Sternstunde

Whisky im Weltraum: Die erstaunlichsten Experimente im All

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Bio-Treibstoff noch grüner machen

Drei Raumfahrer machen sich auf den Weg ins All
US-Astronautin Karen Nyberg, der Russe Fjodor Jurtschichin und European Space Agency-Astronaut Luca Parmitano starten ihre Mission. Quelle: AP
Nyberg, Jurtschichin und Parmitano werden mit einem Bus zur Abschuss-Rampe gebracht. Die Raumfahrer sollen bereits nach etwa sechs Stunden Flug den Außenposten der Menschheit in rund 410 Kilometern Höhe erreichen. Es ist der zweite „Expressflug“ einer bemannten Sojus - bis vor kurzem dauerte die Reise fast zwei Tage. Quelle: AP
Noch einmal Abschied nehmen durch die Scheiben des Busses. Luca Parmitano winkt seiner kleinen Tochter zu. Der 36-jährige Italiener ist der erste Europäer auf der ISS nach etwa einem Jahr. Der bisher letzte Europäer auf der ISS war der Niederländer André Kuipers, der am 1. Juli 2012 zur Erde zurückgekehrt war. Quelle: REUTERS
Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano kurz vor ihrem Abflug ins All. Ihre Rückkehr zur Erde ist für November geplant. Quelle: AP
Fjodor Jurtschichin winkt zum Abschied, ehe er die Sojus-Raumkapsel in der kasachischen Steppe betritt. Quelle: AP
Karen Nyberg und Luca Parmitano zeigen sich vor dem Abflug gut gelaunt. Durch die Glasscheibe durften sie noch einmal zu ihren Angehörigen sprechen. Quelle: AP
Mit einer Sojus-FG-Rakete wird die Raumkapsel gen Himmel geschossen, die die drei Wissenschaftler an Bord der ISS bringen soll. Quelle: AP

Mit Gaschromatografen wollen Forscher dann testen, ob sich im All andere Aromen gebildet haben als auf der Erde. "Üblicherweise reift Whisky drei Jahre in Eichenfässern", sagt Lumsden. "Aber wir lernen über diesen Reifevorgang immer noch etwas dazu." Was das Experiment im All konkret ergeben wird, mag der Destillat-Experte noch nicht vorherzusagen. Doch wer weiß – vielleicht kommt der beste Drink in ein paar Jahrzehnten gar aus Distillen im Orbit?

E10 – das Gemisch aus Benzin und Biosprit - war an deutschen Tankstellen bisher kein Renner. Viele Autofahrer fürchten nämlich, dass die Motoren ihrer Autos Schaden nehmen. Und was viele nicht wissen: Auch bei der Verbrennung von Öko-Treibstoff können unter Umständen giftige Substanzen freigesetzt werden.

Um das künftig zu verhindern, wird der Pflanzensprit nun im Weltraum einer genauen Inspektion unterzogen: In speziellen Behältern wird ISS-Astronaut Luca Parmitano einzelne Tropfen davon kontrolliert verbrennen. Der Hintergrund: Ohne Gravitation brennen Flammen viel gleichmäßiger als auf der Erde – Verbrennungsprozesse lassen sich also ohne Störfaktoren untersuchen.

Die Ergebnisse des Weltraum-Experiments soll ein besseres Verständnis davon liefern, wie sich Biosprit unter idealen Umständen verhält. Anhand dieses Wissens können die Forscher dann vielleicht den Sprit auf der Erde so verändern, dass keine giftigen Gase mehr auftreten.

Zum Mittelpunkt der Erde vordringen

Wie es wohl im Kern der Erde aussehen mag – diese Frage fasziniert Menschen spätestens seit Jules Vernes Science-Fiction-Roman über eine Reise eben dorthin. Auch auf der ISS, 400 Kilometer über dem Erdboden, wollen Forscher nun unserem Planeten tief in die Eingeweide blicken.

Allerdings untersuchen die Astronauten dazu nicht die Erde selbst – sondern ein Modell des Planeten, das im europäischen Columbus-Labor auf der ISS untergebracht ist. In einem Metallgehäuse, groß wie ein Schuhkarton, haben Forscher der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus die Schichten der Erde nachgebildet: Eine massive Kugel imitiert den Erdkern, eine äußere, hohle Kugel den äußeren Erdmantel.

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