Abgehakt: Technik, die Kinder nicht mehr kennen

Die Diskette

„Disketten sind der Vorgänger der CD.“ So könnten Eltern ihren Kindern heute erklären, was dieses eckige Dings sein soll, das sich vielleicht in der Schublade mit den alten Computer-Unterlagen noch hier und da mal finden lassen. 1969 kam die erste Diskette auf den Markt. Entwickelt damals von IBM.

Als Speicherelement wurden Disketten von CDs, DVDs und USB-Sticks mittlerweile gänzlich abgelöst. Der Grund ist einfach: Eine Diskette, oder „Floppy disc“ wie sie auf Englisch heißt, konnte allerhöchstens 3,4 MB speichern. Allein eine CD speichert Daten bis zu einer Größe von 700 MB.

Bild: dpa/picture-alliance

Die Schreibmaschine

Drucker und Tastatur in einem – klingt eigentlich ja ganz modern. Wirft man aber aus heutiger Kindersicht einen Blick auf eine Schreibmaschine, so wirkt diese Erfindung des 19. Jahrhunderts geradezu mittelalterlich. Der „Schreibautomat“ ist zwar quasi der Vorgänger des Computers, aber für den Nachwuchs heute nicht mehr alltagstauglich.

Der Computer kann schließlich heute deutlich mehr als nur Texte produzieren und damit ist das Bürogerät der Schreibmaschine für Kinder heute weder modern, noch sinnvoll.

Bild: dpa/picture-alliance

Die Fotokamera mit Film

In den Neunzigern gab es noch einen Grund, warum Kameras nicht flach und dünn sein konnten, wie die heutigen Digitalkameras: Eine kleine Rolle mit Filmstreifen gehörte in jeden Apparat bevor er zum Einsatz kommen konnte.

Heute würden sich Kinder über den fehlenden Bildschirm bei den altmodischen Modellen wundern und fragen, warum sie die Bilder nicht direkt angucken können. Tagelang, wenn nicht sogar eine Woche auf die fertigen Bilder warten? Heute undenkbar.

Bild: dpa/picture-alliance

Das Telefon mit Wählscheibe

Die Nummer von Mamas Handy ist im Speicher des Telefons schon drin und es müssen nur zwei Knöpfe gedrückt werden, damit der Anruf raus geht. Aber ein Telefon ohne Knöpfe? Was Jahrzehntelang vollkommen üblich war, ist heute retro.

Die wenigsten Menschen unter 1,50 Meter haben überhaupt jemals einen solchen Fernsprechapparat gesehen. Nur ein Modell ist noch älter: das Kurbeltelefon.

Bild: dpa/picture-alliance

Die Musikkassette

Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg gab es lange Zeit lediglich im rot-gelben Look und Kassettenformat. Heute wissen die wenigsten Kinder noch etwas mit einer Kassette anzufangen. Mit der Erfindung der CD verschwanden Kassettenrekorder nach und nach aus Kinderzimmern und Wohnungen.

1963 brachte das niederländische Unternehmen Philips die erste Kassette auf den Markt, in den Neunzigern verlor sie an Bedeutung. Auch der große Bruder der Audiokassette, die Videokassette, wurde von einer Scheibe abgelöst, wenn auch etwas später: der DVD.

Bild: dpa/picture-alliance

Der Walkman und der Discman

Am 1. Juli 1979 brachte Sony seinen ersten Walkman heraus und revolutionierte damit das weltweite Musikhören. Die tragbaren Abspielgeräte für Kassetten brachten die Musik auf die Straße – und das für die Umwelt lautlos und unauffällig.

Mit der Erfindung der CD hielt auch der Discman Einzug in die Taschen der Jugendlichen und Pendler und wurde schließlich von den winzigen MP3-Playern, dem iPhone und den Handys abgelöst, die Musik abspielten. Ein Taschenbuch großes Gerät mit herumschleppen um Musik zu hören? Heute auch für die Kinder des Walkmans schon nicht mehr vorstellbar.

Bild: REUTERS

Das Faxgerät

„Schicken Sie mir doch ein Fax“, wird die jetzige Kindergeneration im späteren Berufsleben wohl nicht mehr so oft sagen oder hören. Die meisten wissen jetzt schon nicht mehr, was ein Fax ist. Auch wenn es im Behördenalltag als beweispflichtiges Dokument noch hoch angesehen ist, läuft die E-Mail der Fernkopie immer mehr den Rang ab.

Ein schottischer Uhrmacher erfand den Kopiertelegrafen bereits 1843. Während faxen zunächst vor allem im Verwaltungsbereich genutzt wurde, mauserte es sich mit dem „Heim-Fax“ zum allgemein gängigen Kommunikationsgerät.

Bild: dpa/picture-alliance

Die Schallplatte

Die gute, alte Vinyl-Scheibe erlebte bereits ihr Revival und viele Bands und Musiker bringen weiterhin oder wieder ihre Alben und Singles auf Schallplatte heraus. Trotzdem hat die CD den Tonträger der Beatles, Louis Armstrong und Co längst abgelöst und die wenigsten Kinder können einem heute erklären, wie ein Plattenspieler funktioniert.

In Vergessenheit geraten ist sie dafür aber eben noch nicht. Seit 2010 sind die Verkaufszahlen von Schallplatten wieder gestiegen. Am deutschen Musikmarkt macht das aber nur einen Umsatz von rund einem Prozent aus.

Bild: dpa/picture-alliance

Das Telegramm

Rund 13 Millionen Telegramme wurden laut Deutscher Bundespost 1978 übermittelt. Im Zeitalter des Internets hat das Telegramm an Bedeutung verloren. Ende 2000 stellte die Deutsche Telekom den Versand ins Ausland ein. Die Begründung: der Übertragungsweg ist technisch überholt.

Kein Wunder, dass das Telegramm, das 1927 in Deutschland erstmals verschickt wurde, heute Kindern weitestgehend unbekannt ist.

Bild: dpa/picture-alliance

Die Telefonzelle

Mal eben jemanden anrufen ist heute kein Problem mehr. In der Bahn, im Supermarkt, an der Bushaltestelle… Heute greift jedermann zum Handy. Dass es mal eine Zeit ohne die Mobiltelefone gab, ist für die meisten Kinder unvorstellbar und deshalb versteht kaum noch jemand die Bedeutung einer Telefonzelle.

Funktioniert sie mit Kleingeld? Kann ich da SMS von schreiben? Und woher soll ich die Nummer nehmen ohne gespeichertes Telefonbuch? Aus dem Straßenbild verschwindet das Telefonhäuschen – ebenso wie aus den Köpfen.

Bild: AP