Sternstunde

So werden Sie zum Weltraumunternehmer

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Das Weltraum-Katapult

Die Hobbys der Superreichen
Jeff Bezos Quelle: AP
James Cameron Quelle: dapd
Dennis Tito Quelle: AP
Francis Ford Coppola Quelle: dpa
Roman Abramowitsch Quelle: dpa/dpaweb
Richard Branson Quelle: dpa
Paul Allen Quelle: dapd

Wie einfach es geworden ist, einen Satelliten zu bauen und ins All zu schicken, zeigt ein besonders exzentrisches Kickstarter-Projekt zweier Fans der BBC-Serie "Dr. Who": Ende des Jahres möchten sie zum 50. Geburtstag der Science-Fiction-Serie einen Mini-Satelliten ins All schicken, der aussieht wie die blaue Polizei-Zelle, mit dem der Held der Serie durch die Zeit reist. Eine Kamera an Bord soll Fotos der Erde knipsen und hinabfunken. 33.000 Dollar wollen die beiden Amateur-Satelittenbauer dafür ausgeben - so viel, wie ein Mittelklassewagen kostet.

Die zwölf Männer auf dem Mond

Der Slingatron, so der Name der Erfindung,  ist eine Art Weltraum-Katapult: Eine Startbahn in Form einer Spirale wird von Motoren in eine Kreisbewegung  versetzt, ähnlich wie ein riesiger Hula-Hoop-Reifen. Fracht bewegt sich dadurch vom Inneren der Spirale kreisförmig nach außen und wird dabei immer schneller, bis sie am Ende in den Himmel geschleudert  wird - mit einem so hohen Tempo, dass sie die Erdanziehung überwindet und in eine Erdumlaufbahn gerät.

Menschen und teure Großsatelliten wären den Kräften, die in der neuartigen Startbahn herrschen, nicht gewachsen. Doch Spezial-Kanister mit Wasser und Treibstoff ließen sich zu geringen Kosten hinauf befördern, glauben die Entwickler. Auch Cube-Sats wie der SkyCube könnten so ihre Reise in den Weltraum antreten.

Um solche Frachten ins All zu schießen, müsste die Sternen-Schleuder einen Durchmesser von 300 Metern haben, so die Berechnung der Weltraum-Unternehmer. Mit 250.000 Dollar Startfinanzierung von Kickstarter wollen sie zunächst aber nur einen kleinen Prototypen bauen. Der soll rund 100 Gramm Material auf einen Kilometer pro Sekunde beschleunigen – und damit 51 Kilometer hoch schießen. Der Weltraum beginnt ab 100 Kilometern.

Nur ein kleiner Fleck im All
Dieser Schnappschuss von Erde und Mond (Pfeil) ist der Raumsonde Cassini geglückt. Die eigentlich zur Erkundung des Planeten Saturn ausgeschickte Sonde befand sich zum Zeitpunkt der Aufnahme rund 1,4 Milliarden Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt. Möglich wurde der Schnappschuss, weil die Sonne zum Zeitpunkt der Aufnahme hinter dem Planeten stand, dessen Rand man oben links erkennt, zusammen mit einem Teil seines bekannten Ringsystems. Bei einer anderen Sonnenposition wären Erde und Mond durch das Licht unseres Zentralgestirns überstrahlt worden. Quelle: dpa
Dieses 1972 von Astronauten der Nasa-Mondmission Apollo 17 gemachte Bild ist ein echter Klassiker. Als "Blue Marble" - so der Titel des Fotos - präsentierte sich die Erde den Raumfahrern aus einer Distanz von 45.000 Kilometern. Quelle: NASA
Neil Armstrong und Buzz Aldrin waren nicht nur die beiden ersten Menschen auf dem Mond, sie konnten auch als erste Betrachter diesen Anblick genießen: Die Erde geht über dem Mondhorizont auf. Klar, dass sie von diesem Ereignis ein Foto zur Erde funkten. Quelle: NASA
Erde und Mond auf einem Bild vereint - was uns heute alltäglich erscheint, war in den frühen Tagen der Raumsonde Voyager 1 eine Sensation. Am 18. September 1977 funkte die Sonde diesen Schnappschuss aus gut 11 Millionen Kilometern zur Erde, um sich dann auf ihre weite Reise durch das Sonnensystem zu machen. Quelle: NASA
Ein gutes Stück näher war die Sonde Galileo, als sie auf ihrem Weg zum Jupiter einen Blick zurück auf Erde und Mond warf. Doch nicht nur die geringere Distanz zwischen Kamera und Motiv - "nur" rund 6 Millionen Kilometer - sorgte für eine höhere Bildqualität im Vergleich zum Voyager-Bild, auch die Technik war ein gehöriges Stück weiter - das Galileo-Bild entstand 1992. Quelle: NASA
Zugegeben, besonders eindrucksvoll wirkt die Erde auf diesem Bild nicht gerade. Und doch hat diese Aufnahme aus dem Jahr 2004 großen historischen Wert: Erstmals wurde unser Heimatplanet von der Oberfläche eines anderen Planeten aus fotografiert. Den kleinen Lichtpunkt am Himmel über dem Planeten Mars fing die Kamera des Nasa-Rovers Spirit ein. Zum Zeitpunkt der Aufnahme betrug die Entfernung zwischen beiden Planeten rund 65 Millionen Kilometer. Quelle: NASA
Auch dieses Bild der Erde wurde von einer Marssonde gemacht, dem Mars Global Surveyor. Die nachträglich eingefügten Details in der rechten Darstellung verdeutlichen, welchen Teil unseres Heimatplaneten die Sonde aus knapp 140 Millionen Kilometern ins Bild setzte. Quelle: NASA

Ob der Slingatron je in voller Größe gebaut wird, ist völlig offen. Doch das hat mehr als 500 Unterstützer nicht daran gehindert, zusammen rund 15000 Dollar für das Projekt locker zu machen. Als Dank gibt es E-Books, T-Shirts und Urkunden. Und die Finanzierungsrunde läuft noch zwei Wochen lang.

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