Kurz und gut: Für Forscher lagert auf dem Mond ein kleiner Schatz und den gilt es jetzt zu entdecken. Dass das möglich ist, liegt an einer Lücke im Weltraumvertrag von 1967. Eigentlich verbietet er, einen Eigentumsanspruch auf Asteroide, Monde oder Planeten zu erheben, doch gilt das explizit nur für Staaten. Durch die Zusammenarbeit mit Privatunternehmen versucht die Nasa nun die Gesetzeslücke zu nutzen. Ein Multimilliarden-Geschäft für das amerikanische Weltraumunternehmen.
Versuche durch die Vereinten Nationen, die Vertragslücke zu schließen, sind bislang gelungen. Ein 1979 verabschiedeter „Mondvertrag“ verabschiedet, der auch Privatleute und Firmen in das Verbot einschließt, wurde bislang weder von den USA noch von Russland oder China ratifiziert.
Die Mitwirkung privater Konzerne an der Weltraumforschung ist keine Seltenheit mehr. So wird die Versorgung der Internationale Raumstation (ISS) seit der Abwrackung der NASA-Spaceshuttles von amerikanischen Privatunternehmen finanziert. Auch mit der Firma Planetary Resources, die von Google-Gründer Larry Page unterstützt wird, arbeitet die Nasa eng zusammen. Auf lange Sicht soll durch die Kooperation eine neue Schnittstelle von Weltraumerkundung und Rohstoffförderung geschaffen werden.
Doch noch stehen Pläne zur Rohstoffförderung auf wackeligen Beinen, wie das Beispiel Virgin Galactic zeigt. Die Firma für Weltraumtourismus hatte schon für 2007 erste Flüge ins All für Touristen angekündigt, musste das Projekt aber immer wieder nach hinten verschieben. Zwar gelang es dem Gründer Richard Branson 2011 einen Weltraumbahnhof in der Wüste des US-Bundesstaats New Mexico zu eröffnen, aber Flüge starten von dort nicht. Ende 2014 will Branson einen neuen Versuch starten, Weltraumtouristen ins All zu fliegen. Viele der 200.000 Dollar teuren Flugtickets wurden bereits verkauft.
Ein Stück weiter bei der Erschließung des Weltraums ist der Amerikaner Dennis Hope, der 1980 Besitzansprüche auf dem Mond beim Grundstücksamt von San Francisco anmeldete. Auch er nutzte die Gesetzeslücke des Weltraumvertrags – denn gegen Gebietsansprüche für Privatpersonen steht darin nichts. Dennis Hope machte aus der Vertragsschwäche ein Immobiliengeschäft der besonderen Art. Er vermarktet über das Unternehmen „Lunar Embassy“ Anwesen auf dem Erdtrabanten.
Ob sich auch die Zukunftsvisionen der Nasa erfüllen wird sich im März zeigen, wenn der Gewinner des Förderprogramms feststeht, und erste Roboter zur Rohstoffförderung ins All geschickt werden.