Wie einfach es geworden ist, einen Satelliten zu bauen und ins All zu schicken, zeigt ein besonders exzentrisches Kickstarter-Projekt zweier Fans der BBC-Serie "Dr. Who": Ende des Jahres möchten sie zum 50. Geburtstag der Science-Fiction-Serie einen Mini-Satelliten ins All schicken, der aussieht wie die blaue Polizei-Zelle, mit dem der Held der Serie durch die Zeit reist. Eine Kamera an Bord soll Fotos der Erde knipsen und hinabfunken. 33.000 Dollar wollen die beiden Amateur-Satelittenbauer dafür ausgeben - so viel, wie ein Mittelklassewagen kostet.
Eine aktuelle Kampagne auf Kickstarter ist besonders visionär: Das US-Unternehmen Hyper V Technologies will eine neue Methode entwickeln, mit der Flüge ins All nur noch einen Bruchteil der heutigen Kosten verursachen sollen.
Die zwölf Männer auf dem Mond
Insgesamt sind sechs bemannte amerikanische Apollo-Expeditionen auf dem Erdtrabanten gelandet: 20. Juli 1969: Apollo 11 setzt im „Meer der Ruhe“ (Mare Tranquilitatis) auf. Am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr (MEZ) landeten Neil Armstrong und Edwin Aldrin auf dem Mond.
19. November 1969: Nur vier Monate später landet Apollo 12 im Oceanus Procellarum. Charles Conrad und Alan Bean betreten die Mondoberfläche.
Die Apollo-13-Mission scheiterte im April 1970. Nach einer schweren Explosion an Bord kehrt die Mannschaft nach einer Mondschleife sofort zur Erde zurück.
5. Februar 1971: Apollo 14 setzt am Landeplatz Fra Mauro auf. Alan Shepard und Edgar Mitchell steigen aus, Shepard spielt Golf auf dem Mond.
30. Juli 1971: An Bord von Apollo 15 landet zum ersten Mal ein Mondauto auf dem Erdtrabanten. David Scott und James Irvin erkunden damit die Umgebung der Landestelle in den Hadley-Apenninen und sammeln fast 80 Kilogramm Gesteinsproben.
21. April 1972: Auf der Descartes-Hochebene setzt Apollo 16 auf. John Young und Charles Duke untersuchen erstmals eine lunare Hochebene und fahren knapp 27 Kilometer mit dem Mondauto.
11. Dezember 1972: Als bislang letztes bemanntes Raumschiff landet Apollo 17 auf dem Mond. Eugene Cernan und Harrison Schmitt erkunden mit dem Mondauto die Taurus-Littrow-Region. Die Kamera des Mondautos filmt den Rückstart von Apollo 17 zur Erde.
Der Slingatron, so der Name der Erfindung, ist eine Art Weltraum-Katapult: Eine Startbahn in Form einer Spirale wird von Motoren in eine Kreisbewegung versetzt, ähnlich wie ein riesiger Hula-Hoop-Reifen. Fracht bewegt sich dadurch vom Inneren der Spirale kreisförmig nach außen und wird dabei immer schneller, bis sie am Ende in den Himmel geschleudert wird - mit einem so hohen Tempo, dass sie die Erdanziehung überwindet und in eine Erdumlaufbahn gerät.
Menschen und teure Großsatelliten wären den Kräften, die in der neuartigen Startbahn herrschen, nicht gewachsen. Doch Spezial-Kanister mit Wasser und Treibstoff ließen sich zu geringen Kosten hinauf befördern, glauben die Entwickler. Auch Cube-Sats wie der SkyCube könnten so ihre Reise in den Weltraum antreten.
Um solche Frachten ins All zu schießen, müsste die Sternen-Schleuder einen Durchmesser von 300 Metern haben, so die Berechnung der Weltraum-Unternehmer. Mit 250.000 Dollar Startfinanzierung von Kickstarter wollen sie zunächst aber nur einen kleinen Prototypen bauen. Der soll rund 100 Gramm Material auf einen Kilometer pro Sekunde beschleunigen – und damit 51 Kilometer hoch schießen. Der Weltraum beginnt ab 100 Kilometern.
Ob der Slingatron je in voller Größe gebaut wird, ist völlig offen. Doch das hat mehr als 500 Unterstützer nicht daran gehindert, zusammen rund 15000 Dollar für das Projekt locker zu machen. Als Dank gibt es E-Books, T-Shirts und Urkunden. Und die Finanzierungsrunde läuft noch zwei Wochen lang.