Wo wir uns freiwillig ausspionieren lassen

Apps, Gadgets, Kameras - fast alles sammelt heutzutage Daten. Welche das sind und wofür sie verwendet werden können, ist aber nicht immer klar.

"Facebook" würde gerne auf Ihre Kontakte zugreifen?!Heutzutage kennt jeder der ein Smartphone hat Datenzugriffsanfragen wie diese. Egal ob iOS oder Android, für beide Betriebssystemen ist das Sammeln von Informationen wichtig. Meistens werden wir gefragt, ab und zu sammeln Apps aber auch ohne Berechtigung Daten und nutzen sie. Rechtlich dagegen vorzugehen ist schwierig, da die Unternehmen meist nicht aus Deutschland kommen. Rechtlich greift immer das Datenschutzgesetz des Landes, aus dem das Unternehmen kommt. Ganz egal, wo zum Beispiel ein soziales Netzwerk wie Facebook genutzt wird. Aber nicht nur Smartphones erstellen Nutzerprofile: In einer immer weiter vernetzten Welt kann selbst der Kühlschrank eine Aussage über Sie machen. Ganz unterschiedliche Arten von Daten können dabei verwertet werden. Quelle: dpa
Das "smarte" HausWas sich noch immer ein wenig nach Zukunftsmusik anhört, ist mancherorts schon längst Realität: ein voll vernetztes Haus, das für Sie einkauft und die Heizung an macht bevor Sie nach Hause kommen. Der Kühlschrank füllt sich je nach Einstellung automatisch oder es werden Ihnen vorsortierte Rezepte zur Auswahl geschickt. Dabei merkt sich das System genau, was im Kühlschrank schlecht wurde oder wann Sie gerne ein bestimmtes Nahrungsmittel essen. Steht Freitagsabends Fußball mit zwei Freunden in Ihrem Kalender, finden Sie nach der Arbeit für jeden zwei kalte Bier vor. Hört sich erstmal gar nicht so schlecht an, aber das es irgendwo ein Ernährungsprofil von Ihnen gibt, lässt vielleicht doch zu Denken übrig. Quelle: dpa
Datenkrake AutoVW-Chef Martin Winterkorn machte dieses Jahr im Rahmen der CEBIT auf das Potential und Risiko von datensammelnden Automobilen aufmerksam. Neue Automobile, die die Rechenleistung von mehreren Heim-Computern haben, würden mittlerweile so viele Daten sammeln, das man Richtlinien brauche. Daten dieser Art könnten, falls sie zugelassen werden, das komplette Versicherungssystem revolutionieren: die Versicherungsprämie würde sich nach den vom Auto übermittelten Fahrerprofil richten. Schlechte Autofahrer würden dann mehr zahlen, gute weniger. Um Missbrauch und der langsamen Rechtsprechung vorzubeugen, schlug Winterkorn freiwillige Normen der Autobauer vor. Quelle: dpa
"Kostenlose" AppsKostenlos sind die meisten Apps ganz und gar nicht. Es wird nur in anderen Währungen bezahlt: entweder Zeit oder Daten. Ob man darauf einen Preis setzen will bleibt jedem selbstüberlassen, die App Betreiber kassieren auf jeden Fall für beides. Läuft beispielsweise zwischen zwei Spiellevels ein kleiner Werbeclip lassen sich die Betreiber das bezahlen. Sammelt die App Daten werden diese entweder zur Optimierung der App oder zur Verwertung von Dritten genutzt. Quelle: REUTERS
Die CloudHäufig kritisiert ist das Hochladen von Daten in die Wolke - riesigen Rechenzentren die meist in den USA stehen, wo andere Datenschutzrichtlinien gelten. Vorteil für den Nutzer ist die ständige Verfügbarkeit seiner Daten. Unternehmen haben dadurch häufig Zugriff auf Kontaktdaten, an die sie vorher nicht gekommen sind. So zum Beispiel Apple: hier werden seit einiger Zeit die Kontakte nicht mehr über den heimischen PC sondern über die Cloud synchronisiert. Schwierig hierbei ist unter anderem, dass die betroffenen Personen - Freunde, Geschäftspartner und alle anderen die in dem jeweiligen Telefonbuch stehen - meist gar nicht davon wissen. Quelle: dpa
OrtungsdienstImmer die besten Angebote aus der Umgebung geschickt zu bekommen kann hilfreich und angenehm sein, muss es aber nicht. Viele Apps sammeln Informationen über die Orte an denen sich eine Person befindet - häufig auch solche von denen man es nicht erwartet, wie die Taschenlampen-App. Zusammengesetzt werden können damit ganze Bewegungsprofile, die beispielsweise ein auf die Person abgestimmtes Werbeprofil erlauben. So könnte es in der Zukunft vorkommen, dass Sie beim Verlassen der Haustür eine Anzeige über ein kürzlich von Ihnen gesuchtes Produkt sehen. Quelle: dpa
Messenger-DiensteSeit der Übernahme von Whatsapp durch Facebook, wird viel über eine Änderung der Nutzungsbedingungen spekuliert. Es wird befürchtet, dass das soziale Netzwerk auch die Daten seiner Tochter zum Anbieten von personalisierter Werbung nutzen wird. Zusätzliche Zweifel an der Sicherheit bescherten Anfang dieses Jahres Threema, einem Anbieter der gezielt mit verschlüsselter Kommunikation für sich Werbung macht, große Kundenzuwächse. Quelle: dpa
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