Allround-Skier Rocker auf der Piste

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Rocker-Technologie funktioniert

Redakteur Thomas Kuhn beim Carving Quelle: Privat

Das Vergnügen allerdings war in den vergangenen Jahren schlagartig vorbei, wenn’s wieder auf die planierte Piste ging. Denn da wurden und werden reinrassige Gelände-Bretter zur Herausforderung. Bei höherer Geschwindigkeit leidet der Geradeauslauf, die Skier werden unruhig und beginnen zu schlackern. Und wegen der weichen Bauweise fehlt ihnen auf Eis und Harsch-Schnee der Griff. Da wird der Schwung schnell zum Himmelfahrtskommando. Und sogar auf griffigem, aber hartgefahrenem Schnee erinnert die Kehre eher an Kurvenfahrten mit einem Auto, bei dem die Lenkung ausgeschlagen ist.

Genuss-Skier oder harte Bretter

Keine guten Voraussetzungen also für die als Allmountain-Ski angepriesenen Cross-Over aus Pulver- und Pisten-Ski. Und dennoch haben die Entwicklungsteams von Atomic bis Stöckli offenbar geschafft, das zusammenwächst, was nicht zusammen passt. Andreas König, einer der Testleiter beim Skitest des Deutschen Skiverbandes, jedenfalls ist voll des Lobs: "Hier gibt es richtig schlüssige Konzepte. Somit gilt auch für die Piste: Die Rocker-Technologie mit dem richtigen Gesamt-Setup funktioniert."

Der Trick mit dem die Ski-Bauer die Welten vereinen ist, Design-Elemente beider Bauformen in einem Ski zusammenzuführen. Zum einen biegen sich Allmountain-Bretter, ähnlich wie Gelände-Skier, an der Spitze und am Ende leicht nach oben. Damit sind sie einerseits gutmütiger und weniger anstrengend zu fahren und machen auch im Pulver Spaß. Andererseits bringen die neuen Kombi-Ski im mittleren Bereich eine stärkere Vorspannung und Taillierung mit. Ordentlich aufgekantet geht’s so dann auch mit den Allroundern ab in die Kurve.

Ob einem dieses Fahrverhalten liegt, muss allerdings dann jeder Fahrer unbedingt selbst ausprobieren. Denn auch wenn Ski mit mehr oder weniger Rocker-Genen inzwischen schon die Kategorie der Genuss-Skier dominieren und auch bei den Allmountain-Brettern rasant Land gewinnen, wer Wert auf wirklich sportliches Fahrverhalten legt, sollte doch besser zur echten Ware greifen – soll heißen, zum Race- oder Slalom-Carver.

So geht es der Winterdepression an den Kragen
Licht ist wichtigDie Wintertage sind in Mitteleuropa kurz. Wer kann, sollte die wenigen hellen Stunden am Tag nutzen und so viel Licht wie möglich tanken. Zu wenig Helligkeit ist meist der Grund für Winterdepressionen, der Körper stellt sich schneller auf das Schlafen ein und produziert verstärkt das Schlafhormon Melatonin. Schon ein kleiner Spaziergang hilft, sogar an Schlecht-Wetter-Tagen. Sogar dann liegt die Lichtstärke draußen noch bei 2000 Lux. In beleuchteten Räumen ist es zwischen 500 und 600 Lux hell. Im Norden Europas, wo es bekanntlich noch dunkler ist, versuchten Stockholmer Gastronomen aus dem Lichtmangel eine Geschäftsidee zu schlagen und eröffneten das sogenannte Lichtcafé. Hier saß man in grellem UV-Licht und genoss seinen Cappuccino. Richtig rentiert hat sich die Idee nicht. Das Café musste inzwischen wegen zu hoher Mieten geschlossen werden. Quelle: dpa
LachenLachen ist mit die beste Medizin gegen den Winterblues. Studien haben gezeigt, dass beim Lachen Serotonin also Glückshormone ausgeschüttet werden. Das regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Am besten trifft man sich mit Freunden auf einen Spieleabend, schaut sich eine Komödie im Kino an oder besucht mal wieder das Kabarett. Das hilft. Quelle: dpa
SportSport hält nicht nur fit, Sport macht gute Laune. Durch die Bewegung kommt der Stoffwechsel in Schwung. Der Körper schüttet Hormone wie Endorphin, Dopamin und Serotonin aus. Das macht gute Laune. Doch Vorsicht: Wer im Winter gerne Sport treibt, sollte ein paar Regeln beachten. Diese finden sie hier. Quelle: dpa
Ab ins WarmeWer einen tropischen Indoor-Garten in seiner Stadt hat (wie hier im Leipziger Zoo), sollte die Gelegenheit nutzen und ein bisschen Wärme tanken. Das tut den Knochen und der Seele gut. Quelle: dpa
Beauty-TagWenn es draußen schon grau und hässlich ist, kann man doch wenigstens etwas für die eigene Schönheit tun. Eine vitaminreiche Maske sorgt für Entspannung, reinigt die durch Heizungsluft geplagte Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Quelle: AP
Wellness purSich einmal richtig durchkneten lassen - der Winter ist genau die richtige Zeit für das Verwöhnprogramm. Dabei bietet sich sowohl die schnelle halbstündige Massage in der Mittagspause als auch der Besuch einer Saunalandschaft oder eines Dampfbades an. Quelle: dpa/dpaweb
ShoppingDem grauen Tag einen bunten Schal entgegen setzen, so macht Winter Spaß. Frei nach dem Motto "Gönn dir was" ist shoppen in der Winterzeit eine gute Alternative, um aus dem Haus zu kommen. Am besten lässt es sich in beheizten Malls einkaufen - und das, wenn möglich unter der Woche, wenn die Läden nicht ganz so überlaufen sind. Quelle: dpa


Der zirkelt dann in bewährter Manier seine Radien in die Schneeoberfläche und lässt die Oberschenkel nach einem forschen Skitag vernehmlich nach Sauna und Massage rufen. Aber für eingeschworene Fans forcierter Richtungswechsel (wie mich) sind auch die besten Allmountain-Wollmilch-Rocker-Carver nur zweite Wahl.

Erst testen, dann kaufen

Insofern gilt auch im Zeitalter der Cross-Over-Ski noch der alte Rat, keinen Ski zu kaufen, den man nicht vorher ausgiebig auf der Piste getestet hat. Denn so vielfältig wie die Bauformen moderner Skier sind eben auch die Anforderungen, die jeder Schneefan an sein Material stellt. Den Durchblick im Brettln-Wald aus Race- und Sportcarvern, Slalom- und Genus-Ski, Allroundern, Freeridern oder eben Allmountain-Ski gewinnt halt nur, wer sie ausprobiert.

Ich jedenfalls bleibe erst einmal meinen reinrassigen Carver treu, wenn ich in diesen Tagen wieder in den französischen Alpen Pisten- und Höhenkilometer sammle. Und wenn’s in den Tiefschnee geht, dann leihe ich mir ein Paar reinrassige Pulver-Rocker.

Wie das ausgeht, können Sie übrigens nach meiner Rückkehr online anschauen, denn der Gadget-Inspektor hat dieses Mal auch zwei aktuelle Outdoor-Kameras im Gepäck. Deren Test sehen Sie dann nach meiner Rückkehr. Wie schon gesagt: Mehr Winter war nie.

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