Studie So rasant werden sich Apps noch verbreiten

Apps sind schon heute kaum aus dem Alltag vieler Menschen wegzudenken. Doch der große Wachstumsschub für die Smartphone-Programme kommt erst noch, zeigt eine neue Studie.

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Bis 2020 wird der App-Markt laut Studie weltweit noch stark wachsen. Quelle: AP

In vier Jahren werden User mehr als doppelt so viel Geld für Apps ausgeben wie heute. Das geht aus einer Prognose des US-Marktforschungsunternehmens App Annie hervor. Demnach wird der Umsatz in Stores weltweit von 41 Milliarden auf mehr als 101 Milliarden US-Dollar anwachsen. Im Schnitt würde jeder Smartphone-Nutzer im Jahr 2020 16 Dollar für Anwendungen ausgeben.

Schon die jüngste Vergangenheit zeigt, dass Apps immer stärker unseren Alltag bestimmen. Von 2014 bis 2015 nahm die weltweite App-Nutzung laut Untersuchung um mehr als 60 Prozent zu. Neben Spielen seien News-, Verkehrs- und Shopping-Apps wichtig für die User.

Die Wachstumstreiber der Apps

Weltweit werden die Menschen 2020 laut Prognose jährlich 284 Milliarden Apps herunterladen. Auch wenn überall die Download-Zahlen steigen, entwickeln sich die einzelnen Märkte unterschiedlich. In den USA steigen die Downloads zwar noch – aber schwacher als in den vergangenen Jahren. Stattdessen schnellen dort laut Bericht die Umsätze in die Höhe. Die Amerikaner besitzen schon länger Smartphones, haben sich an ausgewählte Anwendungen gewöhnt und seien nun bereit, für Premium-Inhalte zu zahlen.

In Indien steckt die Entwicklung des App-Markts noch in den Kinderschuhen: Die Zahl der Downloads wächst laut Prognose stark, der Umsatz eher verhalten. Trotzdem nimmt das Land auf dem weltweiten App-Markt eine wesentliche Rolle ein: "Indien wird erheblich zum Download-Wachstum beitragen, wenn leistungsstarke Smartphones für unter 50 Dollar auf den Markt strömen und die Smartphone-Akzeptanz nach oben katapultieren", heißt es im Forschungsbericht. Daneben würden sich Apps auch in Mexiko, Brasilien und Indonesien in den kommenden Jahren rasant verbreiten – trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage. "Die App-Umsätze in Brasilien werden beispielsweise dieses Jahr trotz eines gesamtwirtschaftlichen Abschwungs um mehr als 40 Prozent wachsen", heißt es in der Prognose.

Die wichtigsten Apps fürs Studium
Für Studenten der Wirtschaftswissenschaften bietet WiWi eine umfangreiche Formelsammlung Quelle: Screenshot
Aufsätze, Texte und Blog-Einträge überprüft die Rechtschreibprüfung online von Rechtschreibprüfung24 auf Groß-Kleinschreibung, Stil, Umgangssprache, Kommasetzung, Rechtschreibung und Redundanzen. Konkrete Rechtschreibfehler werden rot markiert, sprachliche Fehler grün. Mit einem Klick auf die markierten Wörter, gibt die App weitere Hinweise zu den Fehlern. Die Android-App ist kostenlos, beherrscht zwölf Sprachen und korrigiert bis zu 20.000 Zeichen lange Texte. Quelle: Screenshot
Viele Studierenden müssen mit einem knappen Budget auskommen; einige verlieren dabei schnell den Überblick. Die App My Student Budget Planner verspricht Abhilfe. Bafög-Zahlungen, Eltern-Taschengeld, Mietkosten, Stipendien - Ausgaben und Einnahmen können Nutzer mit dieser App ordnen und im Griff behalten. Quelle: Screenshot
Der Kalender eines Studierenden kann zwischen Uni-Alltag, Vorlesungen und Nebenjob schon einmal richtig unübersichtlich werden. iStudiez Pro ermöglicht es Kurse, Raumnummern und Prüfungen in Ordnung zu bringen. Eine Push-Nachricht informiert den Nutzer über bevorstehende Tasks und Termine. Im iTunes-Store kostet die App 2,99 Euro. Für Android gibt es die Alternativen Class Buddy (1,49 Euro) oder kostenlos Stundenplan Deluxe. Quelle: Screenshot
Viel Literatur an den heutigen Unis gibt es ausschließlich in englischer Sprache. Warum ein dickes Wörterbuch mit sich herumtragen, wenn es Dict.cc gibt? Die App ist gratis - sowohl für iOS als auch für Android. Quelle: Screenshot
Der virtuelle Notizblock für unterwegs - nicht nur für Studenten: Mit Evernote lassen sich Einträge verschlagworten und mit Geotags speichern. Auch Audio, Bilder und einzelne Dateien kann der Nutzer in die Cloud hochladen. Die App gibt es für iOS und Android-Smartphones - und zwar gratis (in der Basisversion). Der Premium-Account kostet allerdings fünf Euro monatlich, die Business-Version zehn Euro im Monat. Quelle: Screenshot
Die Vorlesung ist lang und der Dozent redet so viel, dass einem die Finger vom Schreiben wehtun? Die App Dragon Dictation hilft bei der Aufnahme von Vorträgen und Vorlesungen: indem sie Gesprochenes in Getipptes verwandelt. Allerdings hält die App das Versprechen nur für langsame und klare Spracheingaben. Im iTunes-Store gibt es die App gratis; die Android-Alternative Tape a Talk Voice Recorder nimmt lediglich das gesprochene Wort auf. Quelle: Screenshot

Hinzu komme, dass nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auf der ganzen Welt immer mehr Menschen Smartphones besitzen und User die Apps auf mehr Geräten nutzen können. Während Nutzer weltweit heute noch auf 2,6 Milliarden mobilen Endgeräten Anwendungen herunterladen, werden es laut Annie App in vier Jahren mehr als doppelt so viele sein. Heute sind das noch hauptsächlich Smartphones und Tablets. Zukünftig werden User die Apps laut Experten öfters auf TV-Geräte, Wearables sowie auf vernetzte Geräte in Auto und Küche downloaden. Das meist genutzte Geräte für Apps bleibe aber das Smartphone.

Neue Inhalte gewinnen an Bedeutung

Heruntergeladen auf Smartphone und Co. werden laut Annie App heute am häufigsten Spiele: 45 Milliarden weltweit pro Jahr. Und die Zahl soll sich bis 2020 verdoppeln. Da User in der Anfangszeit, in der sie ein Smartphone besitzen, am häufigsten Spiele herunterladen würden, erwarten die Forscher, dass vor allem Verbraucher aus Indien und Indonesien diese Apps zukünftig noch downloaden werden. Denn auf anderen Märkten würden andere Inhalte an Bedeutung gewinnen: Musik- und Videostreaming sowie Dating-Apps. Das Markforschungsunternehmen rechnet damit, dass die Verbraucher 2020 bereits 182 Milliarden Anwendungen herunterladen werden, die nicht aus dem Spielebereich stammen. Heute ist es nur ein Drittel.

Der iOS App Store werde in dieser Zeit stärkere Konkurrenz von Googles Play Store und Drittanbietern bekommen. Bis 2017 wird iOS seinen Spitzenreiter-Platz unter den App-Marktplätzen laut Prognose noch verteidigen – ab diesem Zeitpunkt würden Googles Play Store, aber vor allem Drittanbieter viel rasanter wachsen. "Bei den App-Downloads in Drittanbieter-Stores für Android rechnen wir mit einem Wachstum von 158 Prozent auf 80,3 Milliarden", schreibt Annie App. Denn in chinesischen Kleinstädten verbreiteten sich immer schneller Android-Geräte, sodass die Mitbewerber Apple vom App-Store-Thron stoßen könnten.

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