Globalisierung Verwandlung der Nachmacher

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Afrika und Mexiko feiern Erfolge

Die größten deutschen Arbeitgeber in China
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Auch Mexiko greift an. So investierte die dortige Raum- und Luftfahrtindustrie in den vergangenen 20 Jahren laut der US-Beratungsagentur ICF AeroStrategy mehr in neue Produktionsstätten als die USA oder Russland: 33 Milliarden Dollar. Heute exportieren knapp 200 mexikanische Unternehmen Technik – von Turbinenteilen bis zu Werkstoffen für Flugzeugrümpfe und -flügel – im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar pro Jahr.

Und selbst afrikanische Hochtechnologie feiert Erfolge. So entwickelte Sasol, eines der größten südafrikanischen Unternehmen, eine hocheffiziente Technik, um Erdgas in Flüssiggas und Diesel umzuwandeln. Der US-Energieriese Chevron vertreibt diese Konverter vom Kap weltweit.

Bei all den Fortschritten aber, die den Aufsteigern in jüngster Zeit gelangen – Kritiker warnen vor blinder Euphorie. Trotz einzelner Spitzenleistungen herrsche in der wissenschaftlichen Breite noch Aufholbedarf. Und nicht jede national bejubelte Innovation könne international bestehen.

Innovation mit Pannen

Mitunter gelingt das nicht mal im eigenen Land: So schaffte es China zwar, einen hochmodernen Schnellzug zu bauen. Der aber entgleiste voriges Jahr kurz nach der Jungfernfahrt. Und die spektakuläre Explosion eines Batteriepacks verpasste erst Ende Mai den Ambitionen des Autobauers BYD einen herben Dämpfer.

Zudem bedeutet Masse noch nicht Klasse. So bringt das indische Universitätssystem zwar pro Jahr knapp zwei Millionen Akademiker hervor. Aber nur ein Viertel von ihnen sei, so die Unternehmensberatung McKinsey, so gut ausgebildet wie ihre westlichen Kommilitonen.

Doch so berechtigt die Einwände sind: Der englische Globalisierungsexperte James Wilsdon warnt vor falscher westlicher Arroganz. Er ist überzeugt, dass "Forscher und Unternehmer, die zu Tausenden aus dem Westen in ihre Heimatländer zurückströmen, bald einen enormen Qualitätssprung auslösen". Der Trend sei schon sichtbar. So unterstützten beispielsweise indische IT-Experten aus dem amerikanischen Silicon Valley in ihrer Heimat die Gründung von Startups, die bereits 200 Milliarden Dollar an Umsatz generierten.

Manager im Westen, die die Umbrüche auf dem Atlas der Ideen ignorierten, drohten daher den Anschluss auf dem Weltmarkt zu verlieren, prophezeit Wilsdon.

Ein Grund mehr also für Cisco-Vize Lloyd, sich bald eine neue Antwort auf den Angriff von Huawei auszudenken.

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