Spezial-Smartphones Sicherer als Blackberry & Co.

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Das BSI empfiehlt derzeit nur ein einziges Gerät, nämlich das „Simko2“ der Telekom- Großkundensparte T-Systems. Es handelt sich dabei um speziell aufgerüstete HTC Touch Smartphones, in die eine spezielle microSD-Karte des Nürnberger Unternehmens Secusmart eingesetzt wird. Der Zugang zum Telefon und der Datenverkehr werden durch die Krypto-Karte verschlüsselt und über eine eigene, sichere VPN-Verbindung ohne den Umweg über fremde Server versandt.

Bis Jahresende sollen 4000 Geräte an verschiedene Bundesministerien und Behörden ausgeliefert werden. Doch auch Firmenkunden können Simko2 nutzen, einige große Unternehmen haben die Hochsicherheitstelefone bereits im Einsatz. Zu den Referenzkunden von Certgate gehören E.On und die Datev.

Ob die „sichere mobile Kommunikation“ – dafür steht das Kürzel Simko – eingesetzt werden kann und wie teuer die Anschaffung ist, hängt auch von der vorhandenen IT-Infrastruktur der Unternehmen ab. „Wirtschaftlich sinnvoll ist das etwa in einer Größenordnung ab 100 Nutzern“, erklärte ein Telekom-Sprecher. Nach der Anschaffung entstehen pro Gerät monatliche Kosten von etwa 80 Euro.      

Sicherheitshandys mit Grenzen

Doch auch diese Hochsicherheitslösungen hat ihre Grenzen: Die Sicherheit bleibt nur gegeben, so lange Sender und Empfänger Simko2 nutzen und innerhalb des gesicherten Systems kommunizieren. Zudem funktioniert die Verschlüsselung nicht für die Sprachübertragung, wer auch abhörsicher telefonieren möchte braucht noch ein zweites System.

Dazu gibt es eine andere Lösung: Secuvoice vom Düsseldorfer Anbieter Secusmart, die ebenfalls vom BSI empfohlen wird. Die Verschlüsselung funktioniert ebenfalls mit einer Sicherheitskarte, die in den Speicherslot des Handys gesteckt wird. Secusmart liefert mehrere tausend dieser Krypto-Handys an Bundesbehörden. Secuvoice ist derzeit jedoch nur für Nokia-Geräte der N- und E-Serie verfügbar.

Am Einsatz für weitere Geräte arbeitet das Unternehmen derzeit, auch eine Lösung zur  sicheren Kommunikation soll demnächst kommen und ein Feature, dass vor allem die Kanzlerin freuen dürfte: sichere SMS. Denn die kurzen Textnachrichten kann bislang keiner der beiden Ausrüster von Sicherheitshandys für die Regierung verschlüsseln.

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