Nun gibt es aber noch einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen den Klimaanlagen in Supermärkten und denen, die sich der hitzegeplagte Bürger ins Schlafzimmer stellt oder dübelt, um in den drei deutschen Sommerwochen ruhig schlafen zu können. Die kleinen Geräte bringen in der Regel nichts.
Die Stiftung Warentest überprüft regelmäßig verschiedene Klimaanlagen, preislich liegen die Modelle meist zwischen wenigen hundert bis mehr als 2000 Euro. Bei einigen kommen noch Einbaukosten hinzu, andere gibt es für den geübten Heimwerker im Baumarkt oder online. Das traurige Fazit der Tester: "Überlegen Sie es sich dreimal, ob Sie sich in unseren gemäßigten Breiten ein Klimagerät anschaffen. Die meisten sind teuer und bringen nicht die erhoffte Wirkung."
Gerade die mobilen Kompaktgeräte brächten so gut wie nichts - außer Lärm und hohen Stromkosten. Die Geräte erreichen Lautstärken von bis zu 57 Dezibel: Eine Unterhaltung ist bei dieser Lautstärke nicht möglich, an Schlaf ist nicht zu denken. Keines der bislang getesteten Geräte erreichte, was die Lautstärke anbelangt, mehr als die Note "befriedigend". Splitgeräte sind zwar für den Besitzer leiser, weil der Kompressor außen angebracht ist. Dafür gibt es gerade in ruhigen Wohngebieten Ärger mit den Nachbarn, wenn die ganze Nacht der Motor des Klimagerätes röhrt.
Wird die warme Abluft stattdessen über einen Schlauch aus dem Fenster nach draußen befördert, ist die Wirkung meist ganz weg. Wer die Fläche um den Schlauch herum dann nämlich nicht gründlich abdichtet, muss damit rechnen, dass die warme Luft direkt wieder zurückströmt. In der Regel schaffen die Klimageräte eine Kühlleistung von zwei bis drei Grad, so das Urteil der Stiftung Warentest. Von den Monogeräten schnitt DeLonghi am besten ab.
Statt viel Geld für wenig Leistung auszugeben, vielleicht noch einen Streit mit den Nachbarn vom Zaun zu brechen und die Stromrechnung ins Unermessliche zu treiben, raten die Tester zu Sonnenschutzfolien auf den Fenstern, die einen Großteil der Sonnenstrahlen reflektieren. Auch Rollläden halten viel Wärme ab. Wer kann, sollte über eine Dachdämmung nachdenken. Die lohnt sich nicht nur im Sommer, sie senkt auch im Winter die Heizkosten, weil weniger Wärme übers Dach entweicht. Andernfalls hilft nur möglichst lange im Schwimmbad bleiben und abends in der aufgeheizten Wohnung für ordentlich Durchzug sorgen.