Unnötige Therapien Diese zehn Behandlungen können Sie sich sparen

Unnötige Behandlungen sind für Patienten nicht nur teuer – sie können sogar schädlich sein. Ärzte in der Schweiz haben nun eine Liste mit zehn häufigen Therapien veröffentlicht, die meist völlig sinnlos sind.

1. Antibiotika gegen ErkältungHäufig verschreiben Ärzte ihren Patienten schon bei einem harmlosen Schnupfen oder anderen Atemwegserkrankungen Antibiotika – völlig unnötig, sagen die Mediziner der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM), die nun eine Liste mit den zehn überflüssigsten Behandlungen herausgegeben haben. Schließlich geht eine Erkältung meist von alleine weg. Durch den übermäßigen und ungerechtfertigten Einsatz von Antibiotika steige aber das Risiko für die Entstehung von resistenten Keimen. Quelle: Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) Quelle: dpa
2. Zu häufige Blut- oder RöntgenuntersuchungenIn Europa wird viel zu häufig geröntgt – ein Großteil davon ist überflüssig. Röntgenaufnahmen werden bei vielen Patienten in regelmäßigen Abständen durchgeführt – manchmal sogar, wenn gar kein konkreter Anlass vorliegt. Ähnlich verhält es sich mit Blutabnahmen. Meist habe dies nur einen Hintergrund, warnen die Schweizer Experten: Ärzte wollen Geld mit diesen aufwändigen Verfahren verdienen. Sie warnen Patienten deshalb davor, sich unnötig solchen Behandlungen auszusetzen. Quelle: dpa
3. Frühzeitiges Röntgen bei auftretenden RückenschmerzenAuch bei Rückenschmerzen werde zu schnell geröntgt, sagten die SGAIM-Mediziner. Dabei helfe Röntgen innerhalb der ersten sechs Wochen überhaupt nicht, die Diagnose bei Rückenschmerzen zu verbessern. Die Betroffenen seien unnötiger Strahlung ausgesetzt und somit erst recht gesundheitsgefährdet. Quelle: dpa
4. Größere Blutmengen bei Transfusionen als nötigViele der durchgeführten Bluttransfusionen seien fehlerhaft, weil viel mehr Blut als nötig transferiert werde. Dabei dürfte die benötigte Blutmenge keinesfalls überschritten werden, warnen die Ärzte. Die Gefahren: Die Kosten der Behandlung steigen, aber auch die Risiken für die Gesundheit. Quelle: dpa
5. Beruhigungs- und SchlafmittelVielen Patienten werde zu leichtfertig ein Schlaf- oder Beruhigungsmittel verschrieben – was laut SGAIM-Experten nicht ohne Risiko sei. Studien zeigten, dass durch die unnötige Verschreibung solcher Medikamente die Gefahr für Verkehrsunfälle und Stürze im Alltag steige. Quelle: dpa
6. Zu lange Bettruhe für ältere PatientenVielen älteren Patienten wird bei Krankenhausaufenthalten tagelange Bettruhe verschrieben – was nach Ansicht der Schweizer Mediziner gar nicht der richtige Behandlungsansatz sei. Durch zu lange Liegezeiten könne sich zum Beispiel die Gehfähigkeit der betroffenen Patienten verschlechtern. Quelle: dpa
7. Dauerkatheter bei InkontinenzNeigen Patienten zu Inkontinenz, setzen viele Ärzte zu schnell und leichtfertig einen Dauerkatheter bei ihnen ein. Die Schweizer Mediziner kritisieren: Der Katheter solle lediglich die Arbeit für das Pflegepersonal erleichtern. Dabei steige durch den Einsatz das Risiko für Infektionen. Quelle: dpa
8. Der Einsatz von Protonenpumpen-BlockernDie sogenannten Protonenpumpen-Blocker oder -Hemmer sollen verhindern, dass sich im Magen zu viel Säure bildet. Sie werden daher bei Geschwüren eingesetzt. Doch auch diese starken Medikamente kommen oft unnötig zum Einsatz und bringen Nebenwirkungen wie Sehstörungen oder veränderte Leberwerte mit sich. Bei dieser Art der Behandlung überwiegen die Nebenwirkungen häufig den Nutzen, warnen die Schweizer Ärzte. Quelle: dpa
9. Regelmäßiges Röntgen vor OperationenAuch das Röntgen des Brustkorbs – das teilweise vor vielen Operationen durchgeführt wird – sei unnötig, da die Ärzte durch diese Aufnahmen keine wichtigen neuen Informationen erhalten, kritisieren die Schweizer Mediziner. Quelle: dpa
10. PSA-Screening als Prostatakrebs-UntersuchungUmstritten ist das PSA-Screening – ein Frühtest zur Erkennung von möglichen Prostataerkrankungen – schon lange. Die Schweizer Mediziner halten den Eingriff für unnötig – auch, weil der Nutzen dieser Untersuchung unklar ist. Zudem drohe eine Überuntersuchung. Quelle: obs
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