruckenden Empörungswelle des bis gestern scheinbar niemanden mehr emotional berührenden Google Readers ist selbst ein Abkehr des Webriesen von seinem Plan nicht auszuschließen. Aber trauen kann man Google im Bezug auf den Reader nicht mehr. Das Unternehmen hat klar gemacht, dass der Reader nicht zur Firmenstrategie passt, und würde es bei einer eventuellen Fortführung entsprechend behandeln. Davon hat niemand was. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Dieser Artikel ist zuerst auf netzwertig.com erschienen.

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