Das Cola nicht gerade gesund ist, ist bekannt. Wegen des hohen Zuckergehalts ist vor allem die Menge, die konsumiert wird, problematisch. Illustriert wird das etwa beim Zahnarzt, wo sich häufig eine Flasche der bekanntesten Marke, Coca-Cola, mit Zuckerwürfeln gefüllt findet: 30 Stück pro Liter.
Nun hat die Stiftung Warentest 30 koffeinhaltige Getränke geprüft; neben Markenprodukten wie Coca-Cola, Pepsi und Afri-Cola untersuchten die Verbraucherschützer auch Discounter-Marken von Aldi, Lidl, Penny & Co.
Die Forscher haben eine chemische Analyse durchgeführt und die Getränke auf Geschmack, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Korrektheit der Inhaltsstoffangaben untersucht.
Diese Colas schnitten am besten ab
River Cola 0% Zucker vom Aldi Nord bewerteten die Tester mit der Note „gut“ (2,5). Pro Liter kostet die Flasche 26 Cent. Wie alle anderen Getränke, die mit gut abschnitten, ist sie zuckerfrei und lediglich mit Süßstoffen gesüßt.
Die Freeway Cola Light von Lidl erhielt ebenfalls die Note „gut“ (2,4). Der Liter kostet ebenfalls 26 Cent.
Coca-Cola Zero wird auch mit „gut“ (2,4) bewertet und ist den Discounterprodukten vor allem in der sensorischen Beurteilung leicht voraus. Dafür ist sie allerdings mit 66 Cent pro Liter auch mehr als doppelt so teuer.
Testsieger ist Coca-Cola Light. Mit einem durchschnittlichen Preis von 70 Cent pro Liter ist sie allerdings auch eine der teuersten Alternativen.
Das Ergebnis: Nur vier Getränke wurden mit der Note „gut“ bewertet, 19 erhielten die Note „befriedigend“, fünf waren „ausreichend“, zwei „mangelhaft“.
Das größte Problem ist – wenig überraschend – der Zuckergehalt. Nicht mehr als 50 Gramm zugesetzten Zucker soll ein Erwachsener täglich über Nahrung aufnehmen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation. Das entspricht einem halben Liter klassischer Cola. Deswegen rät die Stiftung Warentest zu Colas mit Süßstoffen statt Zucker. Alle Getränke, die mit „gut“ bewertet wurden, waren zuckerfrei.
Die Laboranalyse brachte zudem zutage, dass fünf bekannte Markenprodukte „nennenswerten Mengen bedenklicher Stoffe“ aufwiesen, so die Stiftung Warentest. So weise Pepsi Light hohe Mengen Chlorat-Rückstände auf. Zu viel Chlorat kann die Jodaufnahme des Körpers hemmen, in großen Mengen aufgenommen gilt es als giftig. Schon ein halber Liter, den ein Erwachsener trinkt, reicht laut Stiftung Warentest aus, um die „tolerierbare tägliche Aufnahmemenge“ zu überschreiten.
Diese Colas erhielten die Note „mangelhaft“
Mit „mangelhaft“ hat die Stiftung Warentest nur zwei Produkte bewertet. Zum einen Pepsi Light. Besonders problematisch war im Test die chemische Qualität. Demnach stellten die Tester eine sehr hohe Chlorat-Belastung fest
Auch Club Cola Original enthält „nennenswerte Mengen gesundheitlich bedenklicher Stoffe“, so die Stiftung Warentest. Problematisch war hier der sehr hohe Gehalt des Schadstoffs 4-Methylimidazol.
Der braune Farbstoff
Das typische Braun von Cola wird zumeist über den Farbstoff Zuckerkulör erzeugt. Zuckerkulör erhält allerdings den Schadstoff 4-Methylimidazol, der als möglicherweise krebserregend gilt. Allerdings sind die Mengen in Getränken zu niedrig, um wirklich gefährlich zu sein, so das Bundesamt für Risikobewertung.
Die Stiftung Warentest warnt trotzdem: Bei Club Cola von Spreequell war der Gehalt so hoch, dass sie mit „mangelhaft“ bewertet wurde. Bei drei weiteren Markenprodukten stießen die Prüfer ebenfalls auf relativ hohe Gehalte.
Auch das Kultgetränk Fritz-Kola fiel bei der Analyse negativ auf. „Sie schöpft als einzige Cola im Test die zulässige Höchstmenge für Phosphorsäure aus“, heißt es im Test. Die Phosphorsäure trägt zum säuerlich-spritzigem Geschmack bei.
Die Stiftung Warentest empfiehlt zuckerfreie Cola, die lediglich mit Süßstoffen gesüßt ist. Wer auf die klassische Cola nicht verzichten mag, sollte sie zumindest in Maßen genießen.