In einigen Fällen kann eine Supplementierung, also eine künstliche Zuführung von Vitaminen und Mineralstoffen neben der Nahrung, sinnvoll sein. Ein Sonderfall ist etwa Vitamin D. Es ist das einzige Vitamin, das der Mensch nur zu 10 bis 20 Prozent aus der Nahrung bezieht – der Großteil wird mithilfe von Sonnenstrahlung selbst gebildet. Der Körper braucht es für Aufbau und Erhalt gesunder Knochen. Als Faustregel gibt die DGE aus, dass fünf bis 25 Minuten pro Tag mit unbedecktem Gesicht, Händen und Teilen der Arme und Beine genügen, um eine ausreichende Bildung von Vitamin D zu gewährleisten.
Im Winter reicht die schwache UV-Strahlung hierzu nicht aus – aber wer die Sommertage nutzt und sich viel im Freien aufhält, kann einen Speicher für die dunkle Jahreszeit anlegen und so auch ohne Präparate über den Winter kommen. Hingegen sind Personen, die sich nur selten in der Sonne aufhalten oder deren Haut dabei aus religiösen Gründen stets vollständig bedeckt ist, eine Risikogruppe - sie können Vitamin D nur unzureichend selbst bilden. Dann kann die Einnahme eines Vitamin-D-Präparats angezeigt sein. Dies sollte aber mit dem Arzt besprochen werden, da eine Überdosierung über längere Zeit unerwünschte Nebenwirkungen wie Nierensteine oder Nierenverkalkungen hervorrufen kann.
Auch Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Nährstoffbedarf. Sie sollten gegebenenfalls Eisen und Jod über zusätzliche Tabletten aufnehmen. Frauen, die schwanger werden wollen, sollten Folsäure supplementieren, um Fehlbildungen des Fötus zu verhindern, empfiehlt die DGE.
Generell gilt aber, dass Nahrungsergänzungen nur vorgenommen werden sollten, wenn tatsächlich ein Mangel vorliegt. Wer gesund ist und sich abwechslungsreich ernährt, ist mit allen wichtigen Nährstoffe in ausreichendem Maße versorgt. Außerdem liefern Obst und Gemüse noch viele weitere Stoffe wie Antioxidantien oder Ballaststoffe. Vitaminpillen sind hierfür kein Ersatz. Befürchtet man eine Mangelversorgung, sollte man mit seinem Arzt Rücksprache halten, anstatt sich selbst unkontrolliert freiverkäufliche Präparate zu verordnen.