Weltraumrecht Warum wir Verkehrsregeln im Weltall brauchen

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Warum die USA für SpaceX haften müssen


Private Raumfahrtprojekte wie etwa SpaceX sind eine noch recht neue Entwicklung, die aber in Zukunft wohl noch an Bedeutung gewinnen wird. Inwiefern sind die rechtlich eingeordnet?

Es ist so, dass der Weltraumvertrag von 1967 tatsächlich nicht nur die Erforschung des Weltraums oder die staatliche Nutzung vorgesehen hat, sondern auch die Möglichkeit privater Nutzer vorsieht und auch ausdrücklich erlaubt. Bedingung ist aber, dass jede private Nutzung staatlicher Kontrolle unterliegt.

Wenn eine private Firma also etwa einen Satelliten in den Weltraum schicken will, muss er sich eine Lizenz von dem Staat holen, der als Startstaat in Betracht kommt. Es muss also alles staatlich überwacht werden. So will man sicherstellen, dass es sich um ein sicheres und umweltgerechtes Projekt handelt, das keine Gefährdung des Weltraums darstellt.

Haftet dann also der Staat ein Stück weit mit dem privaten Unternehmen?

Man wird sogar so weit gehen können, dass nur und ausschließlich der Staat haftet, denn wir kennen im Weltraumrecht nur eine staatliche Haftung. Deshalb wird ein Staat vor der Lizenzvergabe immer eine adäquate Versicherung des privaten Unternehmens fordern, sodass der Staat – sollte er als Haftender in Anspruch genommen werden – auf diese Versicherung zurückgreifen kann.

Raumfahrt-Bilder, die Geschichte schrieben
Das Weltraumteleskop „Hubble“ hat das bislang farbenprächtigste Porträt des Universums geliefert. Ein neues Panorama der US-Weltraumbehörde NASA schließt erstmals ultraviolettes Licht ein, das normalerweise für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Auf dem Panorama, das aus mehr als 800 Fotos von „Hubble“ erstellt wurde, ist es als helles blau mit drehenden Galaxien zu sehen, die fünf bis zehn Milliarden Jahre alt sind. Insgesamt zeigt das Panorama an die 10.000 mehrfarbige Galaxien. „Hubble“-Astronom Zolt Levay sagte, durch die Hinzufügung von Ultraviolett und Infrarot könne man jetzt das breite Farbenspektrum des Universums „und noch einiges mehr“ sehen. Quelle: Reuters
Im Oktober 2913 schaute die Welt gebannt auf den Österreicher Felix Baumgartner. Der Extremsportler sprang aus 39 Kilometern höhe aus der Stratosphäre zurück auf die Erde. Weitere Bilder und Informationen zum Rekord-Sprung. Quelle: dapd
Zweimal hatte das Raumschiff den Mond schon umkreist, da änderte Kommandant Frank Borman ein klein wenig dessen Ausrichtung - und traute seinen Augen nicht. „Oh Gott! Seht euch dieses Bild da an“, rief er den beiden anderen Astronauten der „Apollo 8“-Mission zu. „Hier geht die Erde auf. Mann, ist das schön!“ Kollege William Anders griff nach einer Kamera, schraubte das längste Objektiv drauf, was er finden konnte, legte einen Farbfilm ein und knipste los. „Ich habe einfach klick-klick-klick-klick-klick gemacht“, erinnerte sich Anders, der am 17. Oktober 80 Jahre alt wird, später. Heraus kam eines der wohl bekanntesten Fotos der Welt: „Earthrise“ (Erdaufgang). Quelle: dpa
Die Crew der Apollo 8 (l-r): James A. Lovell, William A. Anders und Frank Borman in Kap Kennedy (Florida) im November 1968. Es war die zweite bemannte Raumfahrt des amerikanischen Apolloprogramms und der erste bemannte Mond zum Mond. Quelle: dpa
Apollo 11 trat im Jahr 1969 die Reise zum Mond an. Es war die erste Mission die auf dem Erdtrabanten landete und von dort auch wieder zurück zur Erde flog. Neil Armstrong war der erste Mensch auf dem Mond. Quelle: AP
Die Mission hielt die Öffentlichkeit in Atem. Nach dem Abflug besuchte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Astronauten Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin (von links). Die Astronauten befanden sich nach ihrer Rückkehr vom Mond für einige Tage in Quarantäne. Quelle: dpa
Bruce McCanndless war der erste Astronaut, der sich ohne Sicherheitsleine durch das Weltall bewegt hat. Dafür trug er bereits 1984 einen Raketentornister, mit dem er sich selbständig von der Raumstation wegbewegen konnte. Quelle: NASA

Was wäre für Sie der dringendste Schritt der im Weltraumrecht als nächstes getan werden müsste?

Ich denke, die Verkehrsregeln sind besonders wichtig, weil sie im Kern die Möglichkeit eröffnen, den Weltraum stärker als bisher auch wirtschaftlich nutzen zu können – etwa beim Transport von Menschen durch den Weltraum.

Wir sind in den ersten fünfzig Jahren der Raumfahrt nicht sehr aufmerksam dahingehend gewesen, dass Kollisionen von Weltraumobjekten vermieden werden. Mit einer Art Rechts-vor-Links könnten wir in höherem Maß gewährleisten, dass dies nicht geschieht, um so sicher zu stellen, dass der Weltraum auch in fünfzig, hundert, zweihundert oder noch viel mehr Jahren weiter genutzt werden kann.

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