Die Vorteile der computergesteuerten Wagen sind klar: Auch wenn die meisten Autofahrer glauben, sie lenkten ihren Wagen besser als jede Maschine, beweist die Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen anderes: Jedes Jahr gibt es weltweit 1,3 Millionen tödliche Unfälle. 4.000 allein in Deutschland. Und in 90 Prozent dieser Fälle ist der Fahrer schuld. Hinterm Steuer ist der Mensch also eine ziemliche Niete. Er sieht nachts schlecht, muss im Gegenlicht anderer Autofahrer ständig blinzeln. Und manchmal schläft er sogar ein.
Neben dem enormen Gewinn an Sicherheit, den der Einsatz leistungsfähiger Computertechnik verspricht, wächst auch der Komfort der autonomen Fahrmaschinen gewaltig: Statt sich über Staus aufzuregen, könnte der Fahrer künftig lesen, Mails checken oder dösen. Und schon bald wird sich das Auto seinen Parkplatz ganz automatisch und ganz alleine per Knopfdruck auf dem Smartphone suchen.
Die Technik könnte zudem die individuelle Mobilität selbst retten, glaubt Sebastian Thrun, der für Google ein selbstfahrendes Auto entwickelt: „Wir könnten die Kapazität der Straßen verdoppeln oder gar verdreifachen, wenn der Mensch nicht fährt.“ Denn autonome Fahrzeuge können dichter auffahren, nachts besser sehen, schneller reagieren, effektiver bremsen und sich gegenseitig vor Unfällen, Staus, Glatteis und Regen warnen.
Diesen Komfort wollen wiederum zuerst die Schweden von Volvo ihren Kunden bieten. Schon 2017 soll mit dem Geländewagen XC 90 das erste selbstfahrende Auto serienreif sein. Wie viel die neue Technik kosten wird, ist allerdings noch unklar.
Robotik: Schnippeln, wuseln, wachen
Maschinen fertigen heute vollautomatisch Hunderttausende von Produkten – von der Autokarosserie bis zum Zielfernrohr. Seit der Erfindung des mechanischen Webstuhls Ende des 18. Jahrhunderts haben wir uns daran gewöhnt, dass industrielle Herstellung mit immer mehr Automatisierung, Fließbändern und Robotern einhergeht.
Doch nun erobert der Automatisierungstrend ganz neue Bereiche, die bisher noch der Handarbeit vorbehalten waren – von der Küche bis zum Krankenhaus.
Zwar müssen Gourmetköche vorerst nicht um ihre Jobs fürchten. Mitarbeiter von Fast-Food-Restaurants dagegen schon. Sie seien durchaus ersetzbar, finden die Gründer des kalifornischen Startups Momentum Machines. Die Jungingenieure Jack McDonald, Alex Vardakostas, Steven Frehn und Ari Atkins aus San Francisco haben einen Roboter gebaut, der ohne menschliches Zutun Hamburger zubereitet. Mithilfe der immerhin schlafzimmerschrankwandgroßen Maschine wollen die vier nun den 70 Milliarden Dollar schweren US-Markt für Fritten und Burger mit einer eigenen Schnellimbisskette aufrollen. Ihr Argument: Ihr Automat mache bessere Burger als jeder Mitarbeiter eines Fast-Food-Restaurants.
Was nicht etwa am schludrigen Arbeiten der Fast-Food-Köche liegt, sondern vor allem am Preis ihrer Arbeitskraft. Vardakostas beziffert sie in den USA auf insgesamt neun Milliarden Dollar. Komme dagegen sein Burger-Automat zum Einsatz, könnten Schnellrestaurantbetreiber mehr Geld in bessere Zutaten investieren. Superfrische Gourmetburger – Vardakostas weiß, worauf es ankommt. Sein Vater betreibt einige Schnellimbissrestaurants in Kalifornien, in denen er als Kind aushalf.
Im Alltagsbetrieb schnippelt der Automat Tomaten, Gurken oder Zwiebeln erst dann klein, wenn die Bestellung per Telefon- oder Mail-Order eingeht. Und wenn der Kunde ein Mischungsverhältnis von 20 Prozent Schwein und 80 Prozent Rind wünscht, dann knetet der Roboter den Fleischklops al gusto zusammen.