Fortschritt Diese Technik-Trends kommen 2014

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Smarte Kleidung für immer mehr Lebensbereiche

Seit November nutzt die Mannschaft des TSG 1899 Hoffenheim vernetzte Funktionskleidung, um den Trainingsbetrieb zu optimieren. Quelle: dpa

Vielleicht liegt es ja schon an der neuen High-Tech-Sportkleidung, an den sensorbestückten Schienbeinschonern und Trainingsbällen. In jedem Fall wird die TSG 1899 Hoffenheim, die Ende vergangener Saison nur dank der Relegation im Oberhaus des deutschen Fußballs blieb, diesen Winter im Liga-Mittelfeld verbringen.

Fakt ist, dass der Club nun auch technologisch vom Mäzenatentum des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp profitiert. Denn seit November nutzen die Hoffenheimer vernetzte Funktionskleidung, um den Trainingsbetrieb zu optimieren. Integrierte Sensoren liefern Trainingsdaten en masse: Sprints, Tempo und Ballkontakte aller Spieler werden erfasst, auf Computer gefunkt und mit SAP-Software ausgewertet.

Wearables heißen diese High-Tech-Kleidungsstücke, die Computer- und Kommunikationstechnik mit klassischen Geweben oder anderen Accessoires verbinden. Smarte Computerbrillen wie etwa Googles Glass sind die augenfälligsten, aber längst nicht mehr die einzigen Beispiele dafür. Was den Hoffenheimer Profis teuer ist, bekommen ambitionierte Amateure nun auch billiger. Statt Funktechnik am Spielfeldrand und Rechenpower vom Technikpartner SAP reichen technikaffinen Fußballern Adidas’ smarter Adizero Fußballschuh und eine Handy-App, um Sprints und Schüsse zu protokollieren.

Solche smarten Kleidungsstücke werden in Zukunft immer mehr Lebensbereiche erobern. Vor allem dürfte die Technik mehr Sicherheit im Alltag bieten: Forscher des Berliner Fraunhofer-Instituts IZM haben beispielsweise einen Babystrampler mit Sensoren entwickelt, der die Eltern alarmiert, falls das Kind nicht mehr atmet.

Und im vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt SensProCloth arbeiten Hersteller und Forschungsinstitute an digital aufgerüsteter Schutzkleidung, etwa für Feuerwehrleute. Die könnte etwa, wie die Sensoren der Hoffenheimer Spieler, den Fitnesszustand jedes Retters drahtlos an die Einsatzleitung senden. Noch bevor der Helfer im Stress schlapp machte, könnte sein Chef den Rückzug anordnen.

Informationstechik: Die Superhirne

Quantencomputer wie der des das kanadischen Startups D-Wave Systems, begründen das Zeitalter der Hochleistungs-IT. Quelle: Presse

Was wirklich in den neuen Superrechnern steckt, die das kanadische Startup D-Wave Systems den Computerlabors von Google, der US-Raumfahrtbehörde Nasa und des Rüstungsherstellers Lockheed Martin geliefert hat, wissen noch nicht mal die Käufer genau. Die Kanadier versprechen, dass die Hochleistungsmaschinen die ersten Quantencomputer sind – ein Rechnertyp, der künftig millionenfach schneller arbeiten soll als klassische Computer.

Der Leistungssprung könnte es ermöglichen, das Wetter, Börsenbewegungen oder Medikamentenwirkungen mit bisher unverstellbarer Genauigkeit zu prognostizieren. Vereinfacht lässt sich die Stärke von Quantencomputern so beschreiben: Herkömmliche Informationseinheiten, Bits genannt, sind immer als 0 oder 1 definiert. Quantenbits können beides zugleich sein.

Das beschleunigt Rechnungen enorm – zumindest theoretisch. Denn die Technik ist selbst für Experten kaum zu verstehen. Daher soll 2015 die Berechnung einer bisher wegen ihrer Komplexität unlösbaren Kalkulation als Test herhalten: Findet die Maschine ein Ergebnis, gehen die Forscher davon aus, dass es sich tatsächlich um einen Quantencomputer handelt.

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