Urlaub mit Smartphone und Smartwatch Diese Apps machen Sie zum Reiseprofi

Gepäck, das von selbst reist, ein automatisches Tagebuch, Dolmetscher für die Tasche: Apps fürs Handy und die Smartwatch erleichtern den Urlaub - und werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz jetzt zum persönlichen Reise-Guide.

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Künstliche Intelligenz als Reiseguide. Quelle: imago images

Telefonieren im Urlaub, das war noch vor ein paar Jahren ein fröhliches Hantieren mit exotischem Kleingeld, Auslandsvorwahlen oder bunten Chipkarten, die man in der Telefonzelle in einen Schlitz stecken musste, um im Minutentakt horrende Gebühren zu bezahlen. Wie fern das alles heute klingt. Fast jeder hat sein Handy im Urlaub dabei. 96 Prozent der unter 30-Jährigen können sich gar einen Urlaub ohne Smartphone nicht vorstellen, wie gerade eine Umfrage von TNS-Emnid im Auftrag des Energiekonzerns Eon herausfand.

Und das mit gutem Grund - denn nicht allein zum Quasseln mit den Heimgebliebenen taugt das Smartphone. Es kann vielmehr zum kompletten Reiseplaner werden. Tausende Apps für Touristen stehen in den App-Stores bereit, vom Reiseführer bis zum Live-Dolmetscher.

Die zehn beliebtesten Orte am Meer
Im Nordwesten von Ibiza lockt der Cala Comte mit karibischem Flai Quelle: TripAdvisor
Der goldgelbe Sandstrand liegt am Badeort Protaras, Quelle: TripAdvisor
die unechte Karettschildkröte Quelle: dpa
Porto Limnionas Beach, Zakynthos, Ionische Inseln Quelle: TripAdvisor
Playa de Cofete, Fuerteventura, Kanarische Inseln Quelle: gms
 Playa de Bolonia, Andalusien, Spanien Quelle: TripAdvisor
El Cotillo Beach & Lagoons, Fuerteventura, Kanaren Quelle: TripAdvisor

Dank GPS-Ortung, Spracherkennung und künstlicher Intelligenz werden Handys und Smartwatches zu cleveren Reiseberatern, die uns weltweit zu den schönsten Orten führen und vor Fehltritten warnen. Die wichtigsten Trends im Überblick:

Künstliche Intelligenz plant den Urlaub

Vorbei die Zeiten, in den uns nur ein Reisebüro eine komplexe Fernreise organisieren konnte. Das jedenfalls versprechen die Anbieter neuer Dienste, die mit Künstlicher Intelligenz eine Art persönlichen Reiseplaner schaffen wollen. Mit dem soll man sich fast wie mit einem Menschen unterhalten können.

Viele der Dienste stammen zwar aus den USA und funktionieren bislang nur auf Englisch, sind aber trotzdem auch für Europäer einen Blick wert. Zum Beispiel Alexis: Die frisch gestartete App für Android-Telefone hört auf gesprochene Fragen und sucht im Internet nach passenden Antworten. Blitzschnell sollen sich so passende Flüge, Hotels oder Reiseguides vor Ort finden lassen. Auch auf spezielle Fragen, etwa “Wo ist der einsamste Strand auf Goa”, weiß Alexis eine Antwort.

