Ebola-Virus Rotes Kreuz sucht Helfer im Kampf gegen Ebola

In Deutschland melden sich immer mehr Freiwillige für den Einsatz gegen die Ebola-Epidemie. Allerdings sind es laut dem DRK-Präsidenten Rudolf Seiters immer noch zu wenige. Außerdem werden weitere Spenden benötigt.

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DRK-Präsident Rudolf Seiters: „Je mehr Spenden wir erhalten, desto mehr können wir helfen.“ Quelle: dpa

Berlin, Bangalore Das Deutsche Rote Kreuz sucht für den Einsatz gegen die Ebola-Seuche in Westafrika weitere Freiwillige. Von 483 Bewerbern seien 196 grundsätzlich geeignet, darunter 82 Ärzte, berichtete die „Welt“ (Mittwochausgabe) laut Vorabmeldung. „Das reicht aber bei weitem nicht aus, um die Kliniken über Monate hinweg zu betreiben“, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters dem Blatt. Denn das Personal solle alle vier Wochen ausgetauscht werden.

Die Verhältnisse vor Ort seien katastrophal, beklagte Seiters. Die Gesundheitsversorgung in Sierra Leone, Liberia und Guinea sei praktisch zusammengebrochen. Er rief zudem die Bevölkerung zur Hilfe auf. „Wir sind dringend auf Spenden angewiesen. Je mehr Spenden wir erhalten, desto mehr können wir auch helfen.“

Das DRK will in Sierra Leone ein Behandlungszentrum ausbauen. Außerdem will die Hilfsorganisation in Liberia ein Krankenhaus errichten, das mit Unterstützung der Bundeswehr betrieben werden soll. An Ebola sind vor allem in Westafrika mehr als 4500 Menschen gestorben.

Unterdessen hat das kanadische Pharmaunternehmen Tekmira Pharmaceutical mit der Produktion eines Arzneimittels gegen Ebola begonnen. Das neue Medikament TKM-Ebola, das in der Erprobungsphase ist, solle bis Anfang Dezember verfügbar sein, teilte die Firma am Dienstag mit. Es werde aber nur im begrenztem Umfang hergestellt.

Bisher gibt es gegen die Viruserkrankung, an der vor allem in Westafrika mehr als 4500 Menschen gestorben sind, kein zugelassenes Medikament. Die Aufsichtsbehörden in den USA und Kanada genehmigten aber im September den Einsatz von TKM-Ebola bei Infizierten und Verdachtsfällen.

Bei der Behandlung von Ebola-Patienten in den USA gibt es bereits Fortschritte. Eine Krankenschwester, die sich mit dem Virus bei der Behandlung eines infizierten Liberianers in Dallas angesteckt hatte, sei inzwischen in guter Verfassung, teilten die National Institutes of Health mit.

Ein Kameramann, der für den Sender NBC arbeitet, soll nach Angaben seiner Klinik in Nebraska bereits am Mittwoch entlassen werden. Er trage das Virus nicht mehr in sich.

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