Der in den USA wegen Copyright-Verletzungen angeklagte Internet-Unternehmer Kim Dotcom will mit seiner Speicher- und Tauschplattform Mega in Neuseeland an die Börse. Der Handel könne Ende Mai beginnen, teilte Mega-Geschäftsführer Stephen Hall am Dienstag in Neuseeland mit. Das gelistete Unternehmen TRS Investments werde alle Mega-Anteile für 210 Millionen neuseeländische Dollar (129 Mio Euro) kaufen und sich dann in Mega umbenennen. Nach Angaben des Unternehmens hat Mega sieben Millionen Nutzer.
Der gebürtige Kieler hatte vor Mega die Tauschplattform Megaupload gegründet. Die US-Behörden schlossen sie 2012 und warfen Dotcom Copyright-Verletzungen im großen Stil vor. Sie wollen ihm den Prozess machen. Dotcom lebt in Neuseeland und wehrt sich gegen die beantragte Auslieferung. Die nächste Anhörung dazu ist im Juli.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass der Oberste Gerichtshof in Neuseeland einen Antrag von Dotcom und drei seiner Kollegen abgelehnt hat. Sie wollten vor der Anhörung im Juli Einsicht in die kompletten Beweismittel der US-Behörden.
Das Gericht bestätigte damit die Entscheidung einer früheren Instanz, wonach eine komplette Offenlegung das Verfahren ins Stocken bringen könne. Eine Zusammenfassung der Beweismittel reiche völlig aus, hieß es in der Entscheidung vom Freitag.
Der gebürtige Deutsche, der mit bürgerlichem Namen Kim Schmitz heißt, ist Gründer des File-Sharing-Dienstes Megaupload. US-Staatsanwälte schlossen die Seite im Jahr 2012 und klagten Dotcom und seine Mitarbeiter an, weil sie mit dem Dienst den umfassenden illegalen Download von Musik und Filmen ermöglicht hätten. Dotcom argumentiert, dass er nicht verantwortlich gemacht werden kann, wenn Leute versuchten, seine Seite für rechtswidrige Aktionen zu nutzen.