Elon Musks Schnellzug Münchner Studenten dürfen Hyperloop bauen

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Hyperloop-Teams sind auf Sponsorensuche

Ihnen fehlen also noch Sponsoren, obwohl sie beim Design-Wettbewerb überzeugen konnten?
Es fehlen uns konkrete Zusagen. SpaceX hat zugesagt, Sponsorenkontakte herzustellen. Bisher haben wir noch nichts vom Unternehmen gehört und kennen den genauen Zeitablauf nicht. Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass alles klappt. Wir konnten während des Design-Wettbewerbs auch bereits einige Kontakte zu potentiellen Förderern knüpfen. In den nächsten Wochen haben wir bereits drei feste Termine für Sponsoring-Gespräche. Vielleicht steigt auch das US-Unternehmen Arx Pax ein, das die zum Schweben nötige Magnettechnik entwickelt. Kleinere Sponsoren konnten wir bereits für uns gewinnen.

Um welche Summe geht es denn?
Mit unserem Prototypen liegen wir im oberen fünfstelligen Bereich.

Die verrückten Projekte des Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk Quelle: dpa
Menschen auf dem Mars - im September 2016 stellt Musk detaillierte Ideen für eine Besiedlung des Planeten vor. Quelle: SapceX,AP
Im Dezember 2015 kehrt mit der „Falcon 9“ erstmals eine Trägerrakete nach einer Mission heil und aufrecht zum Startplatz auf die Erde zurück. Quelle: dpa
Autopilot im Tesla Quelle: REUTERS
Autonomes Fahren im Tesla Quelle: REUTERS
Die sogenannten „Supercharger“ brauchen rund 75 Minuten, um einen Tesla-Akku komplett aufzuladen und eine halbe Stunde für eine halbe Ladung. Quelle: REUTERS
Mit einer „Hyperloop“ genannten Röhre will Musk irgendwann in der Zukunft per Unterdruck Passagiere mit nahezu Schallgeschwindigkeit wie eine Art Rohrpost transportieren. Quelle: REUTERS

Laut SpaceX sollen die Prototypen noch in diesem Sommer auf einer 1,6 Kilometer langen Strecke getestet werden. Haben Sie da nicht einen sehr sportlichen Zeitplan vor sich?
Wir sind da sehr zuversichtlich. Innerhalb von drei bis vier Monaten ist es sicherlich machbar, unseren Hyperloop-Prototypen zu bauen. Generell hat der ganze Hyperloop-Wettbewerb einen sehr ambitionierten Zeitplan. Da verschieben sich Termine kurzfristig oder sind noch gar nicht bekannt, wie die Testfahrt im Sommer. Vieles ist im Fluss, aber das macht für uns den Reiz des Projekts aus. Für uns Studenten ist es eine unglaubliche Erfahrung an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen zu dürfen. Wir wollen gerne einen Beitrag zu einer so visionären Idee wie dem Hyperloop leisten.

Wenn die Sponsorensuche dann abgeschlossen ist, geht es also los mit dem Bau?
Genau. Wir suchen aktuell auch noch nach Studenten der TU München, die sich beteiligen wollen.

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Das wird wahrscheinlich ein Selbstläufer sein, oder?
Nach dem Erfolg in Texas werden wir damit wahrscheinlich keine Probleme haben. Wenn wir dann mit dem Bau fertig sind und der Termin für die Testfahrt steht, geht es wieder in die USA. Unseren Prototypen werden wir per Luftfracht schicken, in Einzelteilen. Zur Zeit stehen wir in Gesprächen mit einem weiteren Team aus Kalifornien, um deren Werkstätten vor Ort für den Aufbau zu nutzen.

Elon Musks Hyperloop-Projekt wird von vielen bewundert. Es gibt aber auch einige Kritiker, die nicht an eine Realisierung glauben.
Oft werden bauliche Bedenken geäußert. Es sei kein Platz in den Städten. Das sehe ich nicht so. Die Röhren des Hyperloops werden auf Stelzen gebaut. Es soll kein Ersatzkonzept für die U-Bahn sein, sondern eine deutlich schnellere Alternative für Langstreckenreisen.

Am Design-Wettbewerb hatten über 115 Teams aus insgesamt 20 Ländern teilgenommen. 22 Gewinnerteams wurden am Wochenende ermittelt, darunter die Studenten aus München. Es könnten aber noch bis zu zehn Teams nachnominiert werden, heißt es vom Weltraumunternehmen SpaceX. Für das "HyperPod" Team der Universität Oldenburg und der Hochschule Emden/Leer wird es spannend.

Sie konnten sich am Wochenende im Gegensatz zum Team der TU München nicht direkt durchsetzen. "Das Team aus Bachelor-Studenten im 3. Semester wird auf alle Fälle weiter machen", sagt Walter Neu, Professor am Institut für Laser und Optik der Hochschule Emden/Leer.

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