Er ist nicht größer als eine Tintenpatrone und könnte so manchem Patienten eine Operation ersparen: In London haben Wissenschaftler positive Ergebnisse einer Studie mit einem elektrodenlosen Herzschrittmacher präsentiert. Skeptiker warnen jedoch vor überzogenem Optimismus.
Herkömmliche Herzschrittmacher bestehen aus einem Impulsgenerator und Stimulationselektroden. Sie werden dem Patienten mittels eines chirurgischen Eingriffs implantiert. Dagegen kann der neue künstliche Taktgeber über die Leistenvene minimalinvasiv eingesetzt und direkt ins Herz vorgeschoben werden. Die winzige Röhre misst nur ein Zehntel der Größe eines konventionellen Schrittmachers, wie der Hersteller St. Jude Medical, ein international tätiges Medizintechnikunternehmen, anlässlich der Veröffentlichung der Studie im „New England Journal of Medicine“ mitteilte.
Acht Tipps zum Stressabbau
Versuchen Sie, die Situation, die Ihnen Frust bereitet, ganz bewusst von oben beziehungsweise von außen zu betrachten. So bauen Sie eine innere Distanz zum aktuellen Geschehen auf. Zum Beispiel: „Der Stau, in dem ich gerade stehe, ist eine Tatsache, die ich nicht ändern kann. Wenn ich mich aufrege, verschlimmere ich die Situation nur.“
Quelle: Deutsche Herzstiftung
Sport zählt laut der Deutschen Herzstiftung zu den besten Möglichkeiten, um Stress loszuwerden. Bereits eine halbe Stunde Bewegung, sei es Walking, Schwimmen oder Tennis, kann das Stresslevel deutlich senken.
Zwar lassen sich die Ursachen von Stress nicht immer beheben, etwa bei einem schwierigen Chef. Bei Stress in der Beziehung können gezielte Gespräche helfen.
Hier gilt: Nicht schon aufgebracht ins Gespräch gehen, sondern lieber ein paar Tage warten und alle Argumente und Gegenargumente auch sacken lassen.
Yoga, autogenes Training und Co. werden immer wieder angepriesen – doch nicht jedem sind sie eine Hilfe. Während manche Menschen alleine und in völliger Stille entspannen, bevorzugen andere etwa die Anleitung in einer Gruppe.
Die gewählte Technik sollte unbedingt regelmäßig geübt werden, damit sie in akuten Stress-Situationen dann auch abrufbar ist.
Unter dem „Gegenentwurf“ versteht man die ständige Pflege persönlicher Interessen, seien es Chorsingen, Fußballspielen oder Briefmarkensammeln. Also Aktivitäten, die uns anregen, ein Kontrastprogramm zum (beruflichen) Alltag bieten, uns positiv herausfordern – und so vom negativen Stress ablenken.
Fernsehen mag zwar entspannend erscheinen, doch man ist dabei passiv und erreicht keine nachhaltige Stress-Reduktion. Wertvolle Zeit, in der man den Ärger des Tages verarbeiten und abschütteln kann, geht so verloren.
Es kann helfen, sich einen Plan zu machen, an welchen Tagen man den Fernseher auf jeden Fall auslassen und stattdessen etwa ein altes Hobby wieder aufleben lassen oder ein Treffen mit Freunden verabreden kann.
Gerade wer viel zu tun und das Gefühlt hat, dass der Tag nie genug Stunden haben kann, achtet oft nicht ausreichend auf seine Ernährungsweise. Es wird dann oft das Falsche, zu hastig und insgesamt zu viel gegessen und häufig auch zu viel Alkohol getrunken.
Zusammen mit Bewegungsmangel kann das zu Übergewicht führen, was Unzufriedenheit und Frustgefühle noch verstärken kann. Man sollte sich am Besten ein Repertoire an schnellen und gesunden Mahlzeiten zulegen, etwa aus der Mittelmeerküche, die sich auch gut vorbereiten lassen.
Arzneien, die Beruhigung versprechen gibt es zwar – sie sollten aber stets nur unter Kontrolle eines Arztes zum Einsatz kommen, und nicht einfach auf eigene Faust im Internet bestellt werden.
Als Beispiel nennt die Deutsche Herzstiftung Benzodiazepine, die für langfristige Stressbewältigung ungeeignet sind, weil sie schon nach kurzer Zeit abhängig machen und zudem erhebliche Nebenwirkungen (Konzentrationsschwierigkeiten, Benommenheit) haben können.
„Dies ist ein Meilenstein in der Schrittmacher-Entwicklung“, lobt Christopher Granger von der American Heart Association, einer Organisation, die nicht an der Studie beteiligt war. Dennoch mahnt er, nichts zu überstürzen. Die Ärzte müssten sich zunächst mit der neuen Technik vertraut machen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Wenn es keinen zwingenden Grund gebe, so der Medizinprofessor, würde er Patienten nicht dazu raten, zu den ersten zu gehören, die sich das elektrodenlose Gerät implantieren lassen.
Die Vorsicht rührt vermutlich auch daher, dass eine vorangegangene Studie zur Erprobung des neuen Systems zwei Mal wegen einer beunruhigend hohen Zahl an Komplikationen abgebrochen werden musste. In einem Fall konnte das Gerät nicht wie vorgesehen in der rechten Herzkammer platziert werden, sondern steckte in der Lungenarterie fest.
Für die jüngste Studie setzten Ärzte in Australien, Kanada und den USA mehr als 500 Patienten einen der Mini-Schrittmacher ein. Nach sechs Monaten wurden bei sieben Prozent der Probanden Nebenwirkungen diagnostiziert, unter anderem Herzperforation. Zum Vergleich: Bei herkömmlichen Herzschrittmachern kommt es in etwa zehn Prozent der Fälle zu Komplikationen.
In Europa ist der elektrodenlose Schrittmacher bereits zugelassen, ebenso wie ein ähnliches System der Firma Medtronic. In den USA wird die nun veröffentlichte Studie vermutlich der zuständigen Behörde, der FDA, vorgelegt, die über die Zulassung entscheidet.
Experten schätzen, dass sich die neue Technologie für etwa 30 Prozent der Patienten eignet, die einen Schrittmacher benötigen. José Ramon, Präsident der Spanischen Kardiologie-Gesellschaft, berichtet, in seinem Krankenhaus sei der Mini-Schrittmacher im vergangenen Jahre nur etwa einem Dutzend Patienten implantiert worden, fast 500 hätten einen herkömmlichen Schrittmacher erhalten.
Das liegt sicherlich auch daran, dass der neuen Technologie Funktionen fehlen, die bei den bewährten Systemen zum Standard gehören. „Man kann Patienten nicht per Telemonitoring überwachen“, sagt Jagmeet Singh vom American College of Cardiology. „Das bedeutet, sie müssen zur Untersuchung ins Krankenhaus.“
Vivek Reddy, leitender Prüfarzt der Studie, ist dennoch davon überzeugt, dass die FDA den elektrodenlosen Geräten der Firma St. Jude Medical in den USA die Zulassung erteilen wird. Die Nachfrage sei da, prophezeit der Chefarzt der Elektrophysiologie am Mount Sinai Hospital in New York: „Es liegt an den Ärzten, mit ihren Patienten darüber zu sprechen, aber die Patienten werden den kleineren Schrittmacher wollen, wenn sie von ihm erfahren.“