Der Deutsche Innovationspreis Ideen, die Leben retten

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Schnellere Überweisungen, Behandlung aus der Ferne und Operationen in Stereo

Bitwala: Schnellere Überweisung

Das Berliner Start-up Bitwala bietet das erste Bankkonto auf Blockchain-Basis an. Internationale Überweisungen können damit schnell und kostengünstig abgewickelt werden. Quelle: Presse

Das Berliner Start-up Bitwala bietet das erste Bankkonto auf Blockchain-Basis an, mit dem Kunden internationale Überweisungen billiger und schneller als bislang abwickeln können. Blockchains sind Datenbanken, in denen Datensätze über Transaktionen – zum Beispiel Käufe und Verkäufe – wie Perlen an einer Kette dezentral gespeichert sind. Auch die Digitalwährung Bitcoin basiert darauf. Bitwala verbindet damit europäische Länder, die für Überweisungen die Sepa-Kürzel verwenden, auf einfache Weise mit Asien, Amerika und Afrika. Das Unternehmen arbeitet mit 20 Währungen; je nach Zahlungsmittel dauern Überweisungen eine Stunde bis maximal drei Bankarbeitstage.

Das Hamburger Start-up Cargonexx will die Leerfahrten von LKWs reduzieren. Quelle: Presse

Cargonexx: Lücken im Lastwagen füllen

Lastwagen legen in Deutschland jährlich etwa 69 Milliarden Kilometer zurück – jeden fünften davon allerdings fahren sie leer und verschwenden so Ressourcen. Das Hamburger Start-up Cargonexx möchte die Leerfahrtenzahl nun reduzieren. Seine Gründer haben eine Internetplattform entwickelt, die freien Frachtraum an Speditionen vermittelt. Algorithmen kalkulieren den Marktpreis der Tour automatisch, Cargonexx berechnet eine Vermittlungsgebühr. Spediteuren verspricht das System mehr Umsatz – und der Umwelt weniger Abgase.

Hilfe per Handy: Bernd Altpeter setzt bei Diabetes auf Telemedizin. Quelle: Robert Poorten für WirtschaftsWoche

DITG: Behandlung aus der Ferne

350 Millionen Diabetiker gibt es weltweit. Tendenz: stark steigend. Damit steigt auch der Behandlungsbedarf. Das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung hat ein System entwickelt, das chronisch kranken Menschen helfen soll. Herzstück ist ein Onlineportal, auf das neben den Patienten auch Ärzte, Ernährungsberater und Trainer via Smartphone zugreifen können. Dort werden alle relevanten Daten des Patienten gesammelt, gespeichert und ausgewertet. Dabei lernt der Algorithmus mit und entwirft eine individuelle Behandlung.

Instillo: Teilchen bändigen

Sie werden in Kosmetik eingesetzt oder in Medikamenten: Nanopartikel, winzige Teilchen aus nur ein paar Hundert Atomen. Das Unternehmen Instillo aus dem Saarland hat eine Methode gefunden, diese Partikel unterschiedlichster Größe sehr zuverlässig und kontrollierbar herzustellen. Dazu hat Instillo Mikroreaktoren entwickelt – Partikelfabriken für den Labortisch. Mit der Technik lassen sich etwa Solarzellen leichter herstellen oder Arzneien wirksamer machen, weil der menschliche Körper sie besser verwerten kann. Zu den Kunden zählen inzwischen große Pharmaunternehmen und weltweit führende Konsumgüterkonzerne.

Karl Storz: I. Operation in Stereo

Bei mikrochirurgischen Eingriffen sind Hochleistungsmikroskope im Operationssaal heute ebenso wichtig wie das Chirurgenbesteck. Allerdings sind sie nicht nur sperrig, sie erlauben auch bloß einem Chirurgen den räumlichen Blick auf die Wunde. Beide Probleme löst der schwäbische Medizintechnikspezialist Karl Storz mit dem Kameramikroskop Vitom 3D. Das Gerät mit seiner höchstauflösenden Stereokamera braucht am Operationstisch viel weniger Platz. Zugleich lassen sich die Aufnahmen auch noch über 3-D-Monitore räumlich anzeigen und so vom ganzen Ärzteteam verfolgen.

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