Flugroboter erobern den Himmel Drohne soll bei Herzinfarkt helfen

Drohnen lassen sich auch jenseits der umstrittenen militärischen Nutzung als Kampfinstrument einsetzen. An einer niederländischen Uni wurde nun eine Ambulanz-Drohne entwickelt, die bei Herzstillstand Leben retten soll.

Aus dem militärischen Alltag sind Drohnen - hier eine Eurohawk-Aufklärungsdrohne der Bundeswehr - nicht mehr wegzudenken. Doch unbemannte Fluggeräte kommen zunehmend auch im zivilen Bereich zum Einsatz. Quelle: dpa
An der Technischen Universität Delft in den Niederlanden hat der Student Alec Momont einen Prototyp für eine Ambulanz-Drohne entwickelt. Das Mini-Fluggerät hat einen Defibrillator an Bord und soll bei Herzstillstand blitzschnell vor Ort sein. Über Audio- und Videoübertragung kann medizinisches Fachpersonal die Helfer vor Ort zum richtigen Einsatz anleiten. Die Drohne ist mit 100 Stundenkilometern unterwegs und findet den Patienten über das Signal des Mobiltelefons, über das der Notruf abgesetzt wurde. Ein Netzwerk solcher Drohnen könne die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt drastisch von acht auf bis zu 80 Prozent erhöhen, hofft Momont. Schon vier bis sechs Minuten nach Herzstillstand kann der Hirntod einsetzen, ein Krankenwagen braucht aber durchschnittlich zehn Minuten. Die Drohne kann in einem zwölf Quadratkilometer großen Radius innerhalb einer Minute am Unfallort sein.Hier gibt es ein Video, das den Drohnen-Einsatz zeigt. Quelle: Screenshot
Helmut Rupp von der Deutschen Bahn begutachtet in Frankfurt am Main den Schaden an einem Zug, der mit Graffiti beschmiert worden ist. Die Deutsche Bahn will Graffiti-Sprüher künftig mit Hilfe kleiner Kamera-Drohnen aus der Luft jagen. Mit Wärmebildkameras sollen Sprüher etwa auf Abstellanlagen für Züge aufgespürt und gefilmt werden. „Wir müssen neue Wege bei der Graffiti-Bekämpfung gehen“, sagte der Sicherheitschef der Bahn, Gerd Neubeck, der "Bild"-Zeitung im Mai 2013. Allein im vergangenen Jahr habe die Bahn etwa 14.000 Graffiti erfasst. Der entstandene Schaden liege bei 7,6 Millionen Euro. Der Flugschreiber der Drohnen solle alle Aufnahmen inklusive Standortdaten gerichtsfest dokumentieren, um Täter juristisch belangen zu können, hieß es. Der neue Hightech-Spürhund mit Logo der Bahn koste 60.000 Euro. In 150 Metern Höhe könne er mit bis zu 54 Kilometern pro Stunde fast geräuschlos fliegen und Ausschau halten. Per Autopilot seien bis zu 40 Kilometer lange Strecken möglich. Quelle: dpa
Die US-Weltraumbehörde Nasa nutzt unbemannte Hightech-Flieger wie diese Global-Hawk-Drohne zur Erforschung höherer Atmosphärenschichten. Quelle: NASA
Auch Archäologen haben längst die Vorteile von Minidrohnen entdeckt. Mit Kameras bestückte Fluggeräte wie der Quadcopter MD4-200 von Microdrone liefern den Ausgräbern die notwendigen Informationen für erfolgversprechende Grabungsprojekte oder 3D-Rekonstruktionen früherer Landschaften. Quelle: Microdrones
Das US-Unternehmen Aerovision hat eine Drohne für die Fischerei entwickelt. Die Messinstrumente an Bord sollen Trawler-Kapitänen bei der Aufspürung von Fischschwärmen helfen. Quelle: Aerovision
Eine Aufklärungsdrohne in Kolibri-Form entwickelten die Experten des US-Unternehmens Aerovironment. Der künstliche Kolibri kann acht Minuten auf der Stelle schweben und lässt sich dabei auch nicht von Windböen vom Kurs abbringen. Flugroboter in Tierform wären perfekt getarnte Überwachungsinstrumente, entsprechend groß ist das Interesse der Entwickler. Quelle: Aerovironment
An der renommierten Harvard University arbeiten Forscher an winzigen Flugrobotern in Bienenform. Künstliche Bienenschwärme könnten vermisste Menschen in Gebäuden suchen oder Schadstoffe nach Chemieunfällen beseitigen. Auch das Militär hat Interesse an den künstlichen Insekten, zu den Geldgebern des Forschungsprojekts zählt auch die US-Armee. Quelle: Harvard University
Ganz handfesten Zwecken dient dieser an der ETH Zürich entwickelte Flugroboter: Er soll einmal beim Bau von Gebäuden helfen. Im Labor klappt das Steinesetzen bereits perfekt. Quelle: ETH Zürich/François Lauginie
Die Drohnen-Experten der ETH Zürich steuern auch Ideen zum EU-Forschungsprojekt Mycopter bei. Das Ziel: Flugdrohnen entwickeln, die auf Luftautobahnen autonom Passagiere befördern. Damit soll Fliegen mindestens so einfach werden, wie Autofahren. Quelle: Mycopter
Eine andere Vision will das US-Startup Matternet Wirklichkeit werden lassen: Drohnen zur Versorgung entlegener Orte mit Medikamenten und Nahrung. Dafür wollen die Macher des Projekts ein Netzwerk aus Solar-Ladestationen knüpfen, zwischen denen die Drohnen autonom verkehren. Quelle: Matternet
Schon ein Museumsstück ist die Aerosonde Laima. Das in Australien entwickelte unbemannte Forschungsflugzeug überquerte 1998 als erste Drohne den Nordatlantik im Nonstop-Flug. Nachfolger des legendären Fliegers werden heute zur Erhebung von Wetter- und Atmosphärendaten eingesetzt. Quelle: Wikipedia Public Domain
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