Spezialmaschine für Patienten Lufthansa soll Ebola-Flugzeug entwickeln

Sicherer Transport von Ebola-Infizierten: Das Gesundheitsministerium hat ein spezielles Flugzeug für Notfälle in Ebola-Gebieten in Auftrag gegeben. Das ist ein Teil eines Bündels neuer Hilfsmaßnahmen.

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Am Leipziger Flughafen landete kürzlich eine Gulfstream-Maschine mit einem Ebola-Patienten an Bord. Quelle: dpa

Berlin Angesichts des schwierigen Transports von Ebola-Patienten lässt die Bundesregierung ein Spezialflugzeug entwickeln. Damit sollen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe im Notfall Helfer ausgeflogen werden, die sich in den afrikanischen Ebola-Gebieten infizieren.

Deshalb beschaffe die Bundesregierung derzeit ein Flugzeug, mit dem symptomatische Ebola-Patienten nach Hause transportiert werden könnten, sagte Gröhe laut Manuskript für eine am Abend auf dem World Health Summit in Berlin geplanten Rede. Bisher verfüge nur die USA über ein solches Flugzeug, in dem hochgradig ansteckende Patienten transportiert werden können.

Die Beschaffung des Flugzeuges ist Teil eines Bündels neuer Hilfsmaßnahmen, die die Bundesregierung für die Bekämpfung der Ebola-Epidemie plant. Dieser Vorschlag des Auswärtigen Amtes sei in einer Staatssekretärsrunde am 19. September vereinbart worden, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS). Bis Mitte November solle das erste Flugzeug zur Verfügung stehen. Den Auftrag, eine solche Maschine bereitzustellen, habe die Lufthansa erhalten.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von Leyen (CDU) hatte erklärt, dass die Bundeswehr nicht über ein solches Spezialflugzeug zur Evakuierung hoch ansteckender Patienten verfüge. Die nun geplante eigens ausgerüstete Transportmaschine wäre ein Prototyp, der auch von anderen europäischen Ländern übernommen werden könnte.

Die FAS hatte geschrieben, nur die US-Firma Phoenix Air mit Sitz in Georgia verfüge über zwei solcher Maschinen auf Basis eines Typ Gulfstream G-III. Die Spezialflugzeuge würden von Regierungen über das US-Außenministerium gemietet. Sie seien auch für Flüge hochinfektiöser Erkrankter nach Deutschland eingesetzt worden.

Die Bundesregierung finanziert laut Gröhe mit dem Deutschen Roten Kreuz in der betroffenen Region in Westafrika den Aufbau eines mobilen Krankenhauses mit mehr als 200 Betten sowie eine Ebola-Behandlungsstation. Die Bundeswehr wolle eine weitere mobile Krankenstation für bis zu 100 Patienten errichten.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier appellierte an die EU-Partner, ebenfalls mehr zu tun. „Die EU muss sichtbarer werden – nicht zuletzt, um der Bevölkerung in der betroffenen Region ein Signal zu senden, dass wir sie nicht allein lassen“, sagte er mit Blick auf die drei am stärksten betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia. Die EU-Außenminister wollen am Montag in Luxemburg über weitere Maßnahmen beraten.

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