Das sind die Reisetrends für den Sommer 2016
Kein Urlaubsverzicht Die Wahl des Sommerurlaubsziels mag sich in diesem Jahr zwar verschieben, einen generellen Reiseverzicht hält die Leiterin von Travel & Logistics Germany bei GfK - Dörte Nordbeck -, jedoch aufgrund des guten Konsumklimas, der Beschäftigungslage und der Einkommenszuwächse für höchst unwahrscheinlich. Ihrer Meinung nach unterstreichen die Zuwächse bei mehrtägigen Urlaubsreisen und sonstigen Privatreisen von fast sechs Prozent "die Bedeutung, die Reisen und Urlaub bei den Deutschen genießen". Immerhin haben die Deutschen für Urlaubsreisen insgesamt mehr als 58 Milliarden Euro springen lassen.Quelle: GfK-Analyse zum Reiseverhalten der DeutschenStand: Ende Januar 2016Zur Studie: GfK hat die Buchungsdaten von rund 1200 Reisebüros und 19.000 Privathaushalten, die monatlich zu ihrem Reise- und Buchungsverhalten befragt wurden, ausgewertet. Aussagen im Text beziehen sich auf das abgelaufene Kalenderjahr 2015. Quelle: dpa
Verunsicherte UrlauberTerroranschläge, Kriege im Nahen Osten und die anhaltende Flüchtlingskrise in Europa haben Spuren hinterlassen. In der Tourismusindustrie äußern sich die Krisen in Form von Umsatzeinbrüchen. Viele deutsche Urlauber warten derzeit - wie es scheint - erst einmal ab, wie sich die Sicherheitslage und die anhaltenden Flüchtlingsströme im Mittelmeerraum entwickeln, bevor sie ihre Urlaubsentscheidung treffen. Insbesondere Familien, die mit Kindern verreisen, sind vorsichtig. Im Vergleich zum Vorjahr haben bisher fast eine Million Bundesbürger weniger ihren Sommerurlaub für 2016 gebucht. Besonders betroffen von den Einbußen ist der östliche Mittelmeerraum, wie eine aktuelle GfK-Analyse zum Reiseverhalten der Deutschen offenlegt. Quelle: dpa
Junge Erwachsene und Best Ager besonders reiselustigAuch die demographische Entwicklung spiegelt sich in den Reisetrends wider: Die Altersgruppe ab 50 Jahren steht bei Urlaubsreisen bereits für 55 Prozent der Gesamtausgaben. Besonders zugenommen hat die Reiselust bei jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 34 Jahren. In dieser Referenzgruppe lässt sich eine steigende Reiseintensität von 15 Prozent beobachten. Zudem ist die Zahl Alleinreisender überproportional stark gewachsen (plus 10 Prozent), ebenso die der Kleinfamilie mit einem Kind (plus 12 Prozent). Quelle: obs
Badeurlaub am beliebtestenSpitzenreiter bleibt - in Bezug auf die Urlaubsform - der Badeurlaub am Meer oder See mit einem Umsatzanteil von 35 Prozent. Auf Basis der Ausgaben folgen darauf Pauschalreisen, die knapp die Hälfte aller Urlaubsreisen ausmachen. Sehr gut entwickeln sich Bausteinreisen, bei denen Flug, Hotel und gegebenenfalls weitere Reisebausteine spontan zusammengestellt werden. Sie wachsen mit 18 Prozent überdurchschnittlich. Ebenfalls wachsender Beliebtheit erfreuen sich Rund- und Studienreisen, die einen Anteil von 20 Prozent ausmachen. Urlaub in den Bergen und Wellnessreisen haben dagegen leicht an Bedeutung verloren. Quelle: gms
NahzieleWas die Urlaubsziele betrifft, sind im Sommer 2016 - nicht zuletzt wegen des hohen Anteils bei der Eigenanreise mit dem Auto - Nahziele bei deutschen Urlaubern sehr beliebt: Laut GfK-Studie zum Reiseverhalten der Deutschen machen sogenannte "erdgebundene Reisen" einen Umsatzanteil von neun Prozent aus. Das entspricht einem Zuwachs von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch einen Urlaub im eigenen Land ziehen viele Deutsche in Betracht: Unter den gebuchten Veranstalterreisen wächst der Deutschlandurlaub aktuell um 12 Prozent. Quelle: dpa
Kreuzfahrten12 Prozent des Umsatzes von Reisebüros geht auf von Deutschen gebuchte Kreuzfahrten für den Sommer 2016 zurück. Diese Reiseform konnte ein Umsatzplus von vier Prozent verzeichnen. Der Trend lässt vermuten, dass die Deutschen diese Reiseform für sicherer halten als andere. Quelle: obs
FernreisenMit einem Umsatzanteil von 14 Prozent sind Fernreisen neben Urlaub am westlichen und östlichen Mittelmeer in diesem Jahr die drittbeliebteste Reiseform. Allerdings zeichnet sich in Bezug auf die Reiseziele ein sehr durchwachsenes Bild ab: Mit den Trendzielen Kuba (Umsatzplus von 27 Prozent) und Dominikanische Republik erlebt die Karibik einen regelrechten Boom. Auch die afrikanischen Reiseländer – allen voran Südafrika und Namibia – erholen sich nach den Einbrüchen während des Ebola-Ausbruchs zunehmend (plus 12 Prozent). Starke Fernreiseziele wie die USA, die Malediven oder Thailand sind bei den deutschen Urlaubern jedoch weniger nachgefragt als noch vor einem Jahr. Mit Umsatzrückgängen zwischen 11 und 21 Prozent sorgen diese volumenstarken Fernreiseziele dafür, dass die Fernreisen insgesamt zum aktuellen Buchungsstand eine negative Entwicklung von -6 Prozent aufweisen. Quelle: obs

Ähnlich clever ist der Chatbot Hipmunk für Facebook Messenger. Ihm kann der Nutzer per Textnachricht konkrete Fragen stellen, etwa: “Was sind die besten Tage für einen Flug von Seattle nach Honolulu für einen 5-Tages-Trip im August?” Prompt sucht die Software die preiswertesten Flüge aus. Auch die App Pana empfiehlt auf diese Weise Flüge, Hotels und Restaurants.

Startups wie Wayblaze - das auf IBMs Supercomputer Watson zugreift - arbeiten an künstlichen Reiseberatern, die sich die individuellen Vorlieben ihrer Nutzer merken sollen. Bald buchen Apps also vielleicht automatisch den Fensterplatz, das Zimmer mit Meerblick, den Rafting-Trip fürs Wochenende.

Wem nicht ganz so wichtig ist, wann er fliegt, dem hilft die App Hopper, besonders preiswerte Flugtickets zu finden. Der Dienst scannt angeblich “Milliarden” von Flugangeboten und zeigt im Kalender die Tage grün an, an denen die Flüge besonders günstig sind. Bis zu 40 Prozent Kosten können Urlauber damit angeblich sparen.

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