Novartis in der Kritik Deutschland geht der Grippe-Impfstoff aus

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Auch Spanien ist betroffen

Gesundheitliche Folgen gibt es bislang keine, aber die politischen Nebenwirkungen sind heftig. Nach dem Rückruf von Grippeimpfstoffen des Schweizer Konzerns Novartis geraten Pharmafirmen und Krankenkassen in die Kritik. Quelle: dpa


Auch in Spanien wurden inzwischen vorsorglich zwei Novartis-Impfstoffe aus dem Verkehr gezogen. Diese entsprechen nach Behördenangaben etwa 20 Prozent der in Spanien verwendeten Grippeimpfstoffe. Auch in diesem Land wurden bisher keine Nebenwirkungen gemeldet.

Zu spät gewarnt
Der italienische Gesundheitsminister Renato Balduzzi kritisierte unterdessen Novartis: Das Pharmaunternehmen habe zu spät vor Unregelmäßigkeiten bei Impfstoffen gewarnt. In einem Gespräch mit dem Minister hätten Vertreter des Konzerns eingeräumt, erst gar nicht und dann nur unvollständig über Kontrollen ihrer Produktion informiert zu haben, hielt das Ministerium fest. „Novartis wusste von den Anomalien in einigen Dosen seit dem 11. Juli“, schrieb die Mailänder Zeitung „Corriere della Sera“ am Freitag.

Das Unternehmen reagierte daraufhin mit indirekter Kritik. Novartis habe den italienischen Behörden bereits eine Bewertung vorgelegt, welche die Qualität und Sicherheit all seiner Impfstoffe beweise, so der Konzern am Freitag. Die Eiweißflocken seien ein normaler Bestandteil von Grippeimpfstoffen, die Charge damit sei nie in den Handel gelangt, so Novartis weiter. „Das Unternehmen wird weiterhin mit dem italienischen Gesundheitsministerium und der Pharmaziebehörde Aifa zusammenarbeiten, um die Gründe für ihre Entscheidung zu verstehen“, erklärte der Konzern.

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