Gefährlicher Virus Job-Center abgeriegelt – Ebola-Verdacht in Berlin

Ebola-Alarm in Berlin: Eine Frau soll in einem Job-Center zusammengebrochen sein, sie könnte mit dem gefährlichen Virus infiziert sein. Die Zahl der Todesfälle durch die Epidemie hat unterdessen zugenommen.

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Isolationsstation der Berliner Charite: In einem Job-Center gab es einen Ebola-Verdacht, der sich nicht bestätigte. Quelle: Reuters

Berlin/Madrid In Deutschland gibt es offenbar einen neuen Ebola-Verdachtsfall: Die Polizei habe im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ein Job-Center abgesperrt, berichtet die „Berliner Morgenpost“ am Dienstagmittag. Betroffen sei eine 30-jährige Frau, die zunächst einen Kreislaufzusammenbruch erlitten habe, schreibt die Zeitung unter Berufung auf die Berliner Polizei.

Auch in Spanien war am Dienstag erneut ein Ebola-Verdachtsfall bekanntgeworden. In der baskischen Wirtschaftsmetropole Bilbao wurde ein Patient wegen einer möglichen Ebola-Infektion in die Quarantäne-Station eines Krankenhauses gebracht. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, war der Mann kürzlich von einer Dienstreise aus dem westafrikanischen Land Sierra Leone zurückgekehrt, das von der Ebola-Epidemie besonders betroffen ist.

Laboruntersuchungen sollen nun klären, ob er sich mit dem gefährlichen Virus infiziert hat. Am Sonntag hatte sich bei einem Patienten in der südostspanischen Hafenstadt Alicante ein Ebola-Verdacht nicht bestätigt. Frühe Ebola-Symptome wie etwa Fieber oder Durchfall können auch von etlichen anderen Erkrankungen wie etwa Malaria herrühren.

Durch die Ebola-Epidemie in Westafrika sind wahrscheinlich bereits mindestens 1229 Menschen umgekommen. Aus den vier direkt betroffenen Ländern Guinea, Liberia, Nigeria und Sierra Leone seien zwischen dem 14. und 16. August 113 neue Fälle gemeldet worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mit. 84 dieser Patienten seien gestorben.

Von den nunmehr 1229 registrierten Todesfällen seien 760 eindeutig als Folge einer Infektion mit dem Virus bestätigt, bei den anderen Fällen bestehe ein begründeter Verdacht auf Ebola. Die WHO geht davon aus, dass die tatsächlichen Fallzahlen höher liegen, da vor allem in ländlichen Gebieten längst nicht alle Erkrankungen und Sterbefälle von den nationalen Gesundheitsbehörden registriert werden.

Die Bemühungen um die Eindämmung der Epidemie seien weiter verstärkt worden, berichtete die WHO. So hätten die Regierungen der betroffenen Länder inzwischen mehrere Quarantänezonen eingerichtet. Dazu gehörten auch ganze Städte - unter anderem Guéckédou in Guinea, Kenema und Kailahun in Sierra Leone sowie Foya in Liberia.

In Nigeria - dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas - teilte das Gesundheitsministerium mit, dass 195 Patienten wegen Ebola-Verdacht unter Beobachtung stehen. Bislang seien 12 Fälle bestätigt worden. Vier Ebola-Patienten hätten sich von der lebensgefährlichen Erkrankung erholt und das Krankenhaus verlassen.

Die WHO wies in ihrer Mitteilung erneut darauf hin, dass nach ihrer Einschätzung keine Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr oder im Handel erforderlich sind. Es müssten lediglich jenen Menschen Reisen verwehrt werden, die infiziert sind oder bei denen ein klarer Verdacht auf eine Ebola-Infektion besteht.

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