Eisschrank Deutschland Wie man dem Winter Paroli bietet

Vereiste Autos, schnupfengeplagte Zeitgenossen, frierende Haustiere: Die Folgen des Winterwetters sind in vielen Lebensbereichen zu spüren. Nachfolgend Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die derzeitigen Gefrierschrank-Temperaturen.

Was kann ich bei diesen Temperaturen für meine Gesundheit tun? Das A und O ist natürlich ein intaktes Immunsystem. „Grundlage dafür ist eine gesunde Ernährung“, betont Arbeitsmedizinerin Ulrike Roth vom TÜV Rheinland. Sie empfiehlt fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Besonders im Winter zählen nach ihren Worten Vielfalt und Ausgewogenheit. Deswegen sollten Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukte ganz oben auf der Einkaufsliste stehen. „Da Fertiggerichte meist viel Fett und wenig Nährstoffe enthalten, ist es besser, selbst zu kochen und dabei frische Zutaten zu verwenden“, rät Roth. Sie empfiehlt zudem, genügend zu trinken: Wer rund zwei Liter Wasser, ungesüßte Säfte oder Tee am Tag trinkt, schützt seine Schleimhäute vor dem Austrocknen. Sie wirkten als eine erste Barriere gegen Infekte von außen. Viel Alkohol sei aber Tabu. Quelle: dpa
Besonders Menschen mit Diabetes, die häufig unter Funktionsstörungen der Haut leiden, sollten sich zu dieser Jahreszeit effektiv schützen, rät die Deutsche Diabetes-Hilfe. Bei einem Insulinmangel oder einer Insulinresistenz scheidet der Körper vermehrt Flüssigkeit über den Urin aus. Zudem produzieren die Talg- und Schweißdrüsen der Haut aufgrund von Nervenschädigungen weniger Fett und Feuchtigkeit. Dadurch trocknet die Haut stark aus. Sie juckt, bildet vermehrt Schuppen, wird rissig und verliert ihre Schutzfunktion. Um trockener Haut und Hautbeschwerden vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Diabetes-Hilfe, mindestens zwei Liter Wasser am Tag trinken und nach dem Waschen die Haut einzucremen. Außerdem sollte auf eine gute Stoffwechseleinstellung geachtet werden. Quelle: dpa
Welche Kleidung ist bei diesen Temperaturen angemessen? Hut oder Mütze sind gerade jetzt besonders wichtig, da ansonsten am Kopf ein großer Teil der Körperwärme verloren geht. Wichtig ist außerdem der Schutz von Händen und Füßen, weil an den Gliedmaßen die Erfrierungsgefahr besonders groß ist. Ansonsten hat sich das sogenannte Zwiebelprinzip bewährt: Über warmer Unterkleidung sollte man mehrere Schichten Kleider tragen. Das ermöglicht ein Anpassen an die Außentemperatur. Quelle: ap
Sollte man bei dieser Kälte lieber auf die Joggingrunde im Freien verzichten?Grundsätzlich empfehlen Sportmediziner auch bei solchen Wetterverhältnissen, draußen Sport zu treiben, allerdings sollte man dabei möglichst durch die Nase atmen. „Wird über den Mund geatmet, gelangt die kalte Luft auch in die tieferen Schichten der Bronchien“, sagt der Sportmediziner Albert Fromme vom Universitätsklinikum in Münster. Dadurch kann es zu Reizungen und zu Husten kommen. Im schlimmsten Fall verkrampfen die Bronchien und die Betroffenen leiden unter Atemnot, warnt der Sportmediziner. Dementsprechend sollte man die Trainingsintensität anpassen. Statt schnell zu rennen, sei es besser langsam zu laufen, rät Fromme. Auch bei der Kleidung müssten die Betroffenen einige Grundregeln beachten. Um den Schweiß möglichst schnell ableiten zu können, sollten atmungsaktive Stoffe getragen werden, sagte Fromme. Damit könne verhindert werden, dass sich Flüssigkeit bildet, die zur Unterkühlung führt. Quelle: dapd
Wie schnell kann es zu Erfrierungen kommen? Fachleute gehen davon aus, dass bereits bei Temperaturen ab plus sechs Grad Erfrierungen auftreten können - vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit oder bei starkem Wind. Bei niedrigen Temperaturen verengen sich die Blutgefäße, es wird weniger Blut transportiert, damit weniger Wärme abgegeben wird. Die verminderte Durchblutung führt dazu, dass Menschen bei Kälte blass im Gesicht sind und die Gliedmaßen weiß werden. Bei weiterer Kälteeinwirkung bilden sich in den Zellen Eiskristalle, die roten Blutkörperchen klumpen zusammen, was eine noch schlechtere Durchblutung und im schlimmsten Fall ein Absterben des Gewebes zur Folge hat. Ernst ist die Situation, wenn die Körpertemperatur unter 35 Grad sinkt, sehr gefährlich wird es unter 33 Grad. Dann hört das Muskelzittern auf und der Betroffene verliert das Bewusstsein. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), da deren Blutzirkulation ohnehin eingeschränkt ist, wie Fachleute betonen. Auch im Schnee spielende Kinder nehmen die Kälte häufig nicht wahr und sollten nicht zu lange bei tiefen Temperaturen draußen sein. Quelle: dpa
Was kann man im Ernstfall tun? Erfrorene Körperteile dürfen nicht massiert oder mit Schnee abgerieben werden. Stattdessen sollte schnellstmöglich ein warmer Ort aufgesucht werden. Dort sollte nasse Kleidung rasch ausgezogen werden. Die betroffenen Körperstellen sollten mit warmen Händen oder warmem (nicht heißem) Wasser erwärmt werden. Zudem sollten warme alkoholfreie Getränke getrunken werden. Bei stärkeren Erfrierungen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Quelle: dpa
Was sollten Haustierbesitzer beachten? Der Deutsche Tierschutzbund rät davon ab, beispielsweise Hunden "Winterbekleidung" zu verpassen. Diese sei bei gesunden Tieren unnötig und nicht artgerecht. Beim Gassigehen ist in diesen Tagen ein zügiges Tempo ratsam, damit der Hund stets in Bewegung ist. Außerdem sollte er den Schnee nicht fressen, da viele fremde, schädliche Stoffe darin enthalten sind, die dem Tier schaden können. Sind die Pfoten mit Streusalz in Kontakt gekommen, empfiehlt es sich, sie nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abzuwaschen. Quelle: dpa
Was müssen Autofahrer für einen reibungslosen Start wissen? Die Wartung des Autos ist natürlich entscheidend: Dazu gehört die Kontrolle des Frostschutzmittels für Kühler und Scheibenwaschanlage. Winterreifen bieten im Vergleich zu Allwetterreifen nach Ansicht von Verkehrsexperten mehr Sicherheit gegen Eis und Schnee. Für Ärger sorgen auch immer wieder die Autobatterien: Deshalb rät der ADAC, gerade ältere Batterien regelmäßig überprüfen zu lassen. Quelle: ap
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