Windows 10 Wer jetzt noch beim kostenlosen Upgrade zuschlagen sollte

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Datenschutz und Privatsphäre bei Windows 10

Ist Windows 10 nicht eine Datenkrake?

Im vergangenen Jahr kam immer wieder Kritik auf, dass Windows 10 zu viele Daten sammele. In der WirtschaftsWoche kritisierte etwa Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesjustizministerium in Berlin eine ganze Reihe „aus Verbrauchersicht bedenklicher Punkte“. Er monierte „unpräzise und pauschale Aussagen in den Datenschutzbestimmungen“ und sagte, Microsoft gebe bei der Installation des neuen Betriebssystems Standardeinstellungen vor, die nur wenig den Schutz der Privatsphäre gewährten.

Neben Personendaten wie Name, Adresse, Alter, Geschlecht und Telefonnummer, ermittelt Microsoft auch den Standort des Geräts, die in den unternehmenseigenen Diensten aufgerufenen Websites, genutzte Suchbegriffe, Kontakte zu anderen Personen und gekaufte Artikel. Nicht alles ist zwangsläufig ein Problem, manches nützlich oder – je nach Anwendung – unumgänglich. Wer will, dass der digitalen Assistentin Cortana auf Zuruf Telefonnummern sucht oder Terminanfragen schickt, der muss ihr Zugriff auf die Kontakte oder den Kalender gewähren.

Das Problem ist: Microsoft hat sich für eine „Opt-Out“-Strategie entschieden. Wer nicht will, dass die eigenen Daten nach Redmond übermittelt werden, muss die Systemeinstellungen ändern. Im Detail ist das hier nachzulesen.

Zu beachten ist allerdings: Durch die regelmäßigen Updates werden mitunter auch die Systemeinstellungen überschrieben, sodass man Windows 10 aufs Neue abgewöhnen darf, zu spionieren. Und Experte Grabowski warnt: „Ohne Weiteres lässt sich auch über die Systemeinstellungen die Informationsübermittlung nach Redmond nicht ganz abschalten.“

Was bringt mir das Jahresupdate? Lohnt sich deswegen der Sprung?

Ein Argument, mit dem Microsoft kurz vor Schluss noch für das Upgrade auf Windows 10 wirbt, ist die Möglichkeit, direkt anschließend die nächste große Erweiterung zu erhalten. Am 2. August schaltet der Konzern das so genannte „Jahres-Update“ frei. Es ist die erste umfassende Erneuerung der Software, die zudem einige Funktionserweiterungen bringen soll.

Windows-Chef Myerson verspricht einige Vorteile: „An erster Stelle würde ich Sicherheit und den neuen Browser Edge nennen.“ Das „Windows Defender Advanced Threat Protection“-System würde von Unternehmenskunden sehr geschätzt, sagt Myerson weil es Sicherheitsbedrohungen in Echtzeit analysiere und auf sie reagiere. Derzeit liefen bei 96 Prozent aller Microsoft-Unternehmenskunden „aktive Pilotprojekte“.

Überhaupt sind Unternehmenskunden eine große Hoffnung für den Windows-Spitzenmann. Die Altbestände an Windows-XP- und Windows-7-Rechner müssen irgendwann ausgetauscht werden. Sonst werden die veralteten Versionen zu Einfallstore für Hacker.

Für Privatkunden ist die Überarbeitung des Browsers Edge spannender: Der soll laut Myerson deutlich stromsparender werden als der Google-Browser Chrome. Außerdem soll der Browser in Zukunft Chrome-Erweiterungen problemlos annehmen. Damit will Microsoft Marktanteile gutmachen. Mit einem Anteil von rund 57 Prozent ist Chrome versionsübergreifend der mit Abstand beliebteste Browser weltweit.

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