Sternstunde

Die glühende Gefahr der Sonnenstürme

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Wichtige Frühwarnsysteme

Die Meilensteine der bemannten Raumfahrt
Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin in seinem Raumanzug kurz vor seinem Start zum ersten bemannten Weltraumflug. Quelle: dpa
Satellit mit Namen Sputnik Quelle: dpa
Mit der Hündin "Laika" fliegt in Sputnik 2 das erste Lebewesen in eine Erdumlaufbahn. Sie stirbt nach wenigen Tagen, Foto: AP Quelle: AP
John Glenn umrundet als erster Amerikaner die Erde Quelle: Reuters
Der sowjetische Kosmonaut Alexei Leonow verließ sein Raumschiff und schwebte als erster Mensch im Weltraum, Foto: Nasa Images Quelle: Presse
Neil Armstrong auf dem Mond Quelle: NASA
astronaut Eugene Cernan auf dem Mond Quelle: REUTERS

Besonders hilfreich sind die Ergebnisse, die die gemeinsame Esa- und Nasa-Raumsonde Soho (Solar and Heliospheric Observatory) liefert. Die Mission ist bereits seit 1995 im All unterwegs und erforscht mit zahlreichen Experimenten die Sonne. Dafür befindet sie sich in einem sogenannten Halo-Orbit, etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. In dieser Position hat die Sonde aufgrund der Gravitationskraft der Erde die gleiche Umlaufzeit um die Sonne wie unser Planet. Außerdem befindet sich Soho von der Erde aus gesehen immer zur Sonne gewandt, so dass weder der Planet noch der Mond den Blick der Messgeräte auf die Sonne stören können.

Neue Mission im Sommer

Noch in diesem Jahr soll eine weitere ESA-Mission mit dem Namen "Swarm" starten. Diese verfolgt einen ganz anderen Ansatz. "Aufgabe der Mission ist es, das Erdmagnetfeld und seine Entwicklung mit einer bisher nicht erreichten Gründlichkeit zu untersuchen", sagt Glover. Dadurch wollen die Wissenschaftler ein besseres Verständnis für die Vorgänge im Erdinneren gewinnen. Dafür werden gleich drei Körper ins All geschickt. Zunächst werden zwei nebeneinander herfliegende Satelliten auf einer Höhe von 450 Kilometern ausgesetzt und anschließend ein weiterer einzelner Satellit auf eine Höhe von 530 km befördert.

Curiosity kommt in die Jahre
März 2017Curiosity hat inzwischen deutliche Abnutzungsspuren. Ein Routine-Check der Reifen im März zeigt, dass es am linken mittleren Reifen zwei Brüche der sogenannten Stege im Profil gibt. Der Rover hat während seiner Reise über den Roten Planeten inzwischen etwa 16 Kilometer zurückgelegt. Curiosity-Projektmanager Jim Erickson sagte, alle sechs Reifen hätten trotz der sichtbaren Schäden noch genug Lebenszeit, um den Rover zu allen geplanten Orten zu bringen. Die regelmäßige Überwachung der Reifen wurde eingeführt, nachdem die Forscher im Jahr 2013 deutlich mehr Dellen und Löcher in den Rädern entdeckt hatten, als erwartet worden war. Tests auf der Erde hatten gezeigt, dass der Bruch von drei Stegen zeigt, dass etwa 60 Prozent der Lebenserwartung des Reifens erreicht sind. Curiosity hat aber bereits deutlich mehr als diesen Anteil an der geplanten Strecke zurückgelegt. Quelle: NASA/JPL-Caltech/MSSS
US-Präsident Barack Obama verlässt das Weiße Haus - und auch Curiosity verabschiedet sich. Quelle: Screenshot
Mars: Curiosity untersucht Meteoriten Quelle: NASA, JPL-Caltech, LANL, CNES, IRAP, LPGNantes, CNRS, IAS, MSSS
September 2016Die Kuppen und herausstehenden Felsen aus Schichtgestein am Mount Sharp entstanden wohl aus von Wind abgelagertem Sand. Sie erinnern stark an Wüstenlandschaften auf der Erde, etwa im Grand Canyon oder dem Monument Valley. Quelle: NASA
September 2016Der Rover sendet neue Fotos vom Mars: Im Hintergrund der Aufnahme ist der Rand des Gale-Kraters zu sehen, in dem Curiosity seit 2012 aktiv ist. Geologisch ist die Region besonders interessant, da sie die Untersuchung zahlreicher Gesteinsschichten ermöglicht. Der etwa fünf Kilometer hohe Mount Sharp liegt in der Mitte des Gale-Kraters. Quelle: NASA
Juli 2016Curiosity kann jetzt seine eigenen Ziele für die Laser-Analyse auswählen. Bisher wurden diese von der Erde aus anhand von Fotos ausgewählt. Die Wissenschaftler auf der Erde werden dadurch aber nicht ersetzt: Die neue Funktion soll vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn die Nasa-Forscher anderweitig beschäftigt sind. Curiosity sendet auch nicht ständig Bilder, sondern am Ende seiner Wegstrecken. Bisher könnten wichtige Objekte auf Fahrten daher übersehen worden sein. Quelle: NASA
Curiosity: Mars hatte wahrscheinlich einst eine sauerstoffreiche Atmosphäre Quelle: dpa

Von dieser Konstellation versprechen sich die Wissenschaftler nicht nur präzise und hochauflösende Messungen der Stärke, Ausrichtung und Schwankungen des Erdmagnetfelds, also einen einzigartigen Einblick in die Zusammensetzung und die Prozesse im Inneren der Erde. Zusätzlich ermöglicht die Mission Analysen des Einflusses der Sonne auf das System Erde, worunter auch die Sonnenstürme fallen.

Sorge um Curiosity

"Das Interesse an unseren Vorhersagen über das Weltraumwetter ist innerhalb des letzten Jahrzehnts in diversen Bereichen extrem gestiegen", sagt Glover. Auch die großen Raumfahrtbehörden würden sich immer wieder an das Team in Spanien wenden, um sich das aktuelle Weltraumwetter vorhersagen zu lassen.

Erst vor wenigen Tagen reagierte die Nasa auf eine angesagte Eruption aus dem All und fuhr die Aktivität des berühmten Mars-Rovers "Curiosity" herunter. Die Sorge war groß, dass die elektromagnetischen Teilchen die Bordelektronik des Weltraum-Roboters stören könnten. Zwar war nur ein mittelschwerer Sturm angekündigt worden, doch die Nasa wollte offensichtlich kein Risiko für die 2,5 Milliarden Dollar schwere Mission eingehen. 2003 wurde das "Martian Radiation Experiment" an Bord der Mars-Sonde "Odyssey" durch einen Sonnensturm beschädigt. Bei dem Gerät handelte es sich um ein geladenes Partikelspektrometer, mit dem die Atmosphäre des Mars auf radioaktive Stoffe überprüft wurde. Nach dem Sonnensturm konnte das Gerät nicht mehr verwendet werden.

Im Fall von Curiosity ging es glimpflich über die Bühne. Zwar konnten einige kleinere Sonnenflecken festgestellt werden, doch zu einem heftigen Sturm kam es nicht. Curiosity konnte seine Arbeit wieder aufnehmen.

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