Urlaubssaison: Die besten Tipps gegen Reisekrankheit

Die Reisekrankheit – im medizinischen Fachjargon auch Kinetose genannt – tritt als Stressreaktion des Körpers auf ungewohnte Bewegungsreize auf. Ausgelöst wird sie, wenn die vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr und vom Auge wahrgenommenen Stimuli voneinander abweichen oder ein Sensor übermäßig gereizt wird. Sie äußert sich durch Symptome, die von Blässe, Müdigkeit und Magendruck bis hin zu Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen reichen.

Bild: Fotolia

Ratschlag eins:
Allgemein gesprochen gilt: gegensätzliche Sinneseindrücke und gleichzeitig einwirkende Bewegungen sollten - soweit es möglich ist – umgangen werden. Egal ob in Zug, Bus, Bahn, Auto oder dem Schiff: setzen Sie sich in Fahrtrichtung und schauen Sie geradeaus. Tendenziell ist der Zug das Reisemittel, bei dem die wenigstens Probleme in Verbindung mit der Reisekrankheit auftreten.

Bild: Fotolia

Ratschlag zwei:
Lesen Sie nicht während der Fahrt, sondern schauen Sie aus dem Fenster und konzentrieren sich auf einen fixen Punkt am Horizont. Besonders bei kurvigen Straßen ist es sinnvoll, den Kopf möglichst ruhig zu halten. Der Blick nach vorne mindert die Gefahr, dass nicht zusammenpassende Informationen aufeinandertreffen. Autofahrer selbst sind in den meisten Fällen nicht von Reisekrankheit betroffen, weil sie den gesamten Streckenverlauf im Blick haben. Tipp: Stellen Sie sich vor, Sie lenken das Auto und blicken Sie konzentriert auf die Straße.

Bild: Fotolia

Ratschlag drei:
Auch als Fahrer des Pkw können sie etwas für das Wohl Ihrer Mitreisenden tun: durch sanftes Beschleunigen und Bremsen bei konstanter Geschwindigkeit reduzieren Sie die Neigung zu Schwindel und Übelkeit.

Bild: dpa

Ratschlag vier:
Bei Flugreisen über den Wolken entscheidet die Platzwahl maßgeblich über das persönliche Wohlergehen. Mediziner raten zu einem Sitzplatz in Höhe der Tragflächen, bestenfalls in der Nähe des Ganges, da dort die Flugbewegungen am wenigsten spürbar sind. Zudem sollten Sie auf Alkohol und üppige Mahlzeiten verzichten. Nehmen sie vor Reiseantritt besser etwas kleines, leicht Verdauliches zu sich. Sowohl ein leerer Magen als auch histaminhaltige Lebensmittel wie Tomaten, Spinat, Rotwein oder Bier verstärken die Beschwerden. Vitamin C dagegen sorgt für den Abbau von Histamin.

Bild: REUTERS

Ratschlag fünf:
Bei Reisen auf hoher See sind die Symptome einer Kinetose besonders ausgeprägt. Daher kann man bei einer Sensibilität nur versuchen, die auslösenden Reize zu begrenzen. Gerade bei starkem Seegang sollten Sie abrupte Kopfbewegungen tunlichst vermeiden. Da die Rollbewegungen im mittleren Teil des Schiffs am geringsten sind, halten Sie sich nach Möglichkeit dort an Deck auf und fixieren Sie Wellen und Horizont. So können Sie die Bewegungen des Schiffes mitverfolgen und abschätzen, wann das Schiff steigen oder sinken wird. Auf Segelschiffen ist die Ablenkungsstrategie besonders erfolgsversprechend. Beteiligen Sie sich aktiv an der Segelarbeit, zum Beispiel, indem Sie die Segel hissen.  

Bild: AP

Ratschlag sechs:
Auch Ingwer - ein altbewährtes Hausmittel – hilft gegen Übelkeit. Sie können es stückweise als frische Wurzel zu sich nehmen oder aber ein kleines Stück in Tee aufbrühen. Bei besonders stark ausgeprägten Beschwerden können Sie auch hochdosierte Präparate aus der Apotheke verwenden.

Bild: Fotolia

Ratschlag sieben:
Sollte alle Vorbeugung nichts nützen, können Medikamente Abhilfe schaffen. Antihistaminika sind die gängigsten Mittel gegen die Beschwerden der Reisekrankheit. Wie der Name vermuten lässt, hemmen sie die Effekte des körpereigenen Histamin. Gegen anhaltende Übelkeit hilft Metoclopramid, allerdings sollte dies erst ab dem 14. Lebensjahr eingenommen werden. Von Reisepflastern raten Ärzte ab, da sie zwar dämpfend auf das vegetative Nervensystem wirken, allerdings mit starken Nebenwirkungen (Sehstörungen, Herzrasen, Mundtrockenheit) einhergehen.

Bild: dpa

Ratschlag acht:
Insbesondere bei Angst und Nervosität ist eine Selbstbehandlung durch Akupressur zu empfehlen. Drücken Sie drei Fingerkuppen (Daumen-, Zeige- und Mittel- beziehungsweise Ringfinger) jeder Hand aneinander. Nach fünf Minuten Druckausübung sollten die Beschwerden nachlassen. Auch Autogenes Training oder Meditation vor Reiseantritt beruhigt die Nerven und beugt Symptomen eventuell sogar vor.

Quellen: „Alternativ heilen“, „Das Gleichgewicht II“

Bild: Fotolia