Auch bei den Rückenoperationen geht es laut Einschätzung der TK häufig viel zu schnell: „85 Prozent der Rücken-Eingriffe haben sich nach einer Zweitmeinung als unnötig herausgestellt“, sagt Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements.
Spitzenreiter bei den Rückenbeschwerden sind laut der IKK-classic-Umfrage Muskelverspannungen - daran leiden nach eigenen Angaben rund 58 Prozent der Befragten. Wer die Schmerzen nicht mehr erträgt, probiert es zunächst mit Medikamenten, Massagen, Wärme oder Sport - erst dann gehen die meisten zum Arzt.
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK schieben die Hälfte der Rückenkranken ihre Probleme auf zu wenig Bewegung - immerhin drei Viertel geben auch an, das ändern zu wollen - wäre da nicht der innere Schweinehund.
Dabei würde genau dessen Überwindung zu mehr Sport am besten helfen: "Wer regelmäßig sportlich aktiv ist und seine Muskulatur kräftigt, beugt langfristig körperlichen Beschwerden vor", sagt Uwe-Folker Haase, Sportwissenschaftler bei der TK.
"Insbesondere der Rücken kann durch Bewegung entlastet und gestärkt werden." Melanie Gestefeld von der IKK classic empfiehlt bei Motivationsproblemen Gesundheitskurse: „In diesen Kursen werden nicht nur Techniken der rückenschonenden Bewegung und Entspannung vermittelt. Die Kursleiter wissen um die entscheidende Rolle der Motivation für den Erfolg und vermitteln auch hilfreiche Tricks und Kniffe, um dem inneren Schweinehund Beine zu machen."
Mehr Aufmerksamkeit für die eigenen Schmerzen und mehr Einsatz für ein gutes Körper- und vor allem Rückengefühl können somit in den meisten Fällen helfen - entweder nach oder auch schon vor den ersten Beschwerden.