Noch sei wenig erforscht, wer die E-Zigaretten nutze und warum, schreiben Forscher um Constantine Vardavas von der Harvard School of Public Health in Boston. Sie hatten deshalb Daten aus einer Befragung im Jahr 2012 erneut ausgewertet. Mehr als 26.000 EU-Bürger über 15 Jahren wurden damals zur Tabaknutzung befragt. Die Teilnehmer sollten unter anderem angeben, wie oft sie schon E-Zigaretten ausprobiert haben.
Der Auswertung zufolge haben gut 20 Prozent der Raucher Erfahrungen mit E-Zigaretten gemacht; jüngere eher als ältere. Gut zwei Drittel der Raucher probierten sie ein- oder zweimal aus, neun Prozent rauchten regelmäßig elektrisch. Raucher, die aufhören wollten, probierten doppelt so häufig E-Zigaretten aus wie überzeugte Raucher. Sieben Prozent hatten bei dem Versuch zur E-Zigarette gegriffen.
„Einerseits könnte es der individuellen und der öffentlichen Gesundheit dienlich sein, wenn Raucher in einem jüngeren Alter mit dem Genuss von Tabak aufhören würden“, schreiben die Wissenschaftler. Allerdings könne die „Renormalisierung“ des Rauchens oder Dampfens die Nikotinabhängigkeit aufrechterhalten und Bemühungen behindern, den Tabakgenuss zu stoppen.
Kritik kommt auch immer wieder aus der Forschung. „Die große Gefahr bei E-Zigaretten ist das tiefe und häufige Inhalieren eines Chemiecocktails, von dem niemand genau weiß, was drin ist“, sagte Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Zwar gebe es vereinzelt Hinweise, das selbst nikotinfreie E-Zigaretten einen positiven psychologischen Effekt bei der Rauchentwöhnung haben könnten. Allerdings sei die Datenbasis viel zu dünn für eine Empfehlung.
Die Hybrid-Zigarette von Philip Morris soll im vierten Quartal2014 in bestimmten italienischen und japanischen Städten testweise auf den Markt kommen. Im kommenden Jahr soll der Marktstart dann flächendeckend in beiden Ländern kommen. Über einen Erscheinungstermin in Deutschland sind derzeit noch keine Informationen bekannt.