Weltnichtrauchertag: Die wichtigsten Fakten zur E-Zigarette

E-Zigaretten und E-Shishas

Die Informationen zu elektronischen Zigaretten sind für Konsumenten bisher undurchsichtig, die gesundheitlichen Folgen wenig erforscht. Das deutsche Krebshilfe und das Aktionsbündnis Nichtraucher haben sich zum Ziel gesetzt, über die Gefahren von E-Zigaretten und E-Shishas aufzuklären.

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Zubehör

Zu einer E-Zigarette gehört eine Kartusche mit Liquid, ein Mundstück, ein Verdampfer sowie eine Batterie. Das Liquid wiederrum setzt sich hauptsächlich zusammen aus Propylenglykol und oder Glyzerin, Aromastoffen und (in den meisten Fällen) Nikotin in unterschiedlichen Konzentrationen. Die Flüssigkeit verdampft bei einem Zug am Mundstück durch das Erhitzen und es kommt zur Inhalation von Aerosol. Tabak wird während des Rauchens nicht verbrannt. Die Produkte werden seit 2006 im Internet oder Supermärkten verkauft, sind aber auch in speziellen Geschäften, wie zum Beispiel Tabakwarenläden, erhältlich.

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Bekanntheitsgrad in Deutschland

Eine repräsentative Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) befragte insgesamt etwa 2000 deutsche Bundesbürger, jeweils im Februar 2012, 2013 und 2014, im Alter von über 15 Jahren zum Bekanntheitsgrad und Konsum von E-Zigaretten. Heraus kam, dass von 2012 bis 2014 der Bekanntheitsgrad von E-Zigaretten unter den befragten Rauchern im Durchschnitt von 85 Prozent auf 96 Prozent im Jahr 2013 bzw. 95 Prozent im Jahr 2014 angestiegen ist. In der Altersgruppe der 16- bis 19-jährigen stieg die Bekanntheit gar von 68 Prozent im Jahr 2012 auf 100 Prozent in den Jahren 2013 und 2014.

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Wie viele Raucher haben E-Zigaretten ausprobiert?

Die Bekanntheit allein sagt jedoch noch nichts über die tatsächliche Verwendung von E-Zigaretten aus. Die Studie zeigt auf, dass im Jahr 2014 rund ein Fünftel das Rauchen des Liquids getestet hat, während im Februar 2012 gerade einmal sechs Prozent das Inhalieren durch die E-Zigarette probiert hatten. In der Altersgruppe der 30 bis 60-jährigen ist der größte Zuwachs an Probierern zu beobachten. Hier ist der Anteil im Jahr 2014 im Vergleich zu 2012 mehr als vier Mal so hoch.

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Wie ist es um die Nichtraucher und Ex-Raucher bestellt?

Während unter Rauchern lediglich fünf Prozent E-Zigaretten unbekannt sind, haben 24 Prozent der Nichtraucher und 12 Prozent der ehemaligen Raucher noch nichts von den tabakfreien Produkten gehört. Von diesem geringen Anteil der Informierten gaben ein Prozent der Nichtraucher und vier Prozent der Ex-Raucher an, die elektronische Variante der Zigarette jemals ausprobiert zu haben. Dauerhafter Konsum ist in dieser Gruppe so gut wie nicht zu verzeichnen.

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Suchtpotential

Das Suchtpotential der elektronischen Zigarette ist im Vergleich zur herkömmlichen wenig erforscht. Wissenschaftliche Beweise gibt es nicht. Sicher ist, dass Nikotin schnell süchtig macht. Die Auswirkungen möglicher Schadstoffe, die durch die Elektro-Kippen erzeugt werden, sind unbekannt, sagen Kritiker. Auch ist unklar, was dem Konzentrat beigemischt ist. Das wissen nur die Hersteller. Nachfragen bleiben mit Verweis aufs Betriebsgeheimnis unbeantwortet. Die US-Kontrollbehörde FDA fand im Jahr 2009 giftige Substanzen in Proben - darunter krebserregende Nitrosamine. Gegen eine hohe Qualität der E-Zigaretten spreche auch der variierende Nikotingehalt in den Kapseln. Auch in als nikotinfrei deklarierten Patronen konnte mitunter Nikotin gefunden werden.

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Gesundheitliche Folgen

Die gesundheitlichen Folgen für E-Dampfer und passive „Mit-Atmer“ sind in der Wissenschaft äußerst umstritten. Jüngste Ergebnisse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom April 2015 heben das Gesundheitsrisiko von nikotinfreien E-Zigaretten und E-Shishas hervor. Demnach bergen die untersuchten Inhaltsstoffe der Liquids sowie die Emissionen unabhängig vom Nikotingehalt gesundheitliche Risiken, in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche. Neben dem toxikologischen Gefährdungspotential der Inhaltsstoffe durch Vernebelungsmittel, Aromen und Verunreinigungen bestünden darüber hinaus keine genauen Erkenntnisse bezüglich der verwendeten Zusatzstoffe und Additive.

Das deutsche Krebsforschungszentrum spricht von einem erheblichen Forschungsbedarf und fordert geeignete wissenschaftliche Studien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO forderte im Juli 2014, Rauchverbote auch auf E-Zigaretten zu übertragen – mit einer Einschränkung: Diese Empfehlung gelte nur, solange nicht belegt sei, dass der Dampf für Umstehende ungefährlich ist.

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Greift das Rauchverbot auch bei E-Zigaretten?

Behörden, Forscher und Politiker warnen vor möglichen Gesundheitsgefahren - sowohl für die E-Dampfer als auch für die Passiv-Raucher. Sie wollen die Raucherverbotszonen auch zu dampffreien Zonen machen. Zuletzt entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster am 4. November 2014, dass Wirte ihren Gästen weiter den Konsum von elektrischen Zigaretten erlauben dürfen - zumindest in Nordrhein-Westfalen. Das strenge Nichtrauchergesetz in NRW gelte nicht nur für Verdampfer. Weil bei E-Zigaretten kein Tabak verbrannt werde, handele es sich nicht um Rauchen, argumentieren die Richter. Zudem seien die Gefahren für Dritte nicht mit denen des schädlichen Zigarettenqualms vergleichbar (Az.: 4 A 775/14).

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Freier Handel

Das Oberverwaltungsgericht Münster befasste sich im September 2013 mit dem Verkauf von E-Zigaretten. Die Richter entschieden damals in einem Grundsatzurteil, dass nikotinhaltige Flüssigkeiten außerhalb von Apotheken verkauft werde dürfen. Dieses Urteil wurde im November 2014 vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erneut bestätigt. Der freie Handel und Verkauf von Produkten rund um E-Zigaretten ist damit weiterhin nicht strafbar.

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Das Geschäft mit der E-Zigarette

Laut dem Portal Statista ist der Umsatz mit E-Zigaretten in den letzten fünf Jahren erheblich gestiegen. Wurden im Jahr 2010 lediglich fünf Millionen Euro auf dem E-Zigarettenmarkt umgesetzt - waren es 2014 schon 150-200 Millionen Euro.

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