Andere Studien zeigen außerdem, dass ausgeprägte Nachteulen häufiger unter Schlafstörungen oder Depressionen leiden als die beiden anderen Chronotypen. Ob dieser Befund mit den aktuellen Jülicher Forschungsergebnissen zusammenhängt, muss noch untersucht werden. "Jeder Mensch hat eine eigene innere biologische Uhr, die festlegt, zu welcher Zeit das Leistungsvermögen am höchsten ist beziehungsweise wann der Wunsch zu schlafen entsteht", erläutert Projektleiterin Rosenberg.
Kollidieren diese individuellen Bedürfnisse beispielsweise mit den Arbeitszeiten, reagiert der Körper darauf gestresst: "Das dauernde Schlafdefizit eines späten Chronotypen lässt sich mit einem chronischen Jetlag vergleichen", so die Wissenschaftlerin. Diese Belastung erkläre möglicherweise auch, warum sehr nachtaktive Menschen zu mehr Alkohol und Zigaretten als Frühaufsteher oder Menschen mit einem normalen Tag- und Nachtrhythmus tendierten.
Experten empfehlen Menschen, deren Schlafrhythmus nicht zu ihren Arbeitszeiten passt, an freien Tagen das zwangsläufig entstehende Schlafdefizit durch langes Ausschlafen zu kompensieren. In Extremfällen kann auch eine professionelle Lichttherapie unterstützen, mit deren Hilfe die individuellen Phasen künstlich verschoben werden.