Mit Laserimpulsen Druckwellen auszulösen, das ist der neuste Trick, mit dem Forscher Adern, Gewebe oder Zellen sichtbar machen. Bei dieser völlig neuen Darstellungsmethode, der Opto-Akustik, jagen sie kurze Lichtblitze in den Körper. Dort wird das Licht absorbiert, von Haut, Fett oder Blut – je dunkler die Strukturen sind, desto stärker.
Der Effekt: Bei jedem auftreffenden Lichtblitz erwärmt sich das Gewebe und dehnt sich dabei für einen kurzen Moment ein ganz klein wenig aus. Diese Minibewegungen erzeugen wiederum Druckwellen, die wie beim Ultraschall aus dem Körper zurückstrahlen. Diese akustischen Signale registrieren Detektoren, ein Rechner setzt daraus ein Bild zusammen.
Entwickelt haben das Verfahren mit dem Respekt einflößenden Namen multispektrale optoakustische Tomografie (MSOT) zwei Professoren für biologische Bildgebung des Helmholtz-Zentrums und der Technischen Universität München: Vasilis Ntziachristos und Daniel Razansky. Gemeinsam mit Christian Wiest, der zuvor im Vertrieb für General Electric Healthcare arbeitete, gründeten sie 2010 iThera Medical, um die Idee aus der Grundlagenforschung für die Anwendung fit zu machen. Extrem hilfreich war dabei die drei Millionen Euro starke Förderung aus dem GO-Bio-Programm des Bundesforschungsministeriums, sagt iThera-Geschäftsführer Wiest: „Privaten Investoren war diese frühe Phase der Technikentwicklung zu riskant.“