Planetary Resources Der Weltraum ist ein riesiges Rohstofflager

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Missionen sollen 100-mal billiger werden

Was wissen Ihre Satelliten, was Bauern nicht wissen?

Landwirte beackern heute riesige Felder und können nicht jeden Winkel davon überblicken. Wir werden mit Satellitendaten einen weltweiten Getreidezensus erstellen: Wir wissen dann jederzeit, wie viel Mais oder Sojabohnen auf dem Planeten angebaut werden. Und wir erkennen, wie gesund die Pflanzen sind, ob sie mehr Nährstoffe oder Wasser brauchen. Bis auf Traktorbreite können wir Landwirte Woche für Woche über den Zustand ihrer Felder informieren. Und helfen, Wasser, Dünger und Pestizide zu sparen.

Osiris-Rex kostet 800 Millionen Dollar zuzüglich Startgebühr. Wie wollen Sie bei diesen Kosten Ihre Raummissionen finanzieren?

Nasa-Missionen sind so teuer, weil sie genauso geplant werden wie in den Jahrzehnten zuvor. Planetary Resources will Milliarden-Dollar-Missionen 100-mal billiger machen. Wir nutzen Fortschritte in der Elektronik, die Apple, Google und Co. mit dem Smartphone angestoßen haben. Und wir fertigen unsere Satelliten selbst. So können wir jedes Jahr die neueste Technik einbauen.

Curiosity kommt in die Jahre
März 2017Curiosity hat inzwischen deutliche Abnutzungsspuren. Ein Routine-Check der Reifen im März zeigt, dass es am linken mittleren Reifen zwei Brüche der sogenannten Stege im Profil gibt. Der Rover hat während seiner Reise über den Roten Planeten inzwischen etwa 16 Kilometer zurückgelegt. Curiosity-Projektmanager Jim Erickson sagte, alle sechs Reifen hätten trotz der sichtbaren Schäden noch genug Lebenszeit, um den Rover zu allen geplanten Orten zu bringen. Die regelmäßige Überwachung der Reifen wurde eingeführt, nachdem die Forscher im Jahr 2013 deutlich mehr Dellen und Löcher in den Rädern entdeckt hatten, als erwartet worden war. Tests auf der Erde hatten gezeigt, dass der Bruch von drei Stegen zeigt, dass etwa 60 Prozent der Lebenserwartung des Reifens erreicht sind. Curiosity hat aber bereits deutlich mehr als diesen Anteil an der geplanten Strecke zurückgelegt. Quelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS
US-Präsident Barack Obama verlässt das Weiße Haus - und auch Curiosity verabschiedet sich. Quelle: Screenshot
Mars: Curiosity untersucht Meteoriten Quelle: NASA, JPL-Caltech, LANL, CNES, IRAP, LPGNantes, CNRS, IAS, MSSS
September 2016Die Kuppen und herausstehenden Felsen aus Schichtgestein am Mount Sharp entstanden wohl aus von Wind abgelagertem Sand. Sie erinnern stark an Wüstenlandschaften auf der Erde, etwa im Grand Canyon oder dem Monument Valley. Quelle: NASA
September 2016Der Rover sendet neue Fotos vom Mars: Im Hintergrund der Aufnahme ist der Rand des Gale-Kraters zu sehen, in dem Curiosity seit 2012 aktiv ist. Geologisch ist die Region besonders interessant, da sie die Untersuchung zahlreicher Gesteinsschichten ermöglicht. Der etwa fünf Kilometer hohe Mount Sharp liegt in der Mitte des Gale-Kraters. Quelle: NASA
Juli 2016Curiosity kann jetzt seine eigenen Ziele für die Laser-Analyse auswählen. Bisher wurden diese von der Erde aus anhand von Fotos ausgewählt. Die Wissenschaftler auf der Erde werden dadurch aber nicht ersetzt: Die neue Funktion soll vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn die Nasa-Forscher anderweitig beschäftigt sind. Curiosity sendet auch nicht ständig Bilder, sondern am Ende seiner Wegstrecken. Bisher könnten wichtige Objekte auf Fahrten daher übersehen worden sein. Quelle: NASA
Curiosity: Mars hatte wahrscheinlich einst eine sauerstoffreiche Atmosphäre Quelle: dpa

Wann besuchen Sie den ersten Himmelsbrocken?

Wir wollen 2020 oder 2021 die erste kommerzielle Mission zu einem Asteroiden durchführen, um dort Proben zu nehmen und Wasser nachzuweisen. Ein Dutzend Ziele haben wir ins Auge gefasst. Dazu entwickeln wir ein Antriebssystem, neue Sensoren und rüsten unsere Sonden gegen Weltraumstrahlung. Im Herbst und Anfang 2017 schicken wir zwei weitere Test-Teleskope in den Erdorbit ...

... eines davon mit einer Rakete von SpaceX. Die letzte Falcon 9 ging auf der Startrampe in Flammen auf. Steht Ihr Vertrauen in SpaceX?

Das tut es. Raketenstarts sind kontrollierte Explosionen, und sie haben die üble Angewohnheit, hin und wieder nicht zu funktionieren. Darum haben wir zwei Satelliten gebaut und Starts bei zwei verschiedenen Anbietern gebucht. Das ist Teil des Geschäfts. Die Experten von SpaceX werden den Fehler schnell finden und weitermachen.

Wann eröffnen Sie Ihre erste Wasserfabrik im All?

Mitte der 2020er, in weniger als zehn Jahren. Wir werden eine Reihe kleiner Demonstrationsgeräte zu einem Asteroiden schicken und Wasser produzieren. Dann werden wir herausfinden, wie wir die Technik aufskalieren und kommerzialisieren. Wahrscheinlich beginnen wir mit der Produktion in größerem Stil noch vor 2030.

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