Was Nahrungsergänzungsmittel taugen Das große Geschäft mit Vitaminen

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Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

In einigen Fällen kann eine Supplementierung, also eine künstliche Zuführung von Vitaminen und Mineralstoffen neben der Nahrung, sinnvoll sein. Ein Sonderfall ist etwa Vitamin D. Es ist das einzige Vitamin, das der Mensch nur zu 10 bis 20 Prozent aus der Nahrung bezieht – der Großteil wird mithilfe von Sonnenstrahlung selbst gebildet. Der Körper braucht es für Aufbau und Erhalt gesunder Knochen. Als Faustregel gibt die DGE aus, dass fünf bis 25 Minuten pro Tag mit unbedecktem Gesicht, Händen und Teilen der Arme und Beine genügen, um eine ausreichende Bildung von Vitamin D zu gewährleisten.

Mit diesen Lebensmitteln tun Sie sich was Gutes
BrokkoliRosenkohl und Brokkoli sollen vor Krebs schützen können. In beiden Gemüsesorten haben Forscher den Stoff Indol-3-Carbinol nachgewiesen, der zumindest im Labor Krebszellen abtötet. Ob er das auch im menschlichen Körper tut, ist bislang unbewiesen. Was aber sicher ist, ist dass in Brokkoli Ballaststoffe stecken, die das Cholesterin senken. Außerdem ist das Gemüse sehr Vitamin C-haltig und soll deshalb vor Grauem Star schützen. Quelle: dpa
CranberriesAuch Beeren sind nützlich für den Körper - konkret für das Gedächtnis. Eine besondere Beerensorte, die Cranberries, wirken darüber hinaus sogar antibakteriell. Die Verwandeten unserer Preiselbeeren gelten außerdem als Wundermittel bei Blasenentzündungen. Quelle: AP
KnoblauchAuch Knoblauch wird eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Die Zehen gelten als natürliches Antibiotikum, das Bakterien und Viren bekämpfen kann. Quelle: REUTERS
SpinatWer seinem Blut etwas gutes tun möchte, sollte auf grün setzen und Spinat essen. Das Gemüse ist sehr Folsäure- und eisenhaltig, was der Blutbildung nützt. Quelle: ZB
RindfleischGönnen Sie sich ruhig ab und an ein Steak: Rindfleisch enthält viel Zink, das die Abwehrkräfte steigert. Außerdem enthält Fleisch im Allgemeinen viele Proteine, die wichtig sind für den Muskelaufbau. Quelle: dpa
FischFisch dagegen tut mit seinen vielen Omega-3-Fettsäuren Herz und Hirn gut. Quelle: AP
ChiliesWer zu Fisch, Fleisch und Gemüse auch noch Chilies zu sich nimmt, tut seinem Körper etwas richtig Gutes. Das in den Chilies enthaltene Capsaicin wirkt nämlich entzündungshemmend und senkt die Blutfettwerte und den Blutdruck. Außerdem mindert es das Hungergefühl. Quelle: REUTERS

Im Winter reicht die schwache UV-Strahlung hierzu nicht aus – aber wer die Sommertage nutzt und sich viel im Freien aufhält, kann einen Speicher für die dunkle Jahreszeit anlegen und so auch ohne Präparate über den Winter kommen. Hingegen sind Personen, die sich nur selten in der Sonne aufhalten oder deren Haut dabei aus religiösen Gründen stets vollständig bedeckt ist, eine Risikogruppe - sie können Vitamin D nur unzureichend selbst bilden. Dann kann die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats angezeigt sein. Dies sollte aber mit dem Arzt besprochen werden, da eine Überdosierung über längere Zeit unerwünschte Nebenwirkungen wie Nierensteine oder Nierenverkalkungen hervorrufen kann.

Auch Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Nährstoffbedarf. Sie sollten gegebenenfalls Eisen und Jod über zusätzliche Tabletten aufnehmen. Frauen, die schwanger werden wollen, sollten Folsäure supplementieren, um Fehlbildungen des Fötus zu verhindern, empfiehlt die DGE.

Generell gilt aber, dass Nahrungsergänzungen nur vorgenommen werden sollten, wenn tatsächlich ein Mangel vorliegt. Wer gesund ist und sich abwechslungsreich ernährt, ist mit allen wichtigen Nährstoffe in ausreichendem Maße versorgt. Außerdem liefern Obst und Gemüse noch viele weitere Stoffe wie Antioxidantien oder Ballaststoffe. Vitaminpillen sind hierfür kein Ersatz. Befürchtet man eine Mangelversorgung, sollte man mit seinem Arzt Rücksprache halten, anstatt sich selbst unkontrolliert freiverkäufliche Präparate zu verordnen.

